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Frankfurter Zukunftskongress – Frische Ideen angewandt

Der Frankfurter Zukunftskongress will Orientierung bieten und im Diskurs von Theorie und Praxis innovative Lösungen anstoßen, die in der Region Frankfurt/Rhein-Main schnell umgesetzt werden können. Die Hochschule mit ihren Professorinnen und Professoren liefert anwendungsorientiertes Wissen, Vertreter/-innen der Praxis zeigen konkrete Innovationen in ihren Feldern – und die Teilnehmenden gehen mit konkreten Handlungsimpulsen zurück an die Projekte in ihren Unternehmen. Dabei soll die „Intelligenz der Vielen“ auf dem Kongress genutzt werden: Es werden also nicht bereits bekannte Standardlösungen präsentiert, sondern direkt im virtuellen Raum erste Gedanken entwickelt, wie den Problemen ganz konkret in der Umsetzung zu begegnen ist.

Rückblick: 1. Frankfurter Zukunftskongress 2021 – ein voller Erfolg

Die Zukunftsthemen „Planet Erde“, „Digitalisierung“ und „New Work“ können nur gemeinsam bewältigt werden. Dafür müssen Unternehmen ins Handeln kommen, um sich diesen gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen. Entscheidend wird eine neue Form von Solidarität sein, um das bewerkstelligen zu können. Zudem stellt das Fachpersonal von Morgen neue Ansprüche an potenzielle Arbeitgeber. Authentizität, gelebte Nachhaltigkeit und flexible Arbeitsmodelle werden immer wichtiger: Dies sind zwei der vielen Ergebnisse des ersten Frankfurter Zukunftskongresses, der am 23. und 24. Februar 2021 unter dem Motto „Frische Ideen angewandt“ stattgefunden hat. Er wurde gemeinsam von der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) sowie der Kommunikationsberatung Mandelkern Marketing & Kommunikation ausgerichtet.

Mit Keynotes des Philosophen Richard David Precht und der Neurowissenschaftlerin Franca Parianen sowie zwölf Denkräumen, die gemeinsam von Expertinnen und Experten der Frankfurt UAS sowie Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft durchgeführt wurden, erhielten die Teilnehmenden neue Impulse für ihr Denken und Handeln im Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen der Zukunft. Für die Hochschule war der Frankfurter Zukunftskongress das erste Highlight im Jubiläumsjahr (2021 ist der 50. Geburtstag der Frankfurt UAS).

Neue Impulse und Best Practice-Beispiele

„Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sind Transfermeister, wenn es darum geht, Theorie in der Praxis anzuwenden und Praxis durch Theorie zu reflektieren. Genau in dieser Transferfunktion liegt unsere gesellschaftliche Verantwortung: Die Probleme und Herausforderungen der Gesellschaft und ihrer Unternehmen und Organisationen aufzugreifen und durch Lösungen Position zu beziehen. Dabei betrachtet unsere Hochschule Themen wie Klimawandel, Digitalisierung und Demokratie als Ansporn“, so Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt UAS. „Wir müssen sichtbar eine gesellschaftliche Plattform bieten, indem wir diese Themen stets zusammen denken, also interdisziplinär bearbeiten. Der erste Frankfurter Zukunftskongress war ein voller Erfolg, an den wir im kommenden Jahr anknüpfen wollen.“ „Uns hat besonders die große Resonanz unseres Dialogformats bei Unternehmen gefreut“, sagt Karl-Heinz Schulz, geschäftsführender Gesellschafter von Mandelkern. „Sie haben die Denkräume als Chance genutzt, mit wichtigen Interessengruppen zu diskutieren, und es hat sich gezeigt, dass bei Teilnehmerzahlen zwischen 50 und 130 pro Denkraum eine sehr lebendige Diskussion auf Zoom möglich ist.“

Gleich drei Keynotes zu den Zukunftsthemen „Planet Erde“, „Digitalisierung“ und „New Work“, die von anschließenden Talkrunden mit Partnerinnen und Partnern aus der Praxis begleitet wurden: Der erste Kongresstag gab den knapp 600 Teilnehmenden die Möglichkeit, neue Impulse aus der Philosophie, der Neurowissenschaft sowie aus Best Practice-Beispielen zu gewinnen. Die Zukunftsthemen wurden hier nicht einzeln, sondern stets gemeinsam gedacht. „Wir kommen jetzt in ein zweites Maschinenzeitalter, in der das menschliche Gehirn ersetzt wird – nicht in allen aber in erstaunlich vielen Bereichen. Dabei machen wir keinen Schritt zu mehr Effizienz, sondern wir starten einen neuen Einstieg in die Frage, was unsere Gesellschaft eigentlich ist und was sie auszeichnet“, betonte etwa Precht in seiner ersten Keynote. Parianen ergänzte, dass uns die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen überfordern würden, darunter auch wichtige Ziele wie der Klimaschutz. „Unsere ganze Entwicklung baut eigentlich darauf, dass wir zusammenarbeiten und Wissen teilen. Problematisch ist es, wenn einer nicht mehr teilt“, erklärte die Neurowissenschaftlerin.

Einladung zum Nachdenken

Wie kann man digital intelligenter produzieren und Ressourcen schonen? Wie entstehen nachhaltige und digitale „Smart Regions“? Müssen Führungskräfte empathisch sein? Wie funktioniert das Arbeiten 4.0? Und welche Folgen kann die Digitalisierung für unser Demokratieverständnis haben? Mit diesen und weiteren Fragen befassten sich die zwölf Denkräume, in welchen Expertinnen und Experten der Frankfurt UAS, darunter Prof. Dr. Dr. Michel Friedman, Direktor des Center for Applied European Studies (CAES) der Hochschule, die Unternehmenspartner/-innen sowie die Teilnehmenden am 2. Tag zusammenkamen. Hier wurden nicht nur neue Ideen vorgestellt, sondern auch darüber diskutiert, wie das Leben und Arbeiten entlang der drei Themenschwerpunkte des Kongresses gestaltet werden kann. „Als Wissenschaftlerin und Forscherin ist es mir wichtig, dass unsere Forschungsergebnisse, wo sie benötigt werden, ankommen, dass ein Mehrwehrt entsteht und wir die Zukunft dadurch verbessern. Die Denkräume ermöglichten mir, Menschen mit Fragen zu treffen, denen ich als Wissenschaftlerin mit meinen Forschungsergebnissen eine Antwort geben kann. Ich hoffe, dass viele der Gesprächspartnerinnen und -partner aus den Diskussionen Lösungsvorschläge oder auch nur neue Anreize in ihr Berufsleben integrieren können“, so Prof. Dr. Martina Klärle, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung, Transfer der Frankfurt UAS. Sie moderierte des ersten Kongresstag gemeinsam mit Anne Chebu, Journalistin und TV-Moderatorin.

„Der Zukunftskongress hatte eine angenehme Balance zwischen Theorie und Praxis. Oft gibt es so viele theoretische, utopische Hirngespinste, die sich sehr schwer erden lassen – hier wurden die Brücken hingegen sehr gut geschlagen. Das lag einerseits an den Praktikerinnen und Praktikern aus verschiedenen Bereichen, andererseits auch daran, dass es geglückt ist, Theorie und Praxis beim ‚in die Zukunft blicken‘ gut miteinander zu verbinden“, betonte Precht am Ende des Kongresses. „Die Idee, dass eine Krise auch die Möglichkeit bedeutet, das Fundament des Denkens noch einmal zu hinterfragen, ist das, was ich vom Frankfurter Zukunftskongress mitnehme. Ich habe viele Anreize bekommen, positive Visionen, für die es sich wieder lohnt, zu arbeiten und aus der Defensive herauszukommen, in der wir eigentlich nur versuchen können, uns gegen die ganzen Krisen zu verteidigen“, so das Fazit der Neurowissenschaftlerin Parianen.

„Die Ideen, die beim ersten Frankfurter Zukunftskongress generiert worden sind, sind die ersten, die morgen oder übermorgen im Unternehmen umgesetzt werden. Jetzt geht die Arbeit weiter und diese vielen Ideen, die sich durchaus aus der Interdisziplinarität speisen, müssen angewendet und in eine Praxis übersetzt werden. Insofern verstehe ich diesen Kongress als einen Startschuss für einen Zukunftsdialog“, betont Dievernich abschließend.

Zentrale WebredaktionID: 9329
letzte Änderung: 04.10.2022