Eine Chronik der Frankfurt UAS
Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) blickt auf eine vielfältige und spannende Geschichte zurück. Offiziell gegründet wurde sie 1971 als "Fachhochschule Frankfurt" – ihre Wurzeln reichen aber noch viel tiefer zurück, bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts. Von den Anfängen bis in die heutige Zeit soll diese Chronik einen Überblick über 50(+) Jahre Frankfurt UAS bieten.
Von der FH Frankfurt zur Frankfurt UAS – ein spannender Weg
Die Gründungsphase der Hochschule
Anfang 1971 wird das Hessische Fachhochschulgesetz durch das Kultusministerium beschlossen – alle Ingenieurschulen und höheren Fachschulen einer Stadt oder einer mittelgroßen Region werden zu einer größeren Einheit – der Fachhochschule – mit einem breiten fachlichen Spektrum zusammengefasst. Die Hochschule ist ein Zusammenschluss von fünf getrennten Vorgängereinrichtungen (die Staatlichen Ingenieurschulen für Bauwesen und Maschinenwesen sowie die Höhere Fachschulen für Sozialarbeit, Staatliche Höhere Wirtschaftsschule (HWS).
Die Fachhochschule nimmt ihren Betrieb mit 2.584 Studierenden im Wintersemester 1971 auf. Die Fachhochschule hat zunächst 13 Fachbereiche an zwei Standorten. Am Standort Nordweststadt sind die Fachbereiche Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Wirtschaft untergebracht. Alle anderen Fachreiche sind am Standort Nibelungenplatz in den Gebäuden der Vorgängereinrichtungen angesiedelt. Im selben Jahr wird die Interessenvertretung „Konferenz der Rektoren/Präsidenten der Staatlichen Fachhochschulen in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland“ (FRK) gegründet, die später den Namen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Hessen (HAW Hessen) trägt. Am 18.11.1971 demonstrieren in der Innenstadt rund 350 Studierende der Sozialpädagogik für verbesserte Studienbedingungen. Am 13.12.1971 wird die Fachhochschule zudem durch Studierende des Fachbereichs Sozialarbeit besetzt. Grund ist die Nichtzulassung von 35 Kommilitoninnen und Kommilitonen infolge des Numerus clausus.
Am 18. Januar 1972 wird der Geodät Prof. Dipl.-Ing. Johannes Uthoff zum ersten Rektor der Fachhochschule Frankfurt am Main gewählt. Er prägt die Gründungsphase der Hochschule nach der Verabschiedung des Hessischen Fachhochschulgesetzes entscheidend. Dabei machte er sich deutschlandweit einen Namen in der Bildungspolitik. Uthoff gilt als ein entschlossener Verfechter der Bildungsreform: Er engagiert sich für Chancengleichheit, Demokratisierung der Hochschule und inhaltliche Orientierung des Studiums an dem gesellschaftlichen Kontext der Fachinhalte. Uthoff fördert auch die Beteiligung der Studierenden an der Konzeption und Durchführung der Lehre sowie an einer inhaltlichen Studienreform. Auch Interdisziplinarität ist für ihn ein entscheidendes Schlagwort. Nach Wahl aller Rektoren und Prorektoren der hessischen Fachhochschulen im Mai 1972 ändert sich im September 1972 auch der Name der FRK folgerichtig in „Rektorenkonferenz der Fachhochschulen des Landes Hessen“ (RHF). Die Aufgabe der Rektorenkonferenz besteht darin, die Interessen der Fachhochschulen gegenüber dem Hessischen Kultusministerium/Hessischem Ministerium für Wissenschaft und Kunst, den hessischen Universitäten, den politischen Parteien, Gewerkschaften und Verbänden zu vertreten. Im Juni 1972, wird zudem die Interessengemeinschaft zum Schutz von Unfallgeschädigten und Behinderten am Fachbereich Sozialarbeit der Fachhochschule gegründet.
1971 – die Gründung der Fachhochschule Frankfurt am Main
Anfang 1971 wird das Hessische Fachhochschulgesetz durch das Kultusministerium beschlossen – alle Ingenieurschulen und höheren Fachschulen einer Stadt oder einer mittelgroßen Region werden zu einer größeren Einheit – der Fachhochschule – mit einem breiten fachlichen Spektrum zusammengefasst. Die Fachhochschule Frankfurt am Main wird gegründet – sie ist ein Zusammenschluss von fünf getrennten Vorgängereinrichtungen, den Staatlichen Ingenieurschulen für Bauwesen und Maschinenwesen, den Höheren Fachschulen für Sozialarbeit und Sozialpädagogik sowie der Staatlichen Höheren Wirtschaftsschule (HWS).
Der Geodät Prof. Dipl.-Ing. Johannes Uthoff (*1930 - †2018) wird im Februar 1971 vom Hessischen Kultusminister zum beauftragten Rektor für die Gründungsphase der neu zu errichtenden Fachhochschule Frankfurt am Main bestellt, die im Wintersemester ihren Betrieb mit 2.584 Studierenden aufnimmt. Rund 529, also 20 %, sind davon in Ingenieurstudiengängen eingeschrieben. Der Anteil ausländischer Studierender liegt im Gründungsjahr bei rund 5,2 %. Die Fachhochschule hat zunächst 13 Fachbereiche an zwei Standorten.
Am Standort Nordweststadt sind die Fachbereiche Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Wirtschaft untergebracht. Alle anderen Fachreiche sind am Standort Nibelungenplatz in den Gebäuden der Vorgängereinrichtungen angesiedelt. Auf dem Fachhochschulgelände in der Nordweststadt gibt es eine Turnhalle, zwei fensterlose Aulen, zwei Gebäude mit Lehrräumen und Büros für Lehrpersonal und Beschäftigte, eine Mensa und ein Studentenwohnhaus.
In der ersten Hälfte der 1970er Jahre fliehen zahlreiche Chileninnen und Chilenen aufgrund eines Militärputsches nach Frankfurt am Main. Die studentischen Geflüchteten bringen um 1975 flächendeckend ein Bild zum Protest gegen den Putsch in Chile an der Betonwand der fensterlosen Aula Sozialarbeit in der Nordweststadt an. Sie zeigen die verlorengegangene soziale Kultur des Landes. Es gibt heftige und kontroverse Diskussionen, ob das Bild dort erhalten bleibt oder nicht. Von den Bildern sind heute nur noch Fotos erhalten.
Am 13.10.1976 erscheint die erste Ausgabe der Frankfurter Fachhochschulzeitung (FFZ), an der unterschiedliche Redakteure – darunter auch mehrere Rektoren und Präsidenten der damaligen Fachhochschule – mitwirken. Das erste Heft wird noch in echter Handarbeit erstellt, die Bilder und Texte werden manuell in das Layout einmontiert. Die Auflage beträgt 2.500 Exemplare, die in der Hausdruckerei hergestellt werden. Die FFZ entsteht aus der Hochschule für die Hochschule, d.h. die Leser/-innen sind auch ihre Autorinnen und Autoren.
Am 13.5.1977 sprechen sich rund 3.700 Studierende aus Protest gegen die „verschärften Studienbedingungen“ für einen viertägigen Vorlesungsstreik aus. Die Demonstrantinnen und Demonstranten fordern eine bessere soziale Absicherung und kritisieren das 1976 verabschiedete Hochschulrahmengesetz (HRG) sowie entsprechende Länderhochschulgesetze und deren Gesetzentwürfe. An den Fachhochschulen wird mit den von den Vereinigten Deutschen Studentenschaften (VDS) ausgerufenen Aktionstagen zugleich gegen die Einengung der Studienmöglichkeiten für Fachhochschulabsolventinnen und -absolventen an wissenschaftlichen Hochschulen protestiert. Anlässlich der Eröffnung eines neuen Kommunikationszentrums an der Fachhochschule feiern die Studierenden am 08.12.1977 in ihren Räumen am Nibelungenplatz ein Fest.
Neue Wege in alten Räumen
Ab dem Jahr 1978 wird das Hochschulrahmengesetz erstmals umgesetzt. Für die Fachhochschulen bringt die Umsetzung dieses Gesetzes im Landesrecht mit sich, dass die Alumni ab dem Sommersemester nicht mehr graduiert, sondern diplomiert werden. Am 15.12.1978 findet eine große Feier anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Fachbereichs Sozialarbeit der Fachhochschule Frankfurt statt.
Der „Frankfurter Fachhochschulverlag“ wird im Jahr 1981 gegründet; er existiert bis heute. Während anfangs ausschließlich Arbeiten von Studierenden und Lehrenden der Fachhochschule veröffentlicht werden, wird sich das Spektrum der Publikationen in den folgenden Jahren um Titel von Autorinnen und Autoren außerhalb der Hochschule erweitern.
1982 erfolgt der Neubaubezug des Mehrzweckgebäudes I (heute Gebäude 9) auf dem Campus Nibelungenplatz. An gleicher Stelle stand zuvor das Hauptgebäude der Königlichen Baugewerkschule, welches im zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört und in den Nachkriegsjahren wiederaufgebaut wurde. Uthoff tritt am 11. Oktober 1982 von seinem Amt als Rektor der Fachhochschule zurück. Als Begründung nennt er seine Enttäuschung über die Inkonsequenz der sozialdemokratischen Hochschulpolitik. Nach seinem Rücktritt engagiert Uthoff sich weiterhin in der Selbstverwaltung der Hochschule, zunächst ab 1985 als Dekan. Er schreibt weiter als Autor der FFZ.
Prof. Rolf Kessler tritt am 01.01.1983 sein Amt als Rektor der Fachhochschule Frankfurt an. In einem langjährigen Prozess führt er die Zusammenlegung der Fachbereiche der heutigen Frankfurt UAS herbei. Auch lässt er einen einheitlichen optischen Außenauftritt sowie ein gemeinsames Leitbild für die damalige Fachhochschule entwickeln. Kessler fördert nachhaltig die Intensivierung der Wirtschaftskontakte, den Ausbau des Wissens- und Technologietransfers sowie den Förderverein der Hochschule. Außerdem wirkte er erfolgreich auf die Schaffung eines gemeinsamen Campus am Frankfurter Nibelungenplatz hin. Kessler wird darüber hinaus im Rahmen des Bologna-Prozesses ab 1998 für Einführung der Bachelor- und Master-Studiengänge an der Hochschule zuständig sein.
Ein besonderes Ereignis des Jahres 1986 bleibt auch heute noch in Erinnerung: Nach vielen Diskussionen entscheidet die Stadt Frankfurt, der Kongress „antiimperialistischer Gruppen“ darf nicht an der Fachhochschule stattfinden, da er die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährde und dort für die Rote Armee Fraktion geworben werde. Mehrere Hundertschaften der Polizei umstellen eines der Hochschulgebäude, in dem sich (laut eigenen Aussagen) rund eintausend Teilnehmende verschanzen. Nach Vermittlung von Hochschullehrern, die eine Konfrontation vermeiden wollen, sieht die Polizei schließlich von einer Räumung ab.
Wachstum und Raumnot
Die Fachhochschule erfreut sich in den folgenden Jahren großer Beliebtheit bei ihren Studierenden. Anders als andere Hochschulen verzichtet die FH Frankfurt auf einen Numerus Clausus und steht für alle Studieninteressierte offen. Die Folgen sind mehr Studierende jemals zuvor – und eine wachsende Platznot.
Während die Hochschule einen Umzug aus der Nordweststadt an den heutigen Standort plant, protestieren Studierende Ende der 1980er Jahre gegen die Studienbedingungen mit überfüllten Seminaren und Raummangel. Anfang November 1988 verlegen 300 Studierende der Fachhochschule ihre Vorlesung aus Platznot auf die Kreuzung am Nibelungenplatz. Die Protestaktionen gehen weiter: Im selben Monat treten Architekturstudierende an der Fachhochschule in einen Vorlesungsstreik, um darauf aufmerksam zu machen, dass sie mit den Studienbedingungen unzufrieden sind. Einen Tag später schließen sich die übrigen Fachbereiche dem Streik an. Die Protestaktion erreicht am 13. Dezember 1988 ihren Höhepunkt, als insgesamt 10.000 Studierende der Fachhochschule und der Frankfurter Goethe-Universität in der Innenstadt gegen unzureichende Studienbedingungen demonstrieren.
Auch im neuen Jahr 1989 gehen die Aktionen der Studierenden weiter: Ende April besetzen Studierende der Fachhochschule dabei aus Protest auch das Shell-Hochhaus am Nibelungenplatz, dem heutigen BCN. Die Kritik der Studierenden richtet sich vor allem gegen das Hochschulrahmengesetz und eine vorgesehene verbindliche Regelstudienzeit.
Das neue Jahrzehnt läutet eine äußerst erfolgreiche Zeit im Hochschulsport der Fachhochschule ein, die mit dem zweiten Platz der FH-Handballer bei den deutschen Meisterschaften der Fachhochschule 1990 beginnt. In den kommenden Jahren belegen Studierende der FH in vielen Sportarten vordere Plätze bei Hessischen und Deutschen (Fach-) Hochschul-Meisterschaften. Besonders gut läuft es für das Basketball-Team der Hochschule, das zwischen 1993 und 1997 gleich dreimal Deutscher Fachhochschulmeister wird. Auch im Volleyball, Tischtennis, Karate, Judo, Leichtathletik, Tanzen und Snowboarden sind Studierende erfolgreich, nehmen an Meisterschaften teil und gewinnen zahlreiche Titel. Im Rudern nehmen die Frankfurter 1992 sogar an Studentenweltmeisterschaften und an der Universiade, den Olympischen Spielen für Studierende aus aller Welt, teil.
Erweiterungen des Campusgeländes
Mit der Einweihung des BCN im Februar 1990 nimmt der neue Campus der Fachhochschule an der Nibelungenallee Gestalt an. Die Hochschule zieht in die Sockelgeschosse des Hochhauses und hat nun mehr als 9000 Quadratmeter Platz zur Verfügung, verteilt auf über 100 Räume in sieben Etagen. Nach jahrelangen Verhandlungen kann die FH zudem die ehemalige Philipp-Holzmann-Schule erwerben, um ihre Räumlichkeiten langfristig und zukünftig zu erweitern. Ein Ausbau ist dringend notwendig, denn die Zahl der Studierenden hat sich innerhalb von 20 Jahren auf mehr als 9000 erhöht.
1991 feiert die Fachhochschule ihr 20-jähriges Bestehen auf ganz unterschiedliche Art: Der AStA lädt zu einem Zeltlager mit Filmabend und Glühweinstand ein, am 13. Dezember 1991 kommen die Vertreter der hessischen Fachhochschulen zur zentralen Veranstaltung der Hessischen Fachhochschulen in der Nordweststadt zusammen.
Im April 1992 wird der langjährige Kanzler Peter A. Gussmann feierlich verabschiedet. Nach insgesamt 18 Jahren an der Hochschule wechselt Gussmann ins Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Neue Gebäude für die Hochschule
Mit der Grundsteinlegung im Mai 1992 und dem Richtfest des Mehrzweckgebäudes 2 am 29. April 1993, dem heutigen Gebäude 4, wird der nächste Schritt zur Erweiterung des Campus vollzogen. Im Januar 1995 wird das 96 Millionen Mark teure Gebäude an der Kleiststraße nach zehnjähriger Planungs- und Bauzeit offiziell eingeweiht. Der Neubau bietet Platz für die circa 1300 Studierende des Fachbereichs Wirtschaft, die im Sommersemester des Jahres 1995 aus der Nordweststadt an den Nibelungenplatz umziehen. Im Juni 1993 wird nach zweijähriger Bauzeit das neue Werkstofflabor in Betrieb genommen und zum Wintersemester 1993/1994 bietet die FH erstmals Pflege-Studiengänge am neuen Fachbereich C an, der als 13. und letzter Fachbereich entsteht. Zudem gründen Vertreter/-innen aus Wirtschaft, Verbänden und Einrichtungen der Öffentlichen Hand den „Verein zur Förderung der Fachhochschule Frankfurt“, um die Zusammenarbeit von Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft der Region zu stärken.
Im Januar 1994 wird der Gründungsrektor Johannes Uthoff nach insgesamt 23 Jahren in verschiedenen Funktionen an der Hochschule in den Ruhestand verabschiedet. Im selben Jahr wird Prof. Rolf Kessler erneut zum Präsidenten der FH gewählt und löst damit zum 1. Oktober 1995 Prof. Dr. Johann Schneider als Rektor ab. In seine Amtszeit fallen die Feierlichkeiten zum 25. Geburtstag der Fachhochschule, die 1996 stattfinden. Zunächst zelebriert der Fachbereich Sozialpädagogik im Juni sein 25-jähriges Bestehen in der Nordweststadt, kurz darauf kommt es bei den Feierlichkeiten zum Geburtstag der Fachhochschule zu einer spektakulären Aktion: FH-Rektor Prof. Kessler lässt sich während des Sommerfestes und dem Tag der offenen Tür am 20. Juni von einem der neugebauten Gebäude abseilen, um nicht nur den 25. Geburtstag, sondern auch die Fortschritte auf dem Campus zu würdigen.
Zum gemeinsamen offiziellen Festakt aller hessischen Fachhochschulen am 21. November 1996 kommt mit Dr. Christine Hohmann-Dennhardt auch die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst ins Frankfurter Audimax. 1996 ist das Jahr des ersten Hochschulballs, der zunächst aus dem kleinen Kreis der Tanzkurse entsteht. Ein Jahr später veranstaltet der Hochschulsport den ersten großen Ball und begründet damit eine Balltradition. Die umstrittene Skulptur „Der ewige Student“, die heute vor der Mensa postiert ist, wird auch 1996 aufgestellt. Die Konstruktion aus Stahl ruft kontroverse Reaktionen bei den Studierenden hervor.
1997 bekommt der Campus seine erste Krabbelstubbe, die am 14. März eröffnet wird: „Dreikäsehoch“ heißt die Einrichtung für Kinderbetreuung in der Kleiststraße. Ende des Jahres kommt es zu neuen Protestaktionen von Studierenden wegen überfüllter Veranstaltungen und einer geringen finanziellen Ausstattung der Hochschulen. Ab November streiken Studierende der FH sowie der Goethe-Universität wochenlang, am 8. Dezember sorgt eine Blockade großer Kreuzungen für Verkehrschaos in der Innenstadt.
1998 lädt die Fachhochschule im Mai zum ersten Existenzgründertag für Studierende ein. Im selben Jahr ist der Umzug der FH von der Nordweststadt in die Innenstadt beendet und alle Fachbereiche endlich am Nibelungenplatz versammelt. Im November wird in Anwesenheit des Hessischen Ministerpräsidenten Hans Eichel das heutige Gebäude 2 in den ehemaligen Räumlichkeiten der Philipp-Holzmann-Schule eingeweiht und nur wenige Monate später, ab dem 22. März 1999, ist auch die Bibliothek nach dem Umzug von der Nordweststadt in das Nordend wieder für den Publikumsverkehr geöffnet.
Weniger ist manchmal mehr
Mit der Verabschiedung des ersten Leitbildes der Hochschule am 17. Januar 2001 wird die Ausrichtung der damaligen FH Frankfurt festgeschrieben. In 13 Kategorien wird festgelegt, was unsere Hochschule ausmacht. Auch die Organisation der Hochschule wird umgestellt: Aus 13 kleinen Fachbereichen werden vier große Fachbereiche gebildet – „Architektur und Bau“, „Ingenieure und Informatik“, „Recht und Wirtschaft“ sowie „Pflege und Soziales“. Ende 2001 wird das „Hessisches Institut für Pflegeforschung“ (HessIP) als gemeinschaftliches Forschungsinstitut der drei Hessischen Fachhochschulen mit Pflegestudiengängen gegründet; die offizielle Eröffnung findet am 26. November 2002 statt.
Aus 13 werden vier
13 verschiedene Fachbereiche – heute mag das unglaublich erscheinen, bis 2001 ist das aber Realität. Von „Architektur“ über „Feinwerktechnik“ und „Sozial- und Kulturwissenschaften“ bis zu „Wirtschaft“ reicht das Spektrum. Diese Fachbereiche sind jeweils relativ klein und werden von wenigen Lehrenden und Mitarbeitenden getragen.
Am 4. Juli 2000 entscheidet der Rat der Fachhochschule, damals das wichtigste Gremium, die 13 kleinen Fachbereiche in vier Groß-Fachbereiche zu bündeln. Damit sollen Synergie-Effekte geschaffen werden, um unterausgelastete Studiengänge und Fachbereiche nicht schließen zu müssen. Auch können so einfacher Vertretungsregelungen festgelegt werden – zuvor konnte der Ausfall einer Lehr- oder Verwaltungsperson in einem Fachbereich nur schwer kompensiert werden. Zuletzt wird es auch als Mittel der Dezentralisierung gesehen – die neuen Fachbereiche können effiziente dezentrale Strukturen aufbauen, um die zentrale Verwaltung zu entlasten.
Die Idee der Zusammenlegung findet eine große Mehrheit im Rat und auch an der Hochschule. Trotzdem ist die Umstellung nicht einfach – es soll noch mehrere Jahre dauern, bis die neuen Fachbereiche wirklich zusammengewachsen sind.
2002 wird der Hochschulrat an der Hochschule gegründet. Sieben namenhafte Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, vier Männer und drei Frauen, sollen die Hochschule bei ihrer Entwicklung beraten. Das IPIAG – Institut für professionelle Informatikanwendungen wird am Fachbereich 2 gegründet.
In das Jahr 2003 startet die FH Frankfurt mit einem neuen Rektor: Am ersten Januar tritt Prof. Dr. Wolf Rieck sein neues Amt an. Es ändert sich aber nicht nur in der Hochschulleitung einiges, sondern auch auf dem Campus. Drei alte Gebäude, darunter die Hallgartenschule, zwischen den aktuellen Geb. 2 und 8 werden Anfang 2003 abgerissen, um Platz für einen großen Neubau zu schaffen: Ein neues Gebäude für die rund 1.000 Studierenden der Fachbereiche Architektur, Sozial- und Kulturwissenschaften, Feinwerktechnik sowie Mathematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung soll auf den freien Platz gebaut werden. Entworfen hat es der Hochschul-Architekturprofessor Heribert Gies – mittlerweile ist es das Gebäude 1 auf dem Campus der Frankfurt UAS. Mit dem Study-Chip ist ab 2003 eine einzelne Karte sowohl als Studierendenausweis als auch als Bibliothekskarte (und weiteres) nutzbar. Die erste Internationale Sommer-Universität findet in Frankfurt statt. Der Entwicklungsplan I der FH FFM sowie eine Vereinbarung zur Studienstrukturreform – Regeln für die Umsetzung des Bologna-Prozesses – werden verabschiedet; zudem bewirbt sich die FH Frankfurt als erste hessische Hochschule um das Zertifikat „Familiengerechte Hochschule“, welches sie im Juni 2004 auch erhält.
In einem Workshop im Januar 2004 wird die Vereinbarung zur Studienstrukturreform zu Leitlinien ausformuliert, die der Senat im April 2004 verabschiedet. Damit wird definiert, wie die Umstellungen auf das Bachelor- und Master-System im Rahmen des Bologna-Prozesses ablaufen soll. 2004 wird erstmals eine Schulbroschüre erstellt, in der alle Aktivitäten der Hochschule für Schülerinnen und Schüler zusammengefasst sind. Ab 2004 werden in Hessen der Verwaltungskostenbeitrag von 50 Euro eingezogen sowie Gebühren für Langzeitstudierenden verlangt. Der Senat der Hochschule spricht sich am 14. Juli gegen Studiengebühren aus. Erstmalig ist die Hochschule auch auf dem Museumsuferfest mit einem Stand vertreten – mit großem Erfolg. Viele Eltern und Großeltern, aber auch sehr viele ehemalige und gegenwärtige Studierende besuchen den Stand. Am Fachbereich 3 wird in diesem Jahr das Institut für Entrepreneurship gegründet.
Im Wintersemester 2004/2005 umfasst die Hochschule rund 9.500 Studierende. Im Rahmen des Audits Familiengerechte Hochschule wird die erste Ferienbetreuung für Kinder von der Frauenkommission organisiert. Der Fall eines offen rechtsextremen Studenten im Fachbereich 4 sorgt für Furore an der Hochschule und darüber hinaus; auch in den Medien wird über den Fall berichtet. Der Entwurf einer Vereinbarung über eine strategische Partnerschaft zwischen der Fachhochschule Frankfurt am Main und der Fachhochschule Wiesbaden über die Zusammenführung wird erstellt und am 5. Oktober dem Senat unserer Hochschule vorgelegt. Seit Herbst 2004 laufen Gespräche. Am 24. November 2005 wird der erste Laura-Maria-Bassi-Preis für die Frauenförderung an eine Studentin vergeben.
Sportliche Erfolge – und zwei hundertjährige Jubiläen
2006 ist zunächst ein sportlicher Erfolg zu vermelden: Die Basketballmannschaft der Hochschule erreicht den zweiten Platz in den Deutschen FH-Meisterschaften. Im Rahmen der Luminale im April 2006 entwerfen Studierende des Fb 1 den „Lichtkokon“, der immer noch auf dem Grünstreifen der Nibelungenallee zu besichtigen ist. Am 29. September steht die Einweihung des neuen Gebäudes 1 an. In einem großen Festakt mit dem Wissenschaftsminister wird das Gebäude eingeweiht – unter Protest der Studierenden gegen die Studiengebühren. Im Wintersemester startet die Hochschule in der Lehre mit einem neuen Konzept: Das Interdisziplinäre Studium Generale-Modul wird eingeführt.
Die Lernplattform Moodle, Ende 2006 eingeführt zur Förderung des E-Learning, erreicht Anfang 2007 erstmals über 3.000 Nutzende. Damit ist ein erster Schritt zur Digitalisierung der Lehre erfolgreich getan. Zudem nimmt am 1. Februar das Fachsprachenzentrum seine Arbeit auf. Die Sprachausbildung soll als eigenständiger Bereich neben die Fachbereiche treten. Der Hochschulsport darf 2007 feiern – mit dem Gewinn der Goldmedaille im Nationalfinale 2006 des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands (adh) im Handball im Januar 2007, der Silbermedaille für das Basketball-Team beim Titel „Deutscher Fachhochschulmeister 2006“, ebenfalls im Januar 2007, und endlich auch der Goldmedaille als „Deutscher FH-Meister“ im Fußball; 2006 war unsere Hochschule noch Vizemeister geworden. Am 19. Juni 2007 erhält die Hochschule als erste hessische Hochschule und als eine der ersten Hochschulen überhaupt das Zertifikat des „audit familiengerechte hochschule“ der berufundfamilie-GmbH. Am 14. September wird ein Eckpunktepapier zur Zusammenführung der Hochschule mit der Hochschule Wiesbaden vorgelegt; dieses wird am 12. Dezember im Senat der FH Frankfurt mit großer Mehrheit abgelehnt.
Vom 4. bis zum 8. Mai 2008 findet die erste „Internationale Woche“ am Fachbereich 3 statt. Aus sieben europäischen Partnerländern waren Dozentinnen und Dozenten am Fachbereich zu Besuch. Auch 2008 finden wieder Studierendenproteste gegen die Studiengebühren statt. Die Proteste zeigen Wirkung: Am 1. Juli tritt ein neues Gesetz in Hessen in Kraft, welches die Studiengebühren zum Wintersemester 2008/2009 abschafft. Am 1. September wechselt der Präsident unserer Hochschule. Prof. Dr.-Ing. Detlev Buchholz wird Nachfolger von Prof. Dr. Wolf Rieck, der seit 2003 das Amt des Präsidenten innehatte. 2008 ist Jubiläumsjahr für die Hochschule – zumindest für die Bauwissenschaften, Fachbereich 1. Sie feiern schon ihr 100-jähriges Bestehen, da sie auf die 1908 gegründete „Königliche Baugewerksschule“ zurückgehen.
Das HoLM wird gegründet: Der Vertrag zur Gründung des House of Logistics and Management (HoLM) am Frankfurter Flughafen wird am 8. Januar 2009 von unserer Hochschule sowie von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unterzeichnet. Seit dem Sommer kann auf dem Campus mit dem neuen Hochschulchor gesungen werden. In 2009 steht ganz das 100-jährige Jubiläum des Fachbereichs 1 sowie die Planung des 100-jährigen Jubiläum des Maschinenbaustudiums im nächsten Jahr im Mittelpunkt. Es finden Veranstaltungen und Vorträge dazu statt. Der große Festakt am 3. November muss aber kurz nach Beginn abgebrochen werden, als rund 70 Studierende den Akt aus Protest gegen Änderungen am Hessischen Hochschulgesetz stören. Aus FFZ wird CAZ: Die Frankfurter Fachhochschulzeitung (FFZ) wird 2009 eingestellt. Stattdessen erscheint nun die Campuszeitung der Hochschule (CAZ) in neuem Design. Erstmals treten 2009 mit Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer und Prof. Dr. Ulrich Schrader zwei Personen das Amt als Vizepräsidenten an.
Am 23. Februar 2010 wird die renovierte Bibliothek der Hochschule feierlich wiedereröffnet. 2010 ist zudem erneut ein Jubiläum zu feiern, diesmal das hundertjährige Bestehen des Maschinenbaustudiums in Frankfurt am Main. Hierzu wird am 25. Juni 2010 der „Hessischen Maschinenbaugipfel“ ausgerichtet. Im November wird der Charles Hallgarten-Hofes auf dem Campus eröffnet. Der Gedenkhof mit Stelen und Sandsteinschnecken erinnert an den Bankier und Mäzen Charles L. Hallgarten (1838-1908) und wird auch zum Gedenken an die Charles-Hallgarten-Schule errichtet, die 2003 auf dem Campusgelände abgerissen wurde.
Die Hochschule ist auf Facebook. 2011 startet die FH Frankfurt mit ihrer Facebook-Seite, die schnell wächst. Mit der Einrichtung des Familienbüros soll die Vereinbarkeit von Studium und Beruf mit Familienpflichten an der Hochschule weiter verbessert werden. Passend dazu finden im März 2011 die ersten Kinderwerkstätten unter dem Motto „Technik ist cool“ statt – ein voller Erfolg für die Kinder. Das Frankfurter Technologiezentrum [:Medien] (FTzM) nimmt im Oktober 2011 seinen Betrieb auf.
Auf dem Weg zum neuen Namen
2012 beschließt der Senat eine „Roadmap“ zur Umbenennung der Hochschule. Außerdem tagt das neuinstallierte Führungskräfteforum erstmals; Ziel ist ein intensiverer Austausch innerhalb der Hochschule. Die Dauerausstellung „Barrierefreies Wohnen und Leben“ am Fachbereich 4 wird in Anwesenheit von Sozialminister Stefan Grüttner eröffnet. Sie informiert über Hilfsmittel, die Menschen im Alter und mit Behinderung bei einem selbstbestimmten Leben unterstützen. Zudem wird das Frankfurter Forschungszentrums Architektur • Bauingenieurwesen • Geomatik (FFin) am Fachbereich 1 gegründet.
Mit neun von zehn möglichen Punkten erreicht die FH Frankfurt 2013 im bundesweiten Vergleich der (Fach-)Hochschulen zum Thema Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen gemeinsam mit fünf anderen Hochschulen den 2. Rang und damit erneut einen Spitzenplatz. Im selben Jahr können sich erstmals Erzieher(innen) im Rahmen des AnKE-Verfahrens (Anrechnung der Kompetenzen aus der Erzieher(innen)-Ausbildung auf ein Studium der Sozialen Arbeit) beruflich erworbene Kompetenzen auf das Bachelor-Studium der Sozialen Arbeit anrechnen lassen. Das Kinderhaus richtet in Anwesenheit von Eva Kühne-Hörmann, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, ein Baufest aus: Bis Anfang 2014 wird das Gebäude 6 zum forschungsorientierten Kinderhaus umgebaut. Im Juli stellen der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann, Prof. Dr. Martina Klärle und Mainova-Technikvorstand Prof. Dr.-Ing. Peter Birkner gemeinsam das neue Solarkataster im Frankfurter Römer vor. Die FH FFM wird Mitglied im Hochschulnetzwerk Bildung durch Verantwortung. FH-Präsident Buchholz wird für die Dauer von zwei Jahren zu einem der beiden Sprecher des Hochschulnetzwerks gewählt. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss von Hochschulen, die Demokratie lebendig mitgestalten und Verantwortung für die Gesellschaft fördern und übernehmen wollen.
2014 tritt ein Team der FH Frankfurt am internationalen Wettbewerb Solar Decathlon in Versailles an. Das Team belegt den 7. Platz unter 21 Teams. Am 1. Juli 2014 findet ein Festakt zur offiziellen Einführung des neuen Namens statt: Aus Fachhochschule Frankfurt wird Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS)! Im gleichen Jahr wird Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich zum neuen Präsidenten der Frankfurt University of Applied Sciences gewählt und löst seinen Vorgänger Dr. Ing. Detlev Buchholz ab. Der Förderverein der Hochschule gründet 2014 die „Frankfurt Stiftung für Forschung und Bildung“.
Von der FH Frankfurt zur Frankfurt UAS
Im Dezember 2013 fällt im Senat die Entscheidung: Aus der Fachhochschule Frankfurt wird ab Juli 2014 die Frankfurt University of Applied Sciences. Die bisherige Bezeichnung spiegelte nicht mehr das gewandelte Profil, etwa die intensivierte Forschung, wider. Seit 2010 hatte sich die Auseinandersetzung mit dem Thema intensiviert und zu einer langen und gründlichen Diskussion an der Hochschule geführt. 2012 beschließt der Senat eine „Roadmap“ zur Umbenennung der Hochschule. Die Umbenennung wird mit einem großen Festakt gefeiert.
Der neue Name beschreibt das Selbstverständnis der Hochschule als eine weltoffene, internationale Institution mit demokratischen Strukturen. Im internationalen Kontext macht er zudem das einzigartige Spektrum von Lehre, Forschung und Weiterbildung verständlich, welches unsere Hochschule auszeichnet: berufsfeldorientierte Bachelor- und Masterabschlüsse, Praxisorientierung, angewandte und interdisziplinäre Forschung und Weiterbildung sowie Diversity.
Zeichen setzen – Lokal, regional und international
2015 unterzeichnen die Hochschulpräsidenten der hessischen Hochschulen den Hochschulpakt 2020. Die Frankfurt University Big Band feiert ihr Debut unter der Leitung von Prof. Dr. Roland Gerster. Der um zwei auf nunmehr zehn Mitglieder erweiterte Hochschulrat trifft sich zu seiner konstituierenden Sitzung. Dr. Stefan Dominico, Fachbereich 2, wird in Lübeck als „Teacher of the year“ für Online-Studiengänge ausgezeichnet. Gewählt worden war er von Studierenden des Hochschulverbundes Virtuelle Hochschule (VFH). Die Projektwoche für frühkindliche naturwissenschaftlich-technische Bildung, “Technik ist cool“, feiert 10-jähriges Jubiläum.
Mit dem Jahresbeginn werden 2016 aus den Fachhochschulen „Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“. Präsident Dievernich ist neuer stellvertretender Vorsitzender der HAW Hessen, des Zusammenschlusses der sechs hessischen staatlichen Hochschulen. Unter dem Motto: „Wissen schafft Stadt – von der Campus-Meile zur Stadt der Wissenschaft, Forschung, Innovation und Integration“ wird das Projekt „Campusmeile“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Willkommensjahr Maschinenbau, ein Qualifizierungsangebot für Flüchtlinge, geht an den Start. Das Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und Frankfurt UAS unterzeichnen die Zielvereinbarung für die Jahre 2016 bis 2020 und die Frankfurt UAS wird Mitglied der European University Association (EUA). Zudem treten die Richtlinien für das neue Promotionsrecht in Kraft. Ab sofort können die HAWs Anträge für die Verleihung des Promotionsrechts stellen. Damit setzt Hessen als erstes Bundesland das Promotionsrecht für forschungsstarke Fachrichtungen der HAWs praktisch um. 2016 wird außerdem das „Center for Applied European Studies“ (CAES) von Wissenschaftsminister Boris Rhein UAS eröffnet; Festredner ist der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer; das Projekt EUride startet zeitgleich – zwei Radler fahren an vier Wochenende durch 12 europäische Länder. Mit Beginn des Wintersemesters 2016/2017 hat die Frankfurt UAS erstmals mehr als 14.000 Studierende.
2017 wird Prof. Dr. Peter Wedde als erster Preisträger des neu eingeführten Publikationspreises der Hochschule ausgezeichnet; zudem geht das zentrale Alumni-Portal (www.alumni.frankfurt-university.de) ans Netz. In das gleiche Jahr fällt der Baubeginn für eine knapp zwei Kilometer lange Fernwärmeleitung, die die Frankfurt UAS ans Fernwärmenetz anschließt. Durch den Anschluss ans Fernwärmenetz können jährlich 700 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Promotionszentrum Soziale Arbeit, das die Frankfurt UAS gemeinsam mit den Hochschulen RheinMain und Fulda betreibt, und das „Promotionszentrum Angewandte Informatik“ gehen offiziell an den Start. Bundesweit besteht erstmals die Möglichkeit, im Fach Soziale Arbeit ohne Kooperation mit einer Universität zu promovieren. Das Roboterfußball-Team FRA-UNIted erringt bei den 21. RoboCup Weltmeisterschaften in Nagoya/Japan die Vizeweltmeister in der 2D-Simulationsliga. 2017 wird außerdem der Webrelaunch gestartet; die neue Website geht im April 2018 online. Mit Beginn des Wintersemesters 2017/2018 gehen der Kreis Offenbach und die Frankfurt UAS eine strategische Partnerschaft ein. Ziel ist es, neue Brücken zwischen Wissensgenerierung und praktischer Anwendung zu schlagen und anwendungsnahe, nutzerorientierte und innovative Technologie- und Produktentwicklung zu fördern.
In der Gesellschaft verankert
2018 übernimmt die Frankfurt UAS für zwei Jahre den Vorsitz der HAW Hessen. Zudem gehen drei interdisziplinäre Forschergruppen an den Start:Future Aging, soziale Intervention und individualisierte biomedizinische Technik. Die Frankfurt UAS ist bundesweit Spitzenreiter in der Gewinnung von Studierenden ohne klassische Hochschulzugangsberechtigung. Continental und VGF richten Testbetrieb mit dem von Continental entwickelten autonomen Shuttle „CUBE“ auf dem Campus ein. Ende April geht die neue Website der Frankfurt UAS wie geplant online. Die Ergebnisse eines bundesweit ausgeschriebenen studentische Ideenwettbewerb zur Frankfurter „Campusmeile“ werden im Mai präsentiert. Am 18. Juni stirbt Gründungsrektor Prof. Dipl.-Ing. Johannes Uthoff im Alter von 87 Jahren. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) zeichnet die Frankfurt UAS als erste deutsche Hochschule mit der neuen EU-weit gültigen Zertifizierung „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ aus. Wenig später verleiht Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir den bike+business-Award 2018 an die Frankfurt UAS. Präsident Dievernich unterzeichnet in Salamanca (Spanien) die Magna Charta Universitate, die grundlegende Prinzipien im universitären Leben festlegt und die Idee der Universität schützen will. Die Frankfurt UAS zählt zu den ersten drei deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, die der Charta beitreten durften und ist hessenweit ist die erste. Die 2017 gegründete gemeinnützigen Stiftung Herr engagiert sich an der Frankfurt UAS. Erstes Projekt ist Modernisierung von Gebäude 9 unmittelbar am Nibelungenplatz. Dazu wird ein studentischer Wettbewerb ausgeschrieben.
Die Frankfurter Wissenschaftsrunde, die von Präsident Dievernich zusammen mit der Präsidentin der Goethe-Universität initiiert wurde, unterzeichnet 2019 die „Frankfurter Erklärung der Vielen“. Die beteiligten Institutionen erklären damit explizit, völkisch-nationalistische, fundamentalistische, populistische oder autoritäre Ein- oder Übergriffe nicht zu dulden und dagegen vorzugehen. Eine vom CAES organisierte Diskussionsveranstaltung mit den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten aller Parteien sorgt zur Europawahl bereits im Vorfeld hochschulintern für Diskussionen. Grund ist die Teilnahme des AfD-Vertreters Jörg Meuthen. Der Förderverein der Frankfurt University of Applied Sciences e.V. feiert sein 25-jähriges Jubiläum. Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt, hält eine emotionale und persönliche Festrede. Mehr Frauen in Leitungspositionen bringen, Gleichberechtigung fördern, Vielfalt als Stärke vermitteln und den Wandel der Unternehmenskultur unterstützen ist das Ziel der Aktivitäten des 2019 neu gegründeten Instituts für Mixed Leadership, dem eine Akademie angeschlossen ist. Im September feiert die gemeinsam mit der Technischen Hochschule Mittelhessen betriebene Schule für Vakuumtechnik ihr 30-jähriges Bestehen. Im Rahmen einer zweitägigen Zukunftswerkstatt unter Beteiligung der gesamten Hochschule setzt sich die Frankfurt UAS mit ihrer künftigen Entwicklung bis 2035 auseinander. Die Frankfurt UAS gewinnt den alle zwei Jahre von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und dem ZEIT Verlag gemeinsam mit der Robert Bosch-Stiftung vergebenen Preis für Hochschulkommunikation 2019. Dank des großzügigen Engagements der Stiftung HERR kann das prominent zum Nibelungenplatz orientierte Gebäude 9 umfangreichen Erneuerungsarbeiten innen wie außen unterzogen werden. Der erste Fairtrade-Wintermarkt macht mit fair gehandelten Produkten auf das Thema Nachhaltigkeit und fairer Handel aufmerksam.