Open Access
Das Open-Access-Konzept hat zum Ziel, wissenschaftliche Literatur frei zugänglich und kostenlos im Internet zur Verfügung zu stellen. Dabei wird einerseits die uneingeschränkte legale Nutzung der Dokumente ermöglicht und andererseits sichergestellt, dass Ihre Rechte als Autor/in nicht verletzt werden.
Wir unterstützen Sie gerne bei Fragen zum Publizieren im Open Access: openaccess(at)bibl.fra-uas. de
Vorteile und Veröffentlichungswege
- Einfacher Zugang zu Forschungsergebnissen
- Erhöhung der Sichtbarkeit der Veröffentlichung
- Größere Verbreitung wissenschaftlicher Information
- Schnellere Veröffentlichung und Zugriff auf aktuelle Forschungsergebnisse
- Transparenz und Qualitätssicherung.
- Viele Mittelgeber der Forschungsförderung empfehlen oder geben vor, dass die mit ihren Mitteln finanzierte Forschung in Open-Access-Publikationen veröffentlicht werden soll.
Es gibt verschiedene Wege im Open Access (OA) zu publizieren:
Der goldene Weg = Erstveröffentlichung im Open Access
- Erstveröffentlichung in einer Open-Access-Publikation (z. B. Open-Access-Zeitschrift).
- In der Regel Finanzierung der Veröffentlichung über Article Processing Charges (APC) durch die Autoren/-innen. Bei einigen Verlagen gibt es Rabatte auf die Veröffentlichungsgebühren (APC) aufgrund von bestehenden Lizenzverträgen der Bibliothek. Darüber hinaus gibt es Fördermöglichkeiten über den IFOFO-Publikationsfond der Frankfurt UAS:
- In einigen Fällen können Autoren ohne Gebühren in Open Access-Zeitschriften publizieren. Hierbei sind die Gebühren bereits über Lizenzen von Fachgesellschaften abgedeckt oder es handelt sich um Open-Access-Zeitschriften oder Server, die von Hochschulen betrieben werden. OA-Zeitschriften, bei denen von den Autoren/-innen keine Publikationsgebühren zu zahlen sind, werden auch als Platin oder Diamant Open Access bezeichnet.
Hybrid Open Access
- Hierbei erscheint nicht die gesamte Zeitschrift im Open Access, sondern nur einzelne Artikel. Sie als Autor/in entscheiden, ob Sie Ihren Artikel im Open Access veröffentlichen wollen.
- In der Regel Finanzierung über Article Processing Charges (APC) durch die Autoren/-innen.
- Bei einigen Verlagen sind die Veröffentlichungsgebühren über einen Lizenzvertrag der Bibliothek abgedeckt.
Der grüne Weg = Zweitveröffentlichung im Open Access
- Kostenlose Zweitveröffentlichung eines im Verlag erschienenen Werkes. Die Veröffentlichung kann z. B. auf dem Publikationsserver der Hochschule (WIPS) erfolgen und/oder einem fachlichen Open Access-Server wie z.B. arXiv.
- Die Veröffentlichung erfolgt parallel zur Verlagsveröffentlichung (wenn der Verlagsvertrag dies erlaubt) oder nach Ablauf einer Frist.
Nähere Informationen zu den Geschäftsmodellen finden Sie auf der Informationsplattform Open Access.
Erstveröffentlichung im Open Access
Die Erstveröffentlichung Ihrer Publikation im Open Access bei einem Verlag ist in der Regel mit Kosten verbunden. Die Finanzierung der Veröffentlichung erfolgt bei Zeitschriftenartikeln im Allgemeinen über Artikel Processing Charges (APC), bei Büchern über Book Processing Charges (BPC). Folgende Veröffentlichungswege werden unterschieden:
Gold Open Access bei einem Verlag
- Alle Beiträge der Zeitschrift oder der Buchreihe erscheinen im Open Access.
- Es werden Veröffentlichungsgebühren (APC oder BPC) erhoben.
- Bei einigen Zeitschriftenverlagen gibt es Rabatte auf die Veröffentlichungsgebühren (APC) aufgrund von bestehenden Lizenzverträgen der Bibliothek.
- Bei Büchern gibt es derzeit keine Lizenzverträge der Bibliothek und damit keine Rabatte.
Hybrid Open Access bei einem Verlag
- Es erscheint nicht die gesamte Zeitschrift im Open Access, sondern nur einzelne Artikel. Bei Büchern gibt es diese Form des Publizierens nicht.
- Sie als Autor entscheiden, ob Sie Ihren Beitrag im Open Access publizieren wollen oder nicht.
- Es werden Veröffentlichungsgebühren erhoben.
- Bei einigen Zeitschriftenverlagen sind die Veröffentlichungsgebühren (APC) aufgrund von bestehenden Lizenzverträgen der Bibliothek bereits abgedeckt
Bestehende Open-Access-Lizenzverträge der Bibliothek
Bei einigen Zeitschriftenverlagen sind die Veröffentlichungsgebühren (APC) aufgrund von bestehenden Lizenverträgen der Bibliothek entweder rabattiert oder komplett abgedeckt. In der Übersicht über die Open-Access-Verträge sind die Bedingungen pro Verlag aufgeführt.
Förderung durch den IFOFO-Publikationsfond der Frankfurt UAS
Auf Antrag ist es möglich, dass ein Teil oder die kompletten Publikationsgebühren aus der Förderlinie Publikationskosten des Innovationsfonds Forschung (IFOFO) übernommen werden. Die Fördersumme beträgt bis zu 2.000 Euro, in Ausnahmefällen auch mal mehr.
Antragsverfahren
- Autor*innen müssen einen schriftlichen Antrag bei Abteilung FIT eingereichen.
- Die Kriterien für die Antragstellung und Bewilligung sind in den Leitlinien zum IFOFO Publikationskosten zu finden.
- Die Bibliothek begutachtet den Antrag und gibt eine Empfehlung ab.
- Die Vizepräsidentin für Forschung, Transfer und Internationalisierung entscheidet final über den Antrag und die Höhe der Förderung.
- Abt. FIT weist die Fördermittel an.
Als Hochschulangehörige/r können Sie in WIPS Ihre wissenschaftlichen Publikationen kostenlos im Open Access veröffentlichen. Die Volltexte stehen nach ihrer Veröffentlichung weltweit im Internet zur Verfügung, werden dauerhaft archiviert und mit einem stabilen Zitierlink versehen. Die Dokumente sind über Bibliothekskataloge und Suchmaschinen erschlossen. Auch ganze Schriftenreihen können hierüber veröffentlicht werden.
Als stabilen Zitierlink kann über die Bibliothek eine DOI vergeben werden. Ein Digital Object Identifier (DOI) ist ein eindeutiger und dauerhaft verfügbarer Link für digitale Veröffentlichungen. Dieser hat sich als Standard inbesondere bei wissenschaftlichen Zeitschriftenartikeln durchgesetzt.
Einzelne wissenschaftliche Veröffentlichungen oder Schriftenreihen
Für die Veröffentlichung benötigt die Bibliothek eine Einverständniserklärung zur Veröffentlichung auf WIPS (deutsche Fassung | englische Fassung). Das Einstellen der Dokumente und die Eingabe der Metadaten inklusive Verschlagwortung wird von der Bibliothek übernommen.
Bitte lassen Sie uns außerdem Ihre Veröffentlichung im PDF-Format ohne Kopierschutz zukommen. Alle Veröffentlichungen - auch in digitaler Form - müssen an die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) abgeliefert werden. Dazu wird die Veröffentlichung auf WIPS über ein Harvesting-Verfahren von der DNB automatisiert eingesammelt. Das Verfahren funktioniert jedoch nur, sofern die Datei nicht über einen Schreibschutz verfügt.
Studentische Abschlussarbeiten
Dafür benötigen wir eine vom/von der Verfasser/in unterschriebene Einverständniserklärung zur Veröffentlichung der Abschlussarbeit (BA oder MA). Diese dient der rechtlichen Absicherung. Zusätzlich brauchen wir eine vom Erstbetreuer/von der Erstbetreuerin unterschriebene Empfehlung zur Veröffentlichung der Arbeit. Sie soll eine Qualitätskontrolle durch die Lehrenden sicherstellen.
Kontakt: openaccess(at)bibl.fra-uas. de
Zweitveröffentlichung im Open Access
Sofern es der Verlagsvertrag gestattet oder es sich um einen Zeitschriftenartikel handelt, können Sie Ihre wissenschaftliche Veröffentlichung parallel oder nach einer Frist kostenlos auf dem Wissenschaftlichen Publikationsserver (WIPS) im Open Access veröffentlichen. Die Volltexte stehen nach ihrer Veröffentlichung weltweit im Internet zur Verfügung, werden dauerhaft archiviert und mit einem stabilen Zitierlink versehen. Die Dokumente sind über Bibliothekskataloge und Suchmaschinen erschlossen und zugänglich.
Als stabilen Zitierlink verwenden wir derzeit die DOI und die URN, die über die Deutsche Nationalbibliothek vergeben wird.
Wissenschaftliche Veröffentlichungen oder Schriftenreihen
Für die Veröffentlichung benötigt die Bibliothek eine Einverständniserklärung deutsch / Einverständniserklärung engl. Das Einstellen der Dokumente und der Eingabe der Metadaten inklusive Verschlagwortung wird von der Bibliothek übernommen.
Neben den hochschuleigenen Publikationsserver WIPS können Sie Ihren wissenschaftlichen Beitrag auch auf fachlichen Repositorien veröffentlichen. Hier einige Beispiele.
Fachliche Publikationsserver
- peDOCS: Publikationsserver für Veröffentlichungen in der Erziehungswissenschaft (vorwiegend deutschsprachig).
- Social Science Open Access Repository: Publikationsserver für Veröffentlichungen in der Sozialwissenschaft (vorwiegend deutschsprachig).
- EconStor: Publikationsserver für deutsch- und englischsprachige Veröffentlichungen in den Wirtschaftswissenschaften. Es können auch ganze Schriftenreihen veröffentlicht werden.
- arXiv: Publikationsserver für Physik, Mathematik, Informatik, quantitativer Biologie, quantitative Finanzwissenschaft und Statistik.
Über die Plattform OpenDOAR können Sie nach weiteren institutionellen und fachlichen Open-Access-Repositorien suchen.
§ 12 UrhG legt fest, dass der/die Autor/in darüber entscheidet, ob und wie sie ihr Werk vervielfältigen, verbreiten, ausstellen oder vorführen möchte. Sie können die einfachen oder ausschließlichen Nutzungsrechte an einen Verlag übertragen:
Einfaches Nutzungsrecht:
- Der Verlag darf Ihr Werk auf die im Vertrag vereinbarte Art nutzen (vgl. § 31 UrhG)
- Sie selbst haben weiterhin das Recht, das Werk an anderer Stelle zu veröffentlichen.
Ausschließliches Nutzungsrecht:
- Der Verlag hat das alleinige Recht zur Nutzung Ihres Werkes und entscheidet, wer und in welcher Form dies genutzt werden darf (vgl. § 31 UrhG).
- Eine weitere Veröffentlichung ist nicht möglich (ausgenommen des unten aufgeführten Sonderfalls). Wir empfehlen Ihnen, sich im Verlagsvertrag Ihr Recht zur Zweitveröffentlichung zu sichern.
Zweitveröffentlichungsrecht bei Zeitschriften im Open Access
Auch wenn Sie im Verlagsvertrag ein ausschließliches Nutzungsrecht übertragen haben, können Sie unter folgenden Bedingungen Ihren bereits veröffentlichen Beitrag ein zweites Mal im Open Access publizieren.
Bedingungen:
- Artikel aus Zeitschriften, die mindestens zweimal im Jahr erscheinen.
- Nach Ablauf eines Jahres nach Veröffentlichung beim Verlag.
- Zweitveröffentlichung der akzeptierten Manuskriptfassung (nicht der Verlagsfassung).
- Die Publikation ist "im Rahmen einer mindestens zur Hälfte mit öffentlichen Mitteln geförderten Forschungstätigkeit entstanden" (vgl. § 38 Abs. 4 UrhG). Was dies genau umfasst, ist gerichtlich bisher noch nicht festgelegt worden. Im Zweifel ist bis dahin davon auszugehen, dass damit nur staatlich geförderte Drittmittelprojekte gemeint sind.
Fälle, die die oben genannten Bedingungen nicht erfüllen:
- Es lohnt sich, bei bereits geschlossenen Verträgen die Vertragsbedingungen zu prüfen.
- Häufig ist im Verlagsvertrag geregelt, dass eine Zweitveröffentlichung nach einer festgelegten Dauer (einer sogenannten Embargo-Frist) möglich ist. Hilfestellung, was der Verlag erlaubt, bietet die Sherpa-Romeo-Datenbank.
Recherche und Qualitätsprüfung
Directory of Open Access Journals (DOAJ)
- Verzeichnis von ca. 9000 internationalen Open-Access-Zeitschriften aller Wissenschaftsgebiete, viele davon mit Peer-Review-Verfahren;
- Suche nach Sachgebieten möglich;
- bei vielen Zeitschriften werden die Veröffentlichungskosten pro Artikel, d.h. die Article Processing Charges (APC) angegeben.
- Fachspezifische Informationen zum Open Access;
- Übersicht über wichtige Open-Access-Zeitschriften und -Konferenzreihen.
Bibliometrisches und Semantisches Open Access Recommender Netzwerk (B!son)
- Suche nach passenden Open-Access-Zeitschriften für Ihren Artikel
- dazu werden semantische und bibliometrische Verfahren verwendet
- Suche über den Titel Ihres Artikels
Wie bei herkömmlichen Zeitschriften gibt es bei Open-Access-Zeitschriften Qualitätsunterschiede. Bei Open Access-Publikationen ist jedoch keine Drucklegung erforderlich und die Finanzierung erfolgt in der Regel durch Article Processing Charges, getragen von den Autoren bzw. deren Einrichtungen. Dies machen sich die sogenannten Predatory Journals zunutze. Sie bieten die Veröffentlichung wissenschaftlicher Beiträge im Open Access gegen eine zum Teil günstige Gebühr an, es findet aber kein Peer-Review-Verfahren oder eine redaktionelle Arbeit der eingereichten Beiträge statt. Zum Teil existieren die Herausgeber nicht oder die genannten Wissenschaftler/innen im Editorial Board wissen gar nicht, dass sie dort aufgeführt werden. Die Namen der Open-Access-Journals oder Konferenzreihen ähneln zudem häufig renommierten Zeitschriften oder Konferenzen.
Bei Zeitschriften empfiehlt es sich, den Titel im Directory of Open Access Journals (DOAJ) zu suchen. Alle dort aufgeführten Open-Access-Zeitschriften erfüllen grundlegende wissenschaftliche Qualitätskriterien. Bitte beachten Sie allerdings, dass es länger dauert, bis neue Zeitschriften dort aufgenommen werden.
Eine weitere gute Hilfestellung zur Einschätzung der Qualität und Seriösität von wissenschaftlichen Zeitschriften und Konferenzen finden Sie auf der Webseite der Initiative Think. Check. Submit.
Der nationale Open-Access-Kontaktpunkt für Deutschland OA2020-DE hat eine Liste der am häufigsten zitierten Open-Access-Zeitschriften zusammengestellt. Aufgeführt sind Zeitschriften aus dem Directory of Open Access Journals (DOAJ), die über einen hohen SNIP-Wert verfügen.
SNIP ist ein Zitationsmaß für Zeitschriften, das anhand von Daten aus dem Vorjahr bemessen wird und vom Centre for Science and Technology Studies der Universität Leiden entwickelt wurde. Mehr zu SNIP finden Sie unter Centre for Science and Technology Studies Journal Indicators.
- Eine der weltweit größten Suchmaschinen für wissenschaftliche Literatur im Internet, z.B. Zeitschriftenartikel, Preprints und Forschungsdaten
- Die Quellen werden intellektuell ausgewählt und geprüft
- Enthält über 100 Millionen Dokumente aus über 4.000 Quellen, bei etwa 60 % sind die Volltexte frei zugänglich
- Betreiber ist die Universitätsbibliothek Bielefeld
- Datenbank für internationale Veröffentlichungen, darunter ein großer Anteil von Publikationen im Open Access
- Die Suche kann auf Open-Access-Veröffentlichungen (Gold und Green Open Access) eingeschränkt werden
- Über Linked Data sind Veröffentlichungen mit Zitaten, Projektanträgen, Fördergebern etc. verknüpft
Directory of Open Access Books (DOAB)
- Verzeichnis von E-Books, die im Open Access zur Verfügung stehen, darunter E-Books von Springer und Brill
Directory of Open Access Journals (DOAJ)
- Verzeichnis von internationalen Open-Access-Zeitschriften, viele davon mit Peer-Review-Verfahren
Darüber hinaus gibt es eine Reihe fachspezifischer Suchmaschinen bzw. Open-Access-Datenbanken.
Ansprechpartner/innen
Dion Wagner (069 1533 2625)
Dagmar Schmidt (069 1533 2466)
Christina Thomann (069 1533 2127)
Bernd Wagener (069 1533 2102)
openaccess(at)bibl.fra-uas. de