Prof. Dr.-Ing. Lena Reiß
Kooperative Professur für Nutzerorientierte Immobiliengestaltung
Lehre & Forschung
- 10/2023 – 02/2024
Durchführung der Explorativstudie MICE zum zukünftigen Meetingverhalten im New Work Kontext von Design Office und Drees & Sommer
- 08/2022 - 11/2022
Durchführung der Wirkungsanalyse Health and Wellbeing in den Räumlichkeiten eines Open Office Konzeptes von Design Offices der Macherei in München sowie Leipzig. Wie sich neue Officekonzepte auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen auswirkt.
- 10/2016 – 07/2017
Mitarbeit bei einer Studie zur Thermischen Behaglichkeit und dem Einfluss auf die Produktivität im Arbeitskontext am Lehrstuhl für Gebäudesysteme und Gebäudetechnik bei Prof. Dr. Sabine Hoffmann an der Technischen Universität Kaiserslautern.
- 04/2014 – 07/2019
Durchführung der Explorativstudie „Der Transitraum am Hub Flughafen“ und den Einflüssen auf das Wohlbefinden des Umsteigepassagiers am Fallbeispiel Flughafen Frankfurt, am Lehrstuhl für Stadtentwicklung bei Prof. Dr. Annette Rudolph-Cleff
- FS2 (Facility Services 2)
- Studienprojekt 1: New Work meets New Science & Research
- Management GeoDM
- FS1 (Facility Services 1)
- Heuer Dialog, München: Reiß L. im Vortrag: Health and Wellbeing wird die Bürowelt messbar verändern, 24.05.2023
- Drees & Sommer SE: Lena Reiß im Imagefilm von Drees & Sommer über Wellbeing im neuen Office in der Hanauer Landstraße, Frankfurt: Wellbeing bei Drees & Sommer, 12.05.2023
- Haufe Immobilienwirtschaft: Hoberger Y.; New Work in der Immobilienbranche (Zitate und Interview Lena Reiß), 06.02.2023
- Design Offices New Where Festivals: Vorträge mit den Titeln „Health and Wellbeing“ und „Wie Räume auf Menschen wirken“, 12.2022 und 04.2022
- Finanzen.net: Interview mit Lena Reiß: Ein starkes S in ESG, 02.12.2022
- Wirkungsanalyse, Design Office: Reiß L. und Drees & Sommer: Wirkungsanalyse Health and Wellbeing im Design Offices, 12.2022
- Sheconomy: Sheconomy ; Interview Lena Reiß: Mentale Gesundheit stärkt die Bindung zum Unternehmen, 23.11.2022
- Podcast altii: Lena Reiß: Die ökonomische Bedeutung von Health and Wellbeing, 25.11.2022
- Podcast Siemens: Talking Creativity: Anette Sturm & Lena Reiß, 11.11.2022
- Waldner Labcafé: Reiß L. im Labcafé: Wellbeing in LABs, 26.04.2022
- Deutsches Ingenieursblatt: Reiß L.: „Effiziente Einfachheit in Gestalt und Technik“ im Dt. Ingenieursblatt – Bauplaner, Ausgabe 06/2021
- Airport Council International: Vortrag zum Thema „Restoring Passenger Confidence and Well- Being - Survey on medium to long-term measures at airports, summary of results“ vor dem Airport Council International (ACI – the voice oft he world´s airports), 02.2021
- 07/2019: Veröffentlichung der Dissertationsschrift – „Der Transitraum am Hub-Flughafen. Analyse und Auswirkungen der Raumqualität und des Raumcharakters des Umsteigeweges auf das Wohlbefinden der/des Umsteigepassagiers/in.“ Reiß, L. (2018)
Im Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Lena Reiß
Lena, was ist eine Kooperative Professur?
Eine Kooperative Professur bedeutet, dass ein Wirtschaftsunternehmen mit der Wissenschaft zusammentrifft und beide sich gegenseitig durch Synergien unterstützen. Sie bedeutet auch, voneinander zu lernen und füreinander Themen einzubringen.
Warum hast du dich für dieses Karriereformat entschieden?
Weil mir die Wissenschaft schon immer am Herzen lag, ich aber den rein wissenschaftlichen Weg vorerst nicht gehen wollte. Schon für meine Promotion habe ich eine Fragestellung aus der Praxis bearbeitet, die die Privatwirtschaft stark interessierte. Dazu habe ich mir eine Hochschule gesucht – die TU Darmstadt – die das Vorhaben wissenschaftlich begleitet hat. Und dann habe ich nebenberuflich und teilweise in Elternzeit promoviert.
Meines Erachtens gibt es die Verbindung von Wissenschaft und Praxis noch zu selten. Oft wird in zwei Schubladen gedacht. Dabei müssten beide Bereiche viel stärker zusammenkommen. Ich werde in meiner Praxis häufig von Unternehmen angesprochen, die sehr interessiert sind an den Insights der Wissenschaft. Angewandt wird die Wissenschaft dann, wenn die Wirtschaft mit den Ergebnissen tatsächlich etwas anfangen kann.
Wie unterscheidet sich die Kooperative Professur von der üblichen HAW-Professur?
Sie ist stark am Puls der Zeit und greift Themen auf, die aktuell sind und die Menschen umtreiben. Die Kooperative Professur schafft es in Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft, schnelle Antworten und Ergebnisse zu finden.
Was bedeutet es konkret für dich, Kooperative Professorin zu sein?
Auf dem Papier bin ich zu je 50 Prozent als Professorin und bei Drees & Sommer tätig. In der Realität ist es jedoch verwoben. In meiner Lehrveranstaltung spreche ich mit meinen Studierenden Inhalte durch, die ich aus dem Praxisumfeld mitbringe. Ich nehme sie mit in unser Büro und zeige ihnen wie wir Workplace-Themen umsetzen. Und natürlich möchten wir die besten Studierenden in unser Unternehmen einbinden. Auf der anderen Seite finden es meine Kunden sehr interessant, dass ich in der Wissenschaft arbeite. So kommt es nicht selten vor, dass ich beispielsweise gefragt werde: „Mich interessiert ein Forschungs- oder Studienprojekt. Kannst du 20 Studierende mitbringen und ein Thema beleuchten, das wir schon immer mal erforschen wollten?“ Ich kann mir nichts Besseres vorstellen für Wissenschaft und Praxis.
Wie sieht dein Arbeitsalltag mit zwei Stellen aus. Wie organisierst du dich?
Ich habe zwei bis zweieinhalb feste Vorlesungstage. Und drei Tage sind fest geblockt für Drees & Sommer. Das funktioniert gut. Allerdings sind beide Seiten – wie schon erwähnt – stark miteinander verwoben. Daher habe ich auch mal ein Kundentelefonat zwischen zwei Vorlesungen oder eine Vorlesung kurz vor einem Kundentermin. Aber das finden die Studierenden ganz spannend. Sie fragen mich oft: „Wer ruft da an? Was ist das für ein Projekt?“
Wie gut kannst du beide Stellen miteinander vereinbaren?
An der Hochschule kann ich frei entscheiden, was ich mache und wie ich zu meinem Ziel komme. Bei Drees & Sommer ist es ähnlich. Dadurch kann ich mit drei Kindern 100 Prozent arbeiten. Wenn ich 15 Uhr sage: „Jetzt muss ich zu den Kids“, dann ist das für beide Arbeitgeber ok. Und abends auf der Couch bereite ich dann zwei Stunden lang noch eine Vorlesung vor oder mache ein Angebot fertig. Das ist meine Flexibilität. Die Voraussetzung dafür ist Vertrauen von Arbeitgeberseite. Ohne das geht es nicht.
Wie viel Zeit bleibt dir für Lehre, Forschung und Selbstverwaltung an der Hochschule?
Meine Schwerpunkte sind definitiv Lehre und Forschung. Durch meine Arbeit bei Drees & Sommer gibt es so viele Überschneidungen, dass beides zusammenläuft. Ich muss keinen großen Akquiseaufwand betreiben und Förder- und Drittmittelgelder beantragen. In meiner Arbeitspraxis spielen auch häufig Auftragsstudien eine Rolle. Das Interesse an neuen Ergebnissen ist groß und im Endeffekt muss man nur überall seine Ohren haben. Oft gibt es in der Wissenschaft Themen, die für die Praxis spannend sind, und umgekehrt.
Wenn du dir etwas für die Kooperative Professur als Karriereformat wünschen dürftest, was wäre das?
Ich würde mir wünschen, dass die Stellen nicht befristet sind. Als Probe reichen ein bis anderthalb Jahre aus, um zu entscheiden, wie und ob man das machen will. Außerdem wäre es gut, wenn sich die Privatwirtschaft in Hinblick auf Freiheit, Flexibilität und Vereinbarkeit noch ein bisschen bewegen würde. Die Wissenschat macht das schon gut. Aber ich kann mir vorstellen, dass dieses Verständnis in vielen Unternehmen noch nicht gegeben ist. Tatsächlich ist die Nachfrage nach der Kooperativen Professur groß. Wenn ich auf Events oder im Büro davon erzähle, stoße ich auf starkes Interesse, Wissenschaft und Praxis zusammenzubringen. Und zwar genauso so, wie wir das hier machen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Praxispartner
„Die Zusammenarbeit mit Hochschulen und die Förderung von kooperativen Professuren bieten uns viele Möglichkeiten. So erweitern wir unser Wissen, können innovative Lösungen in der Praxis vorantreiben und unsere Sichtbarkeit erhöhen. Gleichzeitig investieren wir dadurch in die Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden und tragen zur interdisziplinären Forschung sowie deren Praxisbezug bei. Wissenschaft und freie Wirtschaft gehen Hand in Hand und sind bei Innovationsthemen und tatsächlichen Herausforderungen am Markt immer up to date.“
Drees & Sommer