Krankenhäuser zu planen und zu bauen ist für Kommunen, Geldgeber und Architekturbüros eine komplexe und teure Aufgabe. Die dort stattfindenden Prozesse müssen optimal und reibungslos ablaufen, um hohe Zufriedenheit, Genesung und Wirtschaftlichkeit zu erreichen. In der Corona-Pandemie ist die gesellschaftliche Aufmerksamkeit für Krankenhäuser und deren Relevanz deutlich gestiegen, und derzeit werden so viele Neu- und Umbauten initiiert wie noch nie.

Gebäudeevaluation und Wissenstransfer

Ob sich ein Gebäude in der täglichen Praxis bewährt und so genutzt wird, wie im Architekturentwurf vorgesehen, wird derzeit nicht erhoben. Dies ist umso erstaunlicher, da Krankenhäuser teure Bauwerke sind, die für viele Jahre rund um die Uhr betrieben werden. Hinzu kommt, dass sich im Bauwesen der Druck erhöht, nachhaltig und ressourcenschonend zu arbeiten. Aus diesen Gründen wächst die Notwendigkeit, Architekturentwürfe in der Praxis auf ihre Tauglichkeit hin zu überprüfen und den Wissenstransfer vom gebauten Werk zu den Planungsvorgaben zu gewährleisten.

Bewertung von Krankenhausbauten

Julia Kirch möchte in ihrem Forschungsvorhaben erheben, wie das fertige Krankenhaus den täglichen Anforderungen in der Praxis Stand hält, und Planungsvorgaben für prozessoptimierte Krankenhausarchitektur entwickeln. Dafür wird sie eine Bewertungssystematik erarbeiten, die auch auf andere Gebäudetypen wie z.B. Bildungsbauten anwendbar ist.