DFG-KOPRO Int. - Ansätze von koproduzierter Stadtentwicklung und ihr Einfluss auf die Entwicklung von Stadträumen
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Forschungsvorhaben
Rahmen und Methoden
Innerhalb der letzten Jahrzehnte sind kooperative Praktiken zu bedeutenden Motoren der Stadtentwicklung herangewachsen. Darüber hinaus wird Koproduktion eine Schlüsselrolle in dem Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zugeschrieben sowie in der Neuen Urbanen Agenda (NUA) auf ihr Potential hingewiesen, zu einer allgemeinen Verbesserung des Lebensraums beitragen zu können. Im Rahmen der Habitat III Konferenz wurde die NUA in Quito wie folgt ergänzt:
- Eine nachhaltige und integrative Stadtentwicklung kann nur unter Anwendung eines holistischen Planungsverständnisses erreicht werden. Ortsspezifischen Besonderheiten, insbesondere vorzufindenden Akteurskonstellationen, sollen hierbei spezielle Beachtung geschenkt werden.
- Traditionell hierarchisch geprägte Wissensproduktion soll durch integrative und inklusive Wissensbildungen ergänzt werden.
Die skizierten Punkte sollen im Kontext kooperativer Praktiken umgesetzt werden.
1. Projektphase: 2019-2021
Das Forschungsprojekt fokussiert die Steuerung, Wechselwirkungen und Vorteile verschiedener Formen der Koproduktion und sozialräumlicher Prozesse. Es soll eruiert werden:
- Welche konkreten neuen Instrumente der Teilhabe/Kooperation derzeit in Projekten erprobt werden und welche Akteurskonstellationen dazu entwickelt werden.
- Es werden relevanten Policy-Ansätze und Strategien zum Erreichen der SDG’s und zur Implementierung der Neuen Urbanen Agenda diskutiert, die auf Praktiken und Konzepte einer kooperativen Stadtentwicklung setzten.
- Ein Aufzeigen von innovativen, integrativen Projekten, denen ein holistischer Stadtentwicklungsansatz zugrunde liegt, soll zu einem verbesserten Verständnis von vorgefundenen raumspezifischen Voraussetzungen, materiellen Raumeigenschaften und städtebaulichen Typologien beitragen.
Die Einbeziehung unterschiedlicher räumlicher Kontexte in die Forschung wird ein möglichst differenziertes Bild zu Wissensbeständen und Praktiken ermöglichen und begründet die spezifische Länderauswahl, zwischen Europa und Lateinamerika und im speziellen zwischen Deutschland und Chile. So unterschiedlich die lokalen Handlungsweisen auch sein mögen, lässt sich aus der ersten Projektphase schließen, dass der Einzug privater Investoren als zentrale Akteure in die Stadtentwicklung und der gleichzeitige Rückzug des Staates zu einer komplexeren Vernetzung der beteiligten Akteure geführt haben. Die Folge ist eine konflikthaftere Stadtentwicklung, in der Strategien benötigt werden, um den Einfluss gesellschaftlicher Interessen auf Raumproduktionen zu gewährleisten.
2. Projektphase: 2022 - 2024
In der Zweiten Phase des Forschungsprojektes wird nun auch verstärkt auf die Frage nach Nachhaltigkeit von koproduzierten Stadtentwicklungsprojekten eingegangen. Es soll ergründet werden, wie institutionelle Rahmenbedingungen miteinbezogen werden können, damit Projekte das Pilotstadium überwinden und zu einer öffentlichen Strategie werden. Spezielles Interesse liegt hierbei einerseits auf Ansätzen von Scaling Up sowie ihrem transformativen Potential. Außerdem besteht die Frage, durch welche Akteursnetzwerke die Umsetzung der Neuen Urbanen Agenda gefördert werden kann. (Reallabore, etc.)