Im Real Estate Research Lab wird der Ansatz verfolgt, die verschiedenen Akteure auf allen Ebenen und während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes an einen Tisch zu bringen. Ziel ist es ein erfolgreiches Facility Management und einen zukunftsfähigen Gebäudebetrieb zu erreichen.
Dabei drückt der Gedanke der Nachhaltigkeit die notwendige Richtung der Forschung am besten aus. Die Gebäude von morgen müssen energieeffizient sein, ohne dabei den Nutzerkomfort aus den Augen zu verlieren. Sie müssen kosteneffizient betrieben werden, ohne dabei langfristig an Wert zu verlieren. Immobilien müssen das Kerngeschäft unterstützen, ohne die beteiligten Menschen zu vergessen.
Das Real Estate Research Lab will dazu beitragen, dass das Facility Management auch in der Forschung diesen enormen Anforderungen nachkommt.
Übersicht über unsere Forschungsthemen
GEG-Bilanzgrenzen
EnOB: LezBAU, Lebenszyklus-Bilanzierung in frühen Bauplanungsphasen zur Analyse von Umweltauswirkungen
Im Forschungsprojekt wird ein praxisgerechtes Tool für die Lebenszyklusbilanzierung für die frühen Planungsphasen bei Gebäuden entwickelt. Neben dem Tool selbst werden umfangreiche, bisher nicht verfügbare Kataloge mit Beispielgebäuden (Bestand, Neubauten sowie Wohn- und Nichtwohngebäude), Konstruktionen und Anlagentechniken erarbeitet. Außerdem wird ein Schätzverfahren entwickelt, das eine Skalierung der Beispielgebäude auf den konkreten Anwendungsfall erlaubt. Mit der Entwicklung von vereinfachten Bauteilkatalogen und die Integration in ein vereinfachtes Werkzeug, werden wichtige Grundlagen für die Erstellung von Szenarien von Gebäudebeständen geschaffen. Bestehende Klassifizierungen für Gebäude im Lebenszyklus werden vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele mit dem Tool getestet. Für die Anwendung der Bilanzierung bei der energetischen Modernisierung werden bereits existierende Berechnungsverfahren für die Bilanzierung von Gebäudeneubauten weiterentwickelt.
Das Projekt findet mit den Partnern Institut Wohnen und Umwelt (IWU) und Deutsche Umwelt Hilfe (DUH) statt.
Teilprojektleiter: Prof. Dr. sc. Volker Ritter
Projektlaufzeit: 2023-2025
Fördermittelgeber: BMWK
Förderkennzeichen: FKZ 03EN1074C
Kontakt
Vorhabenstitet: Untersuchung zur Verschiebung der GEG-Bilanzgrenzen zur Einbeziehung weiterer Energieanteile in der Betriebsphase von Gebäuden
Projektleiter: Prof. Dr. sc. Volker Ritter
Projektlaufzeit: 2021-2023
Fördermittelgeber: BBSR
Kontakt
Vorhaben
Aufgrund von Klimaveränderungen und einer starken wirtschaftlichen Entwicklung in vielen Teilen der Welt stieg der Bedarf an Gebäudekühlung in den letzten Jahren stark an. Üblicherweise kommen zur Kühlung konventionelle aktive Kompressionskältemaschinen zum Einsatz, die mit Hilfe von Kältemitteln und elektrischem Strom den Bedarf decken.
Das Forschungsvorhaben untersucht das Konzept der hybriden Kühlung, bei dem ein aktives Kühlsystem mit passiver Nachtkühlung und dadurch erzeugter Kühlkapazität kombiniert und unterstützt wird. Das Vorhaben ist speziell im Bereich von Industriehallen angesiedelt, da hier bislang keine Erkenntnisse bestehen, welche Wirkung ein solches Kühlkonzept entfalten kann.
Ziel
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, eine allgemeine Berechnungsmethode zu entwickeln, um das Konzept der hybriden Kühlung bei Industriehallen in vereinfachter Weise vorab bestimmen zu können. Mit den Ergebnissen des Vorhabens soll gezeigt werden, dass hybride Kühlung über zwei Hebel die Treibhausgasemissionen gegenüber konventioneller aktiver Kühlung verringern kann. Einerseits durch die geringeren Mengen an nötigem Kältemittel, die selbst ein sehr hohes Treibhausgaspotential besitzen. Andererseits durch den reduzierten Strombedarf, da die Anlage mit geringerer Leistung kontinuierlicher und effizienter betrieben werden kann.
Vorgehen und Methodik
Als Methodik ist eine quantitative Untersuchung mit Experimenten im realen Umfeld geplant. Sie ermöglicht es, eine Simulation mit einem Computermodell zur hybriden Kühlung zu validieren. Für die Experimente sind Messungen zur Bestimmung des Kühlpotenzials der Nachtkühlung in einer Industriehalle, dem sog. ATZ der DAW SE in Ober-Ramstadt, unter realen Bedingungen geplant. Die Messtechnik, Sensoren und Software werden durch die IWU GmbH bereitgestellt.
Folgende Szenarien sollen untersucht werden, wobei das erste Szenario als Referenz dient:
- Natürliche Abkühlung des Gebäudes ohne Nachtlüftung.
- Nachtkühlung mit natürlicher Konvektion durch Fensteröffnung.
- Nachtkühlung mit erzwungener Konvektion durch Ventilatoren.
Bei den Experimenten werden die durch die Sensoren erfassten Daten – Raumlufttemperatur und relative Luftfeuchtigkeit – ausgewertet. Die Außenraumkonditionen – Temperatur, Feuchtigkeit, Windrichtung und -geschwindigkeit – werden mittels einer vor Ort installierten Wetterstation mit aufgezeichnet und für die Auswertung berücksichtigt.
Laufzeit
April 2020 bis März 2021.
Externe Partner
DAW SE, Ober-Ramstadt.
IWU GmbH, Darmstadt.
Kontakt
Es werden die Zusammenhänge zwischen physikalische Raumqualitäten und realen Behaglichkeitsempfindungen erforscht. Ziel ist es, im Rahmen einer Langzeitstudie, den Ansatz des Predicted Mean Vote (PMV) und Predicted Percentage of Dissatisfied (PPD) durch reale Behaglichkeitsempfindungen aus Umfrageergebnissen zu überprüfen.
Es wird die Unterstützung von FM-Prozessen durch moderne IT-Lösungen untersucht, hier insbesondere die Anwendbarkeit des Building Information Modelling Ansatzes im Sinne einer lebenszyklusübergreifenden Betrachtungsweise.
Kontakt
Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 1
Real Estate Research Lab
BCN (City Gate), Raum 520/521
Nibelungenplatz 1
60318 Frankfurt am Main
E-Mail: rrlab(at)fb1.fra-uas. de