Auswahl aktueller Forschungsprojekte
Forschungsprojekte
Das Forschungsprojekt untersucht die Mechanismen und Strukturen, die die Sichtbarkeit von innovativen Gründerinnen beeinflussen. Zum einen wird die Aktivität/Passivität von Gründerinnen in Bezug auf die öffentliche Sichtbarkeit untersucht. Zum anderen werden Selektionsmechanismen von Medienschaffenden sowie Risikokapitalgebern untersucht und die Erfolgsfaktoren für die öffentliche Sichtbarkeit von (weiblichen und männlichen) Startup-Gründer*innen in Hightech-Branchen identifiziert. Ausgangspunkt ist die Hypothese, dass durch eine gezielte Sichtbarkeit gegenüber Investor*innen, Förder*innen und Kund*innen die Eintrittsbarrieren für potenzielle Gründer*innen gesenkt und die Erfolgsquote weiblicher Start-ups erhöht werden können. Überprüft werden soll zudem, ob durch eine bessere Sichtbarkeit die Akzeptanz von Frauen als (potenzielle) Gründerinnen in Wirtschaft und Gesellschaft erhöht werden kann.
Im Projekt unterstützt die Frankfurt UAS die fim GmbH insbesondere in den nachfolgenden Bereichen. (1) Digitale Disruption: Der Bereich digitale Disruption beschäftigt sich mit emergenten digitalen Technologien sowie deren Auswirkungen auf die Gestaltung betrieblicher Prozesse, Produkte, Services und Geschäftsmodelle. Im Rahmen des Projekts sollen ausgewählte Technologien sowie deren Nutzungspotenzial untersucht werden. Hierzu gehören bspw. das Internet der Dinge, künstliche Intelligenz, Blockchain und Process Mining. Gleichzeitig gilt es herauszufinden, wie die Disruptionsanfälligkeit von Unternehmen gegenüber neuen digitalen Lösungen systematisch erhoben und gesteuert werden kann. Angestrebte Forschungsergebnisse sind bspw. Technologie- sowie Nutzentaxonomien, Akzeptanz- und Erklärungsmodelle sowie Mess- und Steuerungsmodelle. Ebenso sollen Demonstratoren zur Exploration emergenter digitaler Technologien erstellt werden. (2) Digitale Transformation: Der Bereich digitale Transformation beschäftigt sich damit, neue Technologien auf allen Ebenen der Unternehmensarchitektur im Hinblick auf das Ziel der langfristigen Unternehmenswertsteigerung sinnvoll zu integrieren. Dazu gehört zum einen die Digitalisierung bestehender Unternehmensprozesse, zum anderen die Gestaltung moderner Organisationsformen im Sinne der organisationalen Ambidextrie, auf deren Basis Unternehmen gleichzeitig innovativ sein sowie einen stabilen Betrieb gewährleisten können. Abschließend gilt es, digitalen Fortschritt von Unternehmen mess- und steuerbar zu machen. Angestrebte Forschungsergebnisse sind Organisations- und Fähigkeitsframeworks, Handlungsfelder der Digitalen Transformation für Unternehmen in unterschiedlichen Kontexten sowie Mess- und Steuerungsmethoden für die Digitale Transformation. Die Frankfurt UAS erbringt hierbei folgende Leistungen: (1) Identifikation und Validierung von Technologie- sowie Nutzentaxonomien im Bereich der disruptiven Technologien, (2) Erforschung von Akzeptanz- und Erklärungsmodellen sowie Mess- und Steuerungsmodellen, (3) Konzeption und Implementierung von Demonstratoren zur Exploration emergenter digitaler Technologien, (4) Identifikation und Validierung von Organisations- und Fähigkeitsframeworks, (5) Erforschung von Handlungsfeldern der digitalen Transformation für Unternehmen in unterschiedlichen Kontexten, (6) Entwicklung von Mess- und Steuerungsmethoden für die Digitale Transformation.
Fraunhofer Blockchain Center zur Erforschung der Potenziale und Herausforderungen der Schnittstellen von KI und Blockchain sowie darauf basierender Produktionsnetzwerke: Aufbau und Verstetigung eines Machine Economy Labs (MEL), eines Digital Ecosystems Labs (DEL) und eines Digital Innovation Labs (DIL); gefördert duch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Medien, Energie und Technologie, Gesamtfördervolumen: 5.500.000 €; gemeinsame Durchführung mit Prof. Dr. Hans Ulrich Buhl (Universität Augsburg) und Prof. Dr. Björn Häckel (Hochschule Augsburg).
Ein durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördertes Projekt zur Konzeption, Umsetzung und Evaluation einer auf Blockchain basierenden energiewirtschaftlichen Datenplattform für die Anwendungsfälle „Labeling“ und „Asset Logging“; Gesamtvolumen: 606.000 € (Konsortium: 2,35 Mio. €); gemeinsames Projekt mit Prof. Dr. Jens Strüker.
Mit diesem Projekt soll eine Simulationsumgebung für Mobilitätsverhalten an unserem Institut erprobt werden. Im Vergleich zu den konventionellen gleichungsbasierten Rechenmodellen für Verkehrsströme soll hierbei die Heterogenität der Menschen möglichst gut abgebildet werden, um letztlich bessere Prognosen zu Nutzen bzw. Kosten (auch in Form von Zeitkosten) für verschiedene Personengruppen abgeben zu können. Somit wäre es möglich, die Wohlfahrtseffekte verkehrlicher Maßnahmen (City-Mauts, Radwege etc.) bzw. Trends gruppenspezifisch abzuschätzen. Da wir über besonders umfangreiche Daten verfügen und uns an unserem Institut regelmäßig mit verkehrspolitischen Maßnahmen beschäftigen, könnte der Aufbau eines solchen Modells hier besonders sinnvoll sein. Das geplante Projekt ist in zweifacher Weise unkonventionell: Erstens wurden aufgrund des hohen Rechenaufwands und des hohen Komplexitätsgrades agentenbasierter Modelle in Deutschland noch nicht in Simulationsmodellen für ganze Regionen genutzt. Zweitens wurden diese noch nicht gezielt für wohlfahrtsökonomische Fragestellungen eingesetzt.
Im Projekt LieferMichel wird die Belieferung des ländlichen Raums mithilfe von Drohnen in Kombination mit Lastenrädern auf der letzten Meile umgesetzt. Ziel ist es, die schnelle und zuverlässige Auslieferung von Gütern des täglichen Bedarfs in ländliche Gebiete zu realisieren und somit die Nahversorgung zu verbessern. Der Anwendungsfall soll aus ökonomischer und ökologischer Sicht evaluiert und ein nachhaltiges, beliebig skalierbares Geschäftsmodell entwickelt werden. Konkret werden hierzu in einem Pilotprojekt Produkte eines internationalen Konsumgüterherstellers zu einem mobilen Depot in die Stadt Michelstadt im Odenwaldkreis geliefert und von dort per Drohne in umliegende ländliche Stadtteile weiterverteilt. Hierfür werden zunächst geeignete Landeplätze für die Drohne identifiziert. Während der Umsetzung des Pilotversuchs können Endkunden in der Pilotregion über den mobilen Marktplatz Produkte bestellen, welche dann per Drohne in die Zielregion geflogen werden. Dort kann die Bestellung von den Kunden entweder abgeholt oder per Lastenrad bis zur Haustür geliefert werden. Zudem sollen regionale Einzelhändler aus Michelstadt an den Lieferservice angebunden werden, deren Produkte dann ebenfalls bestellt werden können. Es wird erwartet, dass sich durch das Projekt die Anbindung des ländlichen Raums enorm verbessert und der Zugang zu Lieferservices für dort ansässige Kunden gewährleistet wird. Vor allem regionale Einzelhändler können aus wirtschaftlichen Gründen häufig keinen eigenen Lieferservice anbieten. Durch die Auslieferung per Drohne können sie ihr Kundeneinzugsgebiet jedoch deutlich vergrößern, da auch abgelegenere Dörfer beliefert werden können. Als sozialökonomischer Vorteil des Konzepts wird vor allem die Möglichkeit einer Belieferung mobilitätseingeschränkter Menschen im ländlichen Raum (zb Alte oder Menschen ohne eigenes Auto) gesehen. Die umweltfreundliche Zustellung in Kombination mit Drohnen und Lastenrädern kann zudem zu einer Emissionsreduktion beitragen.
In diesem Antrag beschränken wir uns als Stadt Darmstadt auf signifikante gewerbliche Lieferverkehre innerhalb des Stadtgebiets wie bspw. die KEP4-Branche oder Schwerlasttransporte und entsprechende Lösungen. Begründet durch das Wachstum der KEP-Dienstleister-Branche und dem damit verbundenen Verkehr sind innovative Konzepte gefragt, welche auf der Grundlage der städtischen Gegebenheiten auf die Bedürfnisse aller Betroffenen eingehen und für nachweisbare Emissionsminderungen sorgen. Um dies zu erzielen, sollen in diesem Städtische Logistik-Konzept die Randbedingungen in Darmstadt, vor allem die Verkehrsinfrastruktur einschließlich des Straßenbahnnetzes, auf Potentiale für emissionsfreie Belieferungsformen des gewerblichen Warentransports im Innenstadtgebiet geprüft werden. Hierzu werden die gewerblichen Verkehre gemessen, signifikante gewerbliche Nutzer identifiziert und befragt, passende Belieferungskonzepte auf der letzten Meile untersucht und auch hinsichtlich der Einbindung in den Belieferungsprozess mithilfe des Schienennetzes bewertet. Somit sollen Konzepte für eine Reduzierung von gewerblichen Fahrten und von Emissionen in Form von Triebhausgasen, Feinstaub und Lärm im innerstädtischen Bereich erstellt werden.
Methoden der KI finden inzwischen in fast allen Disziplinen und den meisten Forschungsbereichen der Hochschule Anwendung. Ausgebremst wird diese Entwicklung jedoch durch fehlende aktuelle, leistungsfähige Hard- und Software, die über die Grundausstattung der Hochschule hinausgeht. Im Rahmen von Drittmittelforschungsprojekten wird die erforderliche IT-Ausrüstung nicht mitfinanziert undgleichzeitig schmälert die fehlende Verfügbarkeit den Erfolg bei der Akquise. Die Hochschule unterstützt die interdisziplinäre Zusammenarbeit im KI-Bereich bereits, indem sie für jeden der vier Fachbereich jeweils eine KI-Professur geschaffen hat, die im Sommersemester 2021 ausgeschrieben werden. Das Projekt stärkt die vielfältigen KI-Forschungs-, Transfer-, Lehr- und Weiterbildungsaktivitäten der Hochschule. Der Antrag wird von 17 ProfessorInnen aus allen Fachbereichen der Hochschule unterstützt. Alle drei Promotionszentren der Hochschule, nämlich „Angewandte Informatik“, „Soziale Arbeit“ sowie „Mobilität und Logistik“, sind personell in dem Antrag vertreten. Es werden nicht nur die Antragsteller in ihren Aktivitäten unterstützt, sondern auch zahlreiche bereits bestehende oder angebahnte Kooperationen. Durch die breite Unterstützung dieses Antrags über alle Fachbereiche und alle Forschungsschwerpunkte hinweg ist sichergestellt, dass die Nutzung der Investition über die Projektlaufzeit hinaus gewährleistet ist. In den folgenden drei Bereichen wird eine Zuwendung beantragt: 1. Server für Datenspeicherung: Arbeiten mit großen Datenmengen (z.B. in den Bereichen Bilderkennung und Industrie 4.0) 2. Server für Rechenleistung: KI-Methoden sind rechenaufwendig) und nutzen häufig „big data“. Im Falle von real-time-Anwendung ist die schnelle Verarbeitung essentiell. 3. Demonstratoren/Datengenerierung: Es bedarf geeigneter Roboter-Hardware. Sensoren/Kameras zur Datengenerierung sind notwendig, da die KI für Mustererkennung genutzt wird.
Im Projekt wird die Entwicklung einer Simulationsanwendung alsEntscheidungsunterstützungssystem hinsichtlich der Einführung autonomer, kombinierter Shuttlesangestrebt. Es sollen autonome, kombinierte Bedarfsverkehre von Personen und Gütern im ländlichenRaum simuliert werden. In diversen Szenarien wird die Konvergenz von Logistik und Mobilität analysiertund weiterentwickelt, um ökonomische, ökologische und soziale Mehrwerte zu leisten und dieLebensqualität auf dem Land zu erhöhen. Das Projektergebnis ist ein simulationsgestütztesEntscheidungsunterstützungsmodell zur Einführung kombinierter, autonomer Bedarfsverkehre imländlichen Raum.
Smart contracts werden derzeit als das „next big thing“ in der Rechtswissenschaft gepriesen. Es handeltsich dabei um Computerprogramme auf Blockchain-Basis, welche die automatisierte Durchführungvon Verträgen erlauben. Diese Technologie stellt sicher, dass die Parteien eines Vertrages ihreVersprechen einhalten – ein smart contract kann nicht einseitig gebrochen werden. Damit entfälltsowohl das Bedürfnis für eine besondere Vertrauensbeziehung zwischen den Parteien alsVertragsgrundlage als auch das Erfordernis, eine leistungsunfähige oder leistungsunwilligeVertragspartei später auf Erfüllung zu verklagen. Die Praxis verspricht sich von dieser disruptiven, nochsehr jungen Technologie erhebliche Einsparungen bei den Transaktionskosten.Derzeit sind die Gestaltungsmöglichkeiten von smart contracts noch begrenzt. Juristische Sprache istmit zahlreichen wertausfüllungsbedürftigen Begriffen durchsetzt, die sich nicht ohne weiteres inProgrammcode übersetzen lassen. Fachtermini wie „schuldhaft“, „angemessen“ oder„treuwidrig“ lassen sich nicht durch eine Reihe von Nullen und Einsen abbilden. Computer verstehenkein „Juristendeutsch“.Das Projekt „Smarter Contracts“ will Wege aufzeigen, zukünftig auch komplexe Verträge digitalabzubilden. Dazu planen wir eine Reihe von Publikationen, gemeinsame Veranstaltungen mit Partnernaus Wissenschaft und Praxis sowie einen Drittmittelantrag unter der BMBF-Förderlinie FH-Kooperativ.
Das Vorhaben Thinking Leadership Beyond Boundaries eröffnet ein Forschungsfeld um Erkenntnisse zuFührung in einem sich wandelnden Umfeld zu gewinnen. Das Leitmotiv für die einzelnen Forschungsprojekteinnerhalb dieses Vorhabens lautet: Führung und Gender im Kontext der digitalen und gesellschaftlichenVeränderungen.Führung findet in vielfältigen und sich verändernden Kontexten statt, beispielsweise sowohl in hierarchischenStrukturen als auch zwischen gleichgestellten Akteuren. Welche Menschen zu welchen Fragestellungenzusammenarbeiten, wie sie sich am besten finden und wie Führung und Zusammenarbeit vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und digitaler Veränderungen gestaltet werden kann, um erfolgreich zu sein, istein offenes Forschungsfeld.Wesentliche Ziele des Vorhabens sind die Stärkung der Expertise an der Frankfurt University of Applied Sciences zum Thema innovative Führung und Gender angesichts der oben beschriebenen Veränderungen. Zudem sollen die Sichtbarkeit der Forschenden und der Hochschule erhöht sowie die weitere Vernetzung mitWissenschaftler:innen und Führungskräften aus der Praxis ausgebaut werden.Kurzfristig sollen kooperative Promotionsverfahren durchgeführt werden; mittelfristig ist der Aufbau einesPromotionszentrums „Leadership“ geplant. Neben den angestrebten Promotionsvorhaben sind weitere,drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte sowie die Durchführung von Workshops, Expertenrunden, Fachsymposien und einer großen internationalen Tagung geplant.
Die Anforderungen an Hochschullehre sind aufgrund des gesellschaftlichen Strukturwandelskomplexer geworden. Die Frankfurt UAS stellt sich dieser Verantwortung und vermittelt denStudierenden fachliche, soziale, persönliche und berufliche Kompetenzen. Ziel des Projekts ist einestärkere Verzahnung von Forschung und Lehre durch die Übernahme von gesellschaftlicherVerantwortung. Dazu soll das neue didaktische Konzept der forschungsorientierten Lehre im ServiceLearning Format erprobt werden. Die forschungsorientierte Lehre verbindet Forschung und Lehremiteinander, indem Studierende an realen Fragestellungen arbeiten, ihr erlerntes Wissen anwendenund umsetzen. Durch die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen aus dem sozialen und Non-ProfitBereich übernehmen die Studierenden gleichzeitig Verantwortung in der Zivilgesellschaft undentwickeln ihre Persönlichkeit weiter. Das neue didaktische Konzept wird zunächst im Modul„Praxisfallprojekt“ am Fachbereich 3 erprobt und im Rahmen eines Promotionsvorhabens durch eineInterventionsstudie begleitend beforscht. Anschließend kann nach einer Evaluation, in Absprache mitden Studiendekanaten aller Fachbereiche, eine Implementierung in weiteren Modulen derBachelorstudiengänge der Frankfurt UAS diskutiert werden. Mit dem Projekt soll eine Schnittstelle vonWissenschaft und Gesellschaft geschaffen, die Qualität der Lehre verbessert und gesellschaftlicheTeilhabe ermöglicht werden.
Im Verbundvorhaben FLOBIDAS wird auf der Grundlage der International-Data-Space-Architektur eine Integration von Fahrrad-Mobilitätsdaten in den Datenraum Mobilität vorgenommen sowie mit einem Use Case in der Stadt Wiesbaden demonstriert, wie mit diesen Daten fahrradmobilitätspolitische Fragen beantwortet werden können. Forschungsfragen liegen hier auf technischer, organisatorischer und ökonomischer Ebene. Das Research Lab for Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt UAS begleitet das Projekt aus wissenschaftlicher Perspektive. Für das Teilvorhaben sind Forschungsfragen der Datenverfügbarkeit sowie der konzeptionellen und organisatorischen Umsetzung relevant: (1) Welche Datenquellen und Datenanbieter sind verfügbar? (2) Welche Daten sollten aus Forschungsperspektive idealerweise in den Datenraum einfließen? (3) - Sind Geo-Daten als Ergänzung zu Floating Bike Data interessant? (4) Welche datenschutzrechtlichen Aspekte sind zu beachten? (5) Mit welchen Anreizen können Datengeber für den Datenraum gewonnen werden? (6) Welche Geschäftsmodelle sind aus Datengeber-Perspektive denkbar? (7) Unter welchen Bedingungen stünden Datengeber Open-Data-Ansätzen offen gegenüber? (8) Welche weiteren rechtlichen Herausforderungen werden von potenziellen Datengebern genannt? Als Lösungsansatz zur Beantwortung der Forschungsfragen führt das ReLUT im Teilvorhaben Interviews mit potenziellen Datengebenden, um Herausforderungen bei der Zurverfügungstellung der Daten in einen Datenraum systematisch zu erfassen. Darüber hinaus werden mögliche Geschäftsmodelle und die Motivation für Datengebende analysiert. Die Erkenntnisse fließen im Anschluss in einen Handlungsleitfaden ein, der dokumentiert, wie weitere Datengebende an den MDS angebunden werden können. Außerdem werden im Teilvorhaben die Praktikabilität und Relevanz des Datenraumes für Analysen des Radverkehrs im Rahmen eines Use Cases in der Stadt Wiesbaden demonstriert. Das ReLUT übernimmt die Dokumentation der Projekttreffen, die Erstellung der Zwischen- und Abschlussberichte und den Transfer in die Öffentlichkeit.
Ein smartes kommunales Mobilitätsmanagement benötigt Informationen darüber, wie viele Kraftfahrzeuge (KFZ), welcher Gruppen von Fahrenden, mit welchem Zweck, in welche Stadtteile fahren. Daraus ergeben sich Implikationen bspw. für das Parkraummanagement (z.B. Wie viel Parkraum sollte zu welchem Preis vorgehalten werden?), die Verkehrsplanung (z.B. Festlegung verkehrsberuhigter Zonen; quantitative Bedeutung des Lieferverkehrs für Stadtteile etc.) sowie die Abschätzung der Effekte verkehrlicher oder städtebaulicher Maßnahmen (z.B. Welche Gruppen von Fahrenden sind wie stark von Maßnahmen wie bspw. einer City Maut, einem Fahrverbot oder einer Straßenbaustelle betroffen?). Aufgrund der rasanten Entwicklung der Städte werden die Mobilitätsmuster jedoch immer komplexer. Umfragen zur Mobilität von Menschen sind zeit- und kostenaufwändig und sind oft nicht repräsentativ, ausreichend aktuell und genau. Inspiriert durch ein vom Land Hessen gefördertes Projekt im Bereich Parkverkehr („Ganglinien“) planen wir, diese Probleme mithilfe von Algorithmen des maschinellen Lernens (ML) zu lösen. Wir schlagen ein Verfahren zur Segmentierung von Stadtteilen und Mobilitätsströmen auf der Grundlage von GPS- und geo-räumlichen Daten vor. Die komplexen und sich schnell weiterentwickelnden Methoden des ML können helfen, aus diesen Big Data aussagekräftige Einblicke in Mobilitätsmuster zu gewinnen. Das Ziel liegt in der Segmentierung geografischer Bereiche in Städten und dem Clustering von KFZ-Verkehrsströmen. Damit kann ein Bild davon gewonnen werden, wohin welche „Gruppen“ (Cluster) von KFZs, warum und in welchem Umfang in bestimmte geografische Bereiche der Städte fahren. „Gruppen von KFZs“ könnten bspw. Beschäftigte, Bewohner/innen, Lieferant/innen etc. sein. Wie viele „Gruppen“ identifiziert werden, ist offen und ein Ergebnis des Algorithmus. „Geografische Bereiche der Städte“ könnten bspw. Stadtteiltypen wie Altstadt, Wohngebiet, Gewerbegebiet etc. sein, wobei auch hier die Methode offen in Bezug auf die Anzahl der verschiedenen gefundenen Typen ist. Die Ergebnisse haben dann nicht nur Bedeutung für die Verkehrsplanung, sondern sind auch Basis für Anwendungen privater Unternehmen, bspw. im Bereich der Vorhersage von Staus oder freiem Parkraum.
Bei der Kalkulation der Reisezeit durch Navi-Apps wird die Parksuchzeit des MotorisiertenIndividualverkehrs (MIV) vernachlässigt. Durch deren Vernachlässigung erscheint die Attraktivität des MIVim Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln höher als sie tatsächlich ist. Eine Implementierung derParksuchzeit in Navi-Apps könnte unnötigen Parksuchverkehr reduzieren. Damit verbunden wärenEntlastungen in den Bereichen Emissionen, Verkehrsmenge und Reisezeit. Zudem zeigt diewissenschaftliche Literatur, dass die Parksuchzeit bisher nicht überzeugend erhoben wurde. Ziel des Vorhabens ist zum einen die Entwicklung eines Erklärungsmodells für die Parksuchdauer, umStellschrauben für die Verkehrsplanung zu identifizieren, zum anderen die Entwicklung einesPrognosemodells für die Parksuchdauer, um Realtime-Prognosen der Parksuchzeit in Navi-Apps zuimplementieren.
Unsere Innovationsidee und intendierte Wirkungen: Über SKILL etablieren wir das ELLE Zentrum(zEntrum für Lehre und LernEn). Es setzt mit Lehrenden digitale und hybride Lernformateum, ist zentrale Anlaufstelle für Fragen und befreit so Lehrende von administrativen Aufgaben derdigitalen Lehre. Das ELLE ergänzt unsere Infrastrukturen, verwaltet technisch-administrativePlattformen für virtuelle Lernräume und disseminiert über vier Teilprojekte Best-Practice. Ergänzend zur Einrichtung des ELLE als zentrale strategische Infrastrukturmaßnahme werdenvier innovative digitale Lernformate entwickelt, deren Gestaltung als Vorlage für eine Vielzahlweiterer Lehrveranstaltungen dient. Die vier SKILL-Teilprojekte „FallbeiSpiele“ (Soziale Arbeit),„Design Thinking“ und „Data Literacy“ (beide jeweils Wirtschafsinformatik) sowie „Virtualisierungverteilter Räume“ (Informatik) sind jeweils exemplarisch für die vielfältige und vielgestaltige digitaleInnovation in der Lehre unserer verschiedenen Fachdisziplinen.
Zentrales Ziel des Forschungsprojekts ist, die Wirkungszusammenhänge der Sharing Economy im B2B-Segment zwischen i. Anwendern/Nutzern (Kleinstunternehmen),ii. Anbietern,iii. der Open-Sharing-Plattform bzw. dem Plattformanbieter selbst undiv. der allgemeinen Öffentlichkeit zu konzeptualisieren und empirisch zu untersuchen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der systematischen Erforschung des Nutzens für die Anwender einer solchen Plattform (Kleinstunternehmen). Im Fokus steht das Sharing physischer Güter zwischen den Nutzern untereinander und zwischen den Anbietern und den Nutzern.
Der Fokus des Gesamtvorhabens liegt auf der Konzeption und Demonstration digitaler Lösungen zur Steigerung der Effizienz und Leistungsfähigkeit der Luftfrachttransportkette. Mit Hilfe geeigneter, innovativer Lösungen sollen die Defizite der stark arbeitsteiligen und volatilen Zusammenarbeit in der Transportkette überwunden werden. Der Fokus des Teilvorhabens der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) liegt auf der Entwicklung eines Digitalen Avatars (Digitaler Zwilling) der Luftfrachttransportkette und der Darstellung der daraus resultierenden Potenziale. Ziel ist es hierbei, die Planung und Kommunikation zwischen den Partnern zu stärken bzw. eine unternehmensübergreifende Planung und Simulation auf das Gesamtsystem zu erhalten. Der digitale Avatar steht in direkter Verbindung mit der Datendrehscheibe, an der die Frankfurt UAS konzipierend mitwirkt. Die Forschung zu den Teilprojekten SmartPouch und Autonomen Outdoor Transporten adressiert den physischen Materialfluss mit den begleitenden Informationen. Mit Hilfe der SmartPouch wird die Transportkette noch transparenter und mehr Informationen stehen sowohl an der Fracht als auch in der Steuerung zur Verfügung. Die bisherige Forschung zu autonomen Transporten deutet auf große Potenziale hin. Von der Erprobung in realen Umgebungen und insbesondere unter den erhöhten Sicherheitsanforderungen des Flughafens erwartet das Verbundvorhaben wertvolle anwendungsnahe Erkenntnisse. Basierend auf dem bestehenden Knowhow zu Prozessaufnahmen in der Luftfracht unterstützt die Frankfurt UAS das Teilprojekt Autonomes Warehouse Handling zu Beginn im Rahmen der Prozessaufnahme.
Die Automobilindustrie befindet sich im Umbruch. Striktere Emissionsvorschriften führen zu einem immer größeren Angebot von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Bisher erfolgte eine Fokussierungder Forschung für die Elektromobilität auf die Bauteilentwicklung oder die Schaffung von Ladeinfrastruktur für Endkunden. Mit zunehmenden Verkaufszahlen von E-Fahrzeugen und gleichzeitig immer globalerer Produktion ergibt sich aber auch die Notwendigkeit einer optimierten Logistik, die die spezifischen Besonderheiten der Fahrzeuge (mit Batterie oder Brennstoffzelle) berücksichtigt. Fehlerhafter Umgang damit kann zu Beeinträchtigungen der Funktionstüchtigkeit oder sogar zur Mitarbeitergefährdung, in jedem Fall aber zu Störungen des Betriebsablaufs führen. Ziel des Projektes eCar® ist es, die Prozesse in der Distribution und auch bei Flottenbetreibern von E-Fahrzeugen neu zu definieren. Das Handling und insbesondere die Lademanagementkonzepte müssen so prozesssicher sein, dass die optimale Verfügbarkeit der Fahrzeuge beim Umschlag sichergestellt ist.
Die Hotellerie in Deutschland ist durch die COVID-19-Pandemie schwer getroffen worden: Hotels mussten aufgrund gesetzlicher Vorgaben vorübergehend schließen, auch nach der Wiedereröffnung bleiben Einschränkungen bestehen, der Strom von Geschäftsreisenden wie Touristen ist fast völlig zum Erliegen gekommen.
Was motiviert Studierende, sich neben ihrem Studium in Chören, Theatergruppen, Bands, Malkursen oder einem Campus-Radiosendern ihrer Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) zu engagieren? Dieser Frage geht das Forschungsvorhaben „Eigen-ART. Persönlichkeitsentwicklung durch Kulturelle Bildung“ an der Frankfurt University of Applied Sciences nach. Die Ergebnisse eines Forschungsprojekt, das vom Projektteam von 2018-2020 durchgeführt wurde „Durch Kulturelle Bildung zu Good Leadership“, haben gezeigt, dass die aktive und rezeptive Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur in besondere Weise Einfluss auf die Ausbildung von Selbst- und Sozialkompetenzen und die Persönlichkeitsentwicklung von Studierenden haben kann. Hochschulen für angewandte Wissenschaften sehen sich aufgrund ihrer Alltags- und Praxisnähe nicht nur in einer fachlichen, sondern auch einer gesellschaftlichen Verantwortung. Ein Bewusstsein für diese Verantwortung wollen sie in Lehre und Forschung auch ihren Studierenden vermitteln.
Das Bildungskonzept „Kulturelle Bildung“ führt die beiden Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung und der gesellschaftlichen Verantwortung zusammen. Sie will Menschen mit Hilfe kunst- und kulturpädagogischer Mittel zu gesellschaftlicher, politischer und kultureller Teilhabe befähigen und zur Selbst- und Weltgestaltung ermutigen. An Hochschulen wird dieses Konzept bereits in unterschiedlichsten künstlerischen und anderen kulturellen Angeboten umgesetzt, ohne dass seine Bedeutung für die Entwicklung der Studierenden ausführlich reflektiert und wissenschaftlich fundiert wurde. Dieser Aufgabe widmet sich das Projekt „Eigen-ART“.
Der gesellschaftliche und technische Strukturwandel stellt Unternehmen und ihre Mitarbeitenden vor neue Herausforderungen. Neben Fachwissen sind zunehmend Kreativität, Improvisationstalent, Diversity, Agilität und konstruktiv-kritisches Mitdenken gefragt. Um diese Kompetenzen zu fördern, setzen Unternehmen vermehrt künstlerische Elemente in der Qualifizierung ihrer Fach- und Führungskräfte ein. Das Forschungsprojekt „Durch Kulturelle Bildung zu Good Leadership?“ beschäftigte sich mit der Frage, ob und wie dieser Einsatz dazu beitragen kann, bei angehenden Führungskräften deren ethisch-moralische und sozial-kommunikative Kompetenzen im Sinne eines „Good Leadership“ zu fördern. In diesem Zusammenhang wurde auch untersucht, was unter „Good Leadership“ als Führungskonzept aus erziehungswissenschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Sicht zu verstehen ist.
Veröffentlichung zum Forschungsprojekt:
Gerdiken, Ulrike/Lämmlein, Barbara/Lutz-Vock, Hannah (Hg.) (2021): Durch Kulturelle Bildung zu Good Leadership? Über die Auswirkungen von Kunst und Kultur auf die Entwicklung angehender Führungskräfte. München, kopaed. Erscheint im Oktober 2021
Unter den Studierenden der Frankfurt UAS ist ein hoher Anteil sogenannter Erstakademiker/-innen (First Generation Students - FGS). Für Studierende, die in Familien ohne bisherige akademische Erfahrung aufgewachsen sind, kann sich soziale Ungleichheit dadurch verstärken, dass es für sie in sozioökonomischer, psychosozialer und biographischer Hinsicht vergleichsweise schwieriger sein kann, sich an der Hochschule und in ihrem Studium zu orientieren. Hierzu sollen die Auswirkungen auf die Handlungsfähigkeit von Studierenden als Akteurinnen und Akteure innerhalb der Institution und die Angemessenheit und Entsprechung der Studienbedingungen an der Frankfurt UAS untersucht werden.
Studie zur Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie
Initial Coin Offering (ICO) und Kryptowährungen sind Innovationen, die eine virtuelle, unregulierte und grenz- überschreitende Welt darstellen. Demgegenüber steht die reale Welt mit 194 Staaten und ihren Wirtschaftsräumen, in denen eigene Gesetze, Regeln und Normen gelten. Diese beiden Welten sind noch nicht miteinander kompatibel – das wird die Herausforderung der kommenden Jahre für die Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden. Von daher sollten die Entwicklungen und Folgewirkungen dieser virtuellen Neuerungen genau beobachtet werden. Darüber hinaus sollten Wege gefunden werden, wie die Vorteile dieser neuen Technologie in die bestehenden Finanzsysteme integriert werden können.
Bitcoin ist der bekannteste Vertreter unter den Kryptowährungen und hat vor allem aufgrund des immensen Kursanstieges und den nachfolgenden starken Kursschwankungen große Aufmerksamkeit in den Medien gefunden. Aufsichtsbehörden und Notenbanken warnen, dass sich in dem Segment eine Blase bilden könnte mit hohen Risiken für Anleger und daraus folgend für die Marktstabilität. Kryptowährungen werden von den Aufsichtsbehörden als digitale Recheneinheiten angesehen. Sie sind kein gesetzliches Zahlungsmittel und weder Währungen, Devisen oder Sorten. Sie zählen nicht zum elektronischen Geld im Sinne des Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes.
Weitere Informationen erhalten Sie in der Studie zum Downloaden: Initial Coin Offering
Forschungsprojekt ermittelt Voraussetzungen für Halal-Logistik
Die Globalisierung fordert neue Verfahrensweisen in der Logistik, insbesondere, wenn es um den Warenimport und -export zwischen muslimischen und nicht-muslimischen Ländern geht. Nicht nur viele der rund fünf Millionen Muslima und Muslime in Deutschland greifen auf Produkte zurück, die „halal“ sind, das heißt, auf Produkte, die nach den Prinzipien der islamischen Normen „zulässig“ sind. Das praxisbezogene Forschungsprojekt „Halal-Logistik in der Luftfracht“ von Prof. Dr. Yvonne Ziegler, Professorin für Luftverkehrsmanagement der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), hat zum Ziel, eine Potenzialanalyse für den weltweit noch relativ unerforschten Bereich der Halal-Logistik im Bereich der Luftfracht als Teil der Food Supply Chain in einem Wachstumsmarkt mit weltweit stark steigender Nachfrage nach Halal-Produkten zu erarbeiten.
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Frauen und Karriere ist nach wie vor ein aktuelles Thema und Anlass zu Debatten in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Insbesondere in den Medien wir stark polarisiert. Obwohl der Anteil von Frauen in Führungspositionen in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist, sind sie nach wie vor in den Managementebenen in Deutschland unterrepräsentiert. Studien belegen, dass Frauen weniger beruflich erfolgreich sind als Männer. Allerdings gibt es bisher kaum Untersuchungen, die sich mit der medialen Darstellung von Karrierefrauen in Deutschland auseinandersetzen. Medien kann eine tragende Rolle zur Meinungs- und Stereotypenbildung zugesprochen werden (vgl. Thiele, 2015; Köntopp, 2014). Ferner sind sie ein Abbild des gesellschaftlichen Rollengefüges und spiegeln kulturelle Denkweisen und Einstellung einer Gesellschaft wider (vgl. Velte, 1995). So argumentiert Thiele (2015, S. 237), dass „[…] Medienunternehmen und Redaktionen als „gendered organizations“, d.h. als zentrale Orte der Herstellung sozialer Ungleichheit zwischen den Geschlechtern […]“ fungieren. Unterschiedliche Studien haben sich bereits mit der Darstellung der Frau in den Medien bzw. in der Werbung beschäftigt, jedoch wird das Thema Karrierefrau im Allgemeinen sowie der spezielle Fokus auf die Privatwirtschaft und Wissenschaft in Deutschland kaum beachtet. So untersuchte lediglich ein Forschungsprojekt der Freien Universität Berlin und der Leuphana Universität Lüneburg die Herstellung von Frauen- und Männerbildern in der journalistischen Berichterstattung. Der Fokus lag dabei auf der medialen Repräsentation von männlichem und weiblichem Spitzenpersonal in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft (vgl. Lünenborg, 2010). Des Weiteren existiert keine Untersuchung, die sich explizit im Kontext der in Deutschland Anfang 2015 eingeführten Frauenquote in Führungspositionen auseinandersetzt. Dabei sollen mediale Auswirkungen des am 24.04.2015 erlassenen Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (Bundesgesetzblatt Jahrgang 2015 Teil I Nr. 17, S. 642) evaluiert werden. Das Hauptziel des Projektes besteht darin herauszufinden, in welchem quantitativen Verhältnis Karrierefrauen und -männer in ausgewählten Printmedien erwähnt werden sowie mit welchen Attributen, Eigenschaften, Kompetenzen und Charakterzügen beruflich erfolgreiche Frauen in diesem Zusammenhang dargestellt werden.
Projektteam: Caprice Weissenrieder und Prof. Dr. Barbara Lämmlein
Laufzeit: Ende 2018
Prof. Dr. Yvonne Ziegler, Professorin für Luftverkehrsmanagement an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), kooperiert mit Unternehmen aus der Pharmaindustrie und anderer hessischen Hochschulen im Rahmen eines Forschungsprojekts zum Pharma Supply Chain Risiko-Management. Ziel ist es, ein IT-Tool zu entwickeln, das Pharmaherstellern helfen soll, die Pharma Supply Chain risikobasiert zu managen. Die Gesamtausgaben werden mit rund einer Million Euro beziffert, die zur Hälfte von den Projektpartnern getragen werden. Das Land Hessen unterstützt das praxisbezogene Forschungsprojekt „Pharma Supply Chain Risk Management in der Luftfracht“ (Projektnummer 555/17-37) im Rahmen der LOEWE 3-Förderrichtlinie mit einem Fördervolumen von knapp 500.000 Euro.
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Das Forschungsprojekt SPIRIX basiert auf einer Suchmaschine für Peer-to-Peer Information Retrieval in XML-Dokumenten, die beständig fortentwickelt wird. Anhand dieser Suchmaschine wird erstmalig untersucht, inwiefern bei der verteilten Suche auf Peer-to-Peer Basis Strukturinformationen von XML-Dokumenten genutzt werden können, um die Suche sowohl effektiv als auch effizient bezüglich des Ressourcenverbrauchs zu gestalten. Neben technischen Experimenten, die Performance- und Suchqualitätsoptimierungen erzielen sollen, werden im Rahmen des Projekts auch soziale Aspekte wie die Privatsphäre des suchenden Benutzers und Sicherheitsaspekte untersucht.
Ansprechperson: Prof. Dr. J. Winter
Informationen zum Projekt: SPIRIX
Publikationen zum Projekt: Publikationen zu SPIRIX
Weltweit ist eine starke Zunahme von internetbasiertem E-Business, von globalisierten Geschäftsaktivitäten und von einer immer engeren Vernetzung auch im Rahmen von Industrie 4.0 zu beobachten. Als Resultat finden Geschäftsprozesse zunehmend unternehmensübergreifend statt, dies betrifft auch den entsprechendem Dokumenten- und Datenfluss. Als kritischer Erfolgsfaktor bei der Realisierung komplexer Wertschöpfungsketten gilt dabei die erfolgreiche Planung, Steuerung und Kontrolle von Geschäftsprozessen, die üblicherweise IT-gestützt umgesetzt werden. In der Praxis wird sich dabei zumeist auf einzelne Phasen des Prozessmanagements konzentriert oder der Fokus auf die beteiligten Dokumente oder auf die Prozesse selbst gelegt. Noch wenig erforscht und in der Praxis umgesetzt ist die Möglichkeit der durchgängigen, also phasenübergreifenden, Modellierung, Analyse und Ausführung der Geschäftsprozesse inklusive einer Integration des elektronischen Austauschs strukturierter Dokumente und Daten.
Daher werden im Rahmen des Projekts XSIM die Möglichkeiten des phasenübergreifenden Geschäftsprozessmanagements (GPM) gerade in Bezug auf den unternehmensübergreifenden Einsatz z.B. im Zuge von Industrie 4.0 analysiert. Dies geschieht auf Grundlage von XML-basierten höheren Petri-Netzen, da sich XML mittlerweile als durchgesetzter Standard für den Austausch von strukturierten Daten gerade im unternehmensübergreifenden Bereich durchgesetzt hat und sich sowohl für die Strukturierung der auszutauschenden Informationen als auch für den Einsatz bei der Geschäftsprozessmodellierung und -ausführung eignet. Es wird ein durchgängiges GPM entwickelt und umgesetzt, das auch die Integration eines XML-basierten Dokumentenmanagements zulässt. Bei der prototypische Implementierung liegt der Fokus auf der Simulation (basierend auf der Modellierung von Geschäftsprozessen, XML-Dokumenten, XML-Schemata und Filterschemata). Mit diesem Prototypen soll insbesondere die Simulation von zuvor modellierten Geschäftsprozessen zusammen mit einem integrierten XML-Dokumentenmanagement auch im unternehmensübergreifendem Kontext möglich sein.
Ansprechperson: Prof. Dr. J. Winter
Informationen zum Projekt: XSIM
Ziel des Projektes ist es, den aktuellen Stand der Forschung über den kaum erforschten Bereich von lesbischen Frauen in der Arbeitswelt, insbesondere in Führungspositionen, in Deutschland aufgearbeitet werden. Vor allem soll eruiert werden, ob existierende Studien Faktoren wie die Leistung, Arbeitszufriedenheit und Karriere von lesbischen Frauen adressiert haben. Darüber hinaus sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wie sich die Wahrnehmung der Frauen am Arbeitsplatz und in ihrer Umgebung gestaltet und inwieweit das „Outing“ für die Karriere förderlich ist oder sie auch hemmt. Ferner sollen Erkenntnisse gewonnen werden, inwiefern Frauen ihr Potenzial in den Unternehmen voll ausschöpfen können. Karrierefördernde und karrierehemmende Faktoren werden identifiziert. Dabei sollen nicht nur die Arbeitsbedingungen im Unternehmen, sondern auch die Rolle des persönlichen Umfelds betrachtet werden.
Projektteam: Prof. Dr. Regine Graml, Prof. Dr. Yvonne Ziegler, Caprice Weissenrieder
Laufzeit: Juli 2017 - Dezember 2017
Förderer: Bundesstiftung Magnus Hirschfeld
Folgestudie zu der 2006/2007 durchgeführten Befragung von Führungskräften zu Gehalts- und Aufstiegsverhandlungen.
Frauen in Führungspositionen sind in Deutschland nach wie vor unterrepräsentiert und haben im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen einen deutlichen Einkommensnachteil zu verzeichnen. Bei Führungskräften kann in der Regel die Vergütungsfindung nicht auf eine Arbeitsplatzbewertung zurückgeführt werden. Die unterschiedliche Bewertung gleichwertiger Tätigkeiten schlägt sich daher entscheidend auf die Höhe der Vergütung nieder. Verhandlungsdispositionen, Verhandlungskompetenzen und Verhandlungsstrategien von Frauen und Männern haben einen erheblichen Einfluss auf die Höhe der Bezahlung und damit auf die Lohnlücke. Mit unserem zwischen 2006 und 2009 durchgeführten Forschungsprojekt „Genderspezifische Verhandlungskompetenzen und ihre Auswirkungen auf Gehalts- und Aufstiegsverhandlungen" (finanziell gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst) hatten wir untersucht, welche Rolle die geschlechtstypische Verhandlungskompetenz von Frauen für ihren Aufstieg und das erzielte Gehalt spielt (Ruppert, A./M. Voigt (2009), Gehalt und Aufstieg, Mythen – Fakten – Modelle erfolgreichen Verhandelns, Aachen). Damit konnten wir belegen, dass der Einfluss der Verhandlung auf die unterschiedliche Karriereentwicklung von weiblichen und männlichen Führungskräften erheblich war. Wir konnten nachweisen, dass geschlechtstypische Unterschiede in den Verhandlungskompetenzen sich negativ auf den Erfolg weiblicher Führungskräfte bei Gehalts- und Aufstiegsverhandlungen auswirkten. Diese geschlechtstypischen Unterschiede bezogen sich sowohl auf die grundsätzliche Disposition gegenüber Gehalts- und Aufstiegsverhandlungen als auch auf geschlechtstypische Unterschiede im Hinblick auf die kommunikativen Skills.
Seit der Datenerhebung in dieser Studie sind nunmehr 10 Jahre vergangen und es stellt sich daher die Frage, ob diese Ergebnisse nach wie vor aktuell sind oder ob und wenn ja, welche Veränderungen sich in den vergangenen 10 Jahren ergeben haben. Die sich aus der geplanten Folgestudie ergebenden Erkenntnisse sind notwendig, um Lösungskonzepte, Interventionen und Handlungsempfehlungen zu entwickeln, um der bestehenden sozialen Ungleichheit aufgrund des Geschlechts entgegenzuwirken und indirekte Diskriminierung abzubauen.
Projektteam: Prof. Dr. Andrea Ruppert, Prof. Dr. Martina Voigt
Laufzeit: Dezember 2016 - Juni 2018
Kooperationspartner: BPW Germany (Business and Professional Women - Germany e.V.) und ULA - Deutscher Führungskräfte Verband Gefördert durch das Bundesministerium für Familie Senioren, Frauen und Jugend
Fördersumme: 34.980 EUR
It is said that women have improved remarkably in progressing within the organisational hierarchy during the last decades. However, they still lack access to power and decision-making positions compared to men (European Commission, 2015b). When assessing the distribution of women and men at different management levels in the private sector across various company sizes and sectors, available data present a slightly better picture. However, women hold only 26 % of the positions in top management and 38 % of second management level positions (Kohaut and Möller, 2013). Even though, women become more often (co-)breadwinners as well (Baran et al., 2014; European Commission, 2015b; Zellmer, 2015).
The issue of women’s career development is still of high interest due to several reasons (Burke and Ng, 2006; Cooper and Burke, 2002; Festing et al., 2013; McKinsey, 2011). In addition, research has repeatedly attempted to identify reasons and explain barriers women face with respect to career success (Eagly and Carli, 2007; Heilman, 2012; Morrison et al., 1987; Oakley, 2000). Moreover, different factors influencing the progression of women have already been analysed (Kirchmeyer, 2002; Melamed, 1995; Powell and Mainiero, 1992; Schneer and Reitman, 1995). However, studies often focus on barriers rather than factors that help women to go ahead. Therefore, this study aims to determine factors that have a positive influence on career advancements of female executives in Germany. Moreover, the analysis investigates the relationship between political skill, perceived organisational support, and career self-efficacy on career success of women in decision-making positions.
Promoting cooperation: Edinburgh Napier University
Die „2. Frankfurter Karrierestudie - Karriereperspektiven berufstätiger Mütter“ führt im Rahmen einer Online-Befragung von über 1000 berufstätigen Müttern eine aktuelle Bestandsaufnahme durch und erfasst, welche politischen und unternehmerischen Maßnahmen der vergangenen 5 Jahre tatsächlich Wirkung zeigen und was sich berufstätige Mütter von ihrem Umfeld in der Gesellschaft, am Arbeitsplatz und von der Politik für die Zukunft wünschen. Wie hat sich die Unternehmenskultur ggf. verändert? Sind berufstätige Mütter in Deutschland in ihrer Karriereentwicklung weiterhin beeinträchtigt und Diskriminierung ausgesetzt? Welche besonderen Chancen und Hindernisse erleben Mütter und auf welche Verhaltensweisen bei Vorgesetzten/Kolleginnen und Kollegen treffen sie in deutschen Unternehmen? Wie gelingt der Wiedereinstieg nach Schwangerschaft und Elternzeit?
Zielsetzung der Studie ist es, anhand der Ergebnisse Anreizsysteme für Unternehmen/Politik/ Gesellschaft zu empfehlen, um den Anteil der Frauen, die Mütter sind oder werden wollen, im Unternehmen zu halten, besser zu nutzen und zu erhöhen. Zudem soll die Studie die Öffentlichkeit für die aktuellen Wünsche und Probleme von berufstätigen Müttern in Deutschland sensibilisieren.
Projektteam: Prof. Dr. Yvonne Ziegler, Prof. Dr. Regine Graml, Astrid Kramer (Wiss. MA)
Laufzeit: Juni 2016-Mai 2018
Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung eines angemessenen und wirksamen Compliance-Risiko-Managements in Banken und bei Finanzdienstleistern konzentriert sich Sebastian Ricks aktuelle Forschung auf die Begrenzung von Compliance-Risiken durch den Einsatz kausalanalytischer Modelle zur Messung der wahrgenommenen Wirksamkeit von Compliance-Programmen. Das von ihm in diesem Zusammenhang entwickelte „Compliance-Index-Modell“, ist aktuell das einzige empirisch fundierte ökonometrische Modell, das dazu in der Lage ist. Es misst objektiv, reliabel und valide, ob ein Compliance-Programm bei den Mitarbeitern einer Bank oder eines Finanzdienstleisters ankommt und somit letztlich zur Begrenzung von Compliance-Risiken beiträgt. Das Modell ermöglicht dem Anwender, neben der Messung der wahrgenommen Effektivität eines Compliance-Programms, den modellgestützten Aufbau strategischer sowie operativer Handlungsportfolios. Diese konkreten Handlungsportfolios helfen dabei zu priorisieren, was strategisch und operativ verändert werden muss, um Compliance-Risiken zu begrenzen.
Sebastian Ricks Forschung wird vom Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung (FIRM) gefördert.
Kontaktperson: Sebastian Rick
The study empirically investigates how advantages in information production affect loan rates and, consequently, the interest income of banks. To examine whether cost reductions from superior monitoring are passed on to the borrowers, a new ex-ante measure of monitoring efforts of a bank is applied. This measure directly investigates the efforts of a bank at assessing credit risk in the lending business through the use of a survey conducted among all German savings banks. Using a unique dataset, I find a robust and significant negative impact of superior monitoring efforts on the interest income of the bank.
The results indicate that interest rates are sufficiently high to provide banks with economic rents but sufficiently low to limit excessive risk-taking by firms.
Contact Person: Prof. Dr. Dilek Bülbül
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