
Nachberichterstattung digital future dialogue 2025
digital future dialogue 2025: Wo Digitalisierung und Nachhaltigkeit aufeinandertreffen
Wie sieht die Zukunft aus, wenn Technologie und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen? Diese Frage stand im Zentrum des digital future dialogue 2025, der am 19. März 2025 im House of Science and Transfer (HoST) der Frankfurt University of Applied Sciences stattfand – und die Antworten waren ebenso visionär wie praxisnah. Hochkarätige Speaker präsentierten vor einem großen Publikum spannende Ansätze zur Twin Transformation, KI-gestützten Abfallwirtschaft und nachhaltigen IT. Es wurde klar: Digitalisierung ist nicht nur ein Treiber der Innovation, sondern auch ein Schlüssel für eine nachhaltigere Welt.
Von inspirierenden Vorträgen über innovative Technologien bis hin zu intensivem Networking – der digital future dialogue 2025 war ein echtes Highlight. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick.
Eröffnung durch Prof. Dr. Nils Urbach
Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßte Prof. Dr. Nils Urbach die Teilnehmenden mit einem inspirierenden Grußwort. Er hob hervor, dass die digitale Transformation vor Herausforderungen wie Datenschutz, Cybersecurity und Fachkräftemangel steht. Die Nachhaltigkeitstransformation hingegen ringt mit regulatorischen Verpflichtungen, der Finanzierung von Projekten und gesellschaftlichem Druck. Beide erfordern tiefgreifende Änderungen in der Unternehmensidentität und kostenintensive Programme. Urbach fragt, ob diese Transformationen wirklich gegensätzlich sind und wie sie sich verbinden lassen, um synergetische Potenziale zu nutzen. Sein Appell: Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammen denken!

Dr. Silvana Hinsen: Twin Transformation als Erfolgsfaktor
Dr. Silvana Hinsen, Senior Managerin in der Technology Consulting bei EY, zeigte eindrucksvoll, wie Unternehmen durch die gleichzeitige Umsetzung digitaler und nachhaltiger Transformationsstrategien langfristig wettbewerbsfähig bleiben können. Ihr Vortrag verdeutlichte, dass dieser Ansatz nicht nur Effizienz steigert und Kosten senkt, sondern auch die Resilienz von Unternehmen erhöht. Besonders spannend war ihre Perspektive auf die Rolle von künstlicher Intelligenz (KI) in der Twin Transformation. Während KI enorme Potenziale für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit bietet, machte sie auch deutlich, dass die Technologie selbst nachhaltig gestaltet werden muss. Ohne eine starke Unternehmenskultur bleibt jede Transformation nur Stückwerk. Veränderungsprozesse brauchen klare Ziele, strategische Ausrichtung und Identität, um Widerstände zu überwinden und eine nachhaltige Wirkung zu entfalten. Ihr Appell: Jetzt aktiv werden, digitale und nachhaltige Strategien gemeinsam denken und Transformationen zweckgetrieben vorantreiben.

Jochen Schmitz: KI in der Abfallwirtschaft
Dass Digitalisierung auch in der Abfallwirtschaft enormes Potenzial hat, zeigte Jochen Schmitz, Leiter des Innovationsmanagements bei der FES GmbH. Im Rahmen der Veranstaltung präsentierte er innovative Ansätze zur KI-gestützten Sperrmüllklassifizierung in Frankfurt. Die Herausforderungen dabei sind enorm: Jährlich gibt es rund 10.000 wilde Ablagerungen, überfüllte Papierkörbe und ca. 100.000 Anrufe mit unklarer Problemstellung im Call Center, die ein Nachfassen erfordern. Die Lösung? Eine intuitive, mehrsprachige App, die Bürger:innen eine unkomplizierte Sperrmüllmeldung ermöglicht. Dank KI-Technologien werden Art, Ort und Menge des Abfalls automatisch erkannt und verarbeitet. Ein erster Prototyp ist bereits in der Testphase.
Besonders beeindruckend war die Demonstration der Bildverarbeitungstechnologien, mit denen selbst unvollständige oder unklare Meldungen analysiert werden können. Zudem sorgt eine KI-gestützte Routenplanung dafür, dass die Abholung effizienter wird – eine Win-Win-Situation für die Stadt und ihre Bürger:innen. Das Ziel der FES ist klar: Mithilfe innovativer Technologien sollen Entsorgungsprozesse smarter, nachhaltiger und bürgerfreundlicher gestaltet werden.

Hannah Herbst: Nachhaltige IT als Zukunftsstrategie
Dass auch die IT-Branche dringend nachhaltigere Lösungen benötigt, machte Hannah Herbst, IT Consultant und Expertin für Sustainable IT bei Rewion, deutlich. Ihr Vortrag begann mit einer eindrücklichen Zahl: Eine einzige Google-Suchanfrage verursacht etwa 0,2 Gramm CO2. Hochgerechnet auf Milliarden täglicher Suchanfragen wird klar, dass der CO2-Fußabdruck der IT inzwischen größer ist als der des globalen Flugverkehrs. Herbst stellte eine Vielzahl an Maßnahmen vor, mit denen Unternehmen ihre IT nachhaltiger gestalten können – vom Einsatz erneuerbarer Energien über die Verlängerung der Hardware-Nutzungsdauer bis hin zu nachhaltigen Entsorgungskonzepten. Sie zeigte zudem, wie digitale Prozesse wie papierlose Büros und effizientes Rechnungsmanagement nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch Kosten senken. Ein besonders relevanter Punkt war die Bedeutung der CO2-Berichterstattung: Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsstrategie transparent machen, verbessern nicht nur ihre ESG-Bewertung und ihre Attraktivität für Investoren, sondern profitieren auch von einem besseren Markenimage und höherer Kundenzufriedenheit. Herbsts Fazit: Die IT kann und muss ein Treiber nachhaltiger Lösungen sein! Digitale Technologien bieten enormes Potenzial, um nachhaltige Entwicklungen datenbasiert zu steuern und effizient umzusetzen.

Austausch und Networking: Ein gelungener Abschluss
Nach den inspirierenden Vorträgen ging es in den informellen Austausch: Beim Get-Together nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich über die Erkenntnisse des Tages auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und neue Ideen zu diskutieren.
Der digital future dialogue 2025 war mehr als eine Fachveranstaltung – er war ein lebendiger Treffpunkt für Vordenker:innen, die gemeinsam die digitale und nachhaltige Transformation gestalten wollen. Die Mischung aus fundiertem Wissen, praxisnahen Einblicken und innovativen Lösungsansätzen sorgte für ein inspirierendes Event. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Ausgabe und sind gespannt, welche neuen Impulse der digital future dialogue 2026 bereithält!