Teilprojekte
Die vier Teilprojekte des WiSo-Projektverbunds widmen sich unterschiedlichen Zielgruppen und erheben verschiedene Formen empirischen Materials. Befragt werden diverse Zielgruppen an Hochschulen und Universitäten: vom wissenschaftlichen über administrativ-technisches Personal bis hin zu Expert*innen. Außerdem werden Dokumente zu Sorge in der Wissenschaft im Rahmen einer Diskursanalyse ausgewertet. Die Datenerhebung erfolgt in allen Teilprojekten an den vier Verbundstandorten. Bei allen Arbeitsschritten findet eine enge Abstimmung zwischen den vier Teilprojekten statt, um abschließend die Triangulation der Ergebnisse im Gesamtverbund zu ermöglichen.
Teilprojekt 1: „Zwischen Karriereplanung und Sorgeverantwortung. Erfahrungen des wissenschaftlichen Personals mit Sorgearbeit in und außerhalb der Hochschule aus intersektionaler Perspektive (KaSo)", Frankfurt University of Applied Sciences

Das Teilprojekt „Zwischen Karriereplanung und Sorgeverantwortung. Erfahrungen des wissenschaftlichen Personals mit Sorgearbeit in und außerhalb der Hochschule aus intersektionaler Perspektive“ (KaSo) untersucht die Sorgebedarfe und Bedürfnisse des wissenschaftlichen Personals am Beispiel von Wissenschaftler*innen mit Promotion in einer frühen Karrierephase. Entsprechend des Verbundzuschnitts besteht das Ziel des Teilvorhabens darin, Sorgeverantwortung und Sorgebedarfe des wissenschaftlichen Personals an den Verbundhochschulen zu ermitteln. Somit verfolgt es mit Verweis auf das Verbundvorhaben die Teilfragestellung, wie Wissenschaftler*innen in einer frühen Karrierephase Sorge(verantwortung) in unterschiedlichen Kontexten (hochschulextern und intern) erleben, welche Bedarfe und Bedürfnisse sie hierbei artikulieren, wie sich Sorge(verantwortung) auf ihre Karrierewege auswirkt und welche Rolle dabei die im Gesamtverbund betrachteten Differenzordnungen spielen.
Link zur Teilprojektseite
Teilprojekt 2: "Sorgeverantwortung (an) der Hochschule. (Selbst-) Verständnisse und Bedarfe im Spiegel der Erfahrungen relevanter Akteur:innen (SoHoch)", Universität Bielefeld

Im Teilprojekt „Sorgeverantwortung (an) der Hochschule. (Selbst-)Verständnisse und Bedarfe im Spiegel der Erfahrungen relevanter Akteur*innen (SoHoch)“ (SoHoch) wird das Verhältnis von Sorge(-verantwortung) und Hochschule auf der Grundlage der Erfahrungen von relevanten Akteur*innen der Hochschulen, die in den institutionellen Zusammenhängen (offiziell oder auch inoffiziell) als Expert*innen für den Themenbereich gefasst werden, untersucht. Hierbei werden dominante oder auch heterogene (Selbst-)Verständnisse der Sorge im hochschulischen Kontext sowie deren Effekte auf Strukturen und Praktiken der Sorge analysiert. Darüber sollen Leerstellen und Bedarfe rekonstruiert werden. Ein besonderes Interesse gilt der Erkenntnis, inwiefern und wie unterschiedliche gesellschaftliche Differenzordnungen in die jeweiligen Sorgeverständnisse und Sorgeverantwortungen einbezogen werden. Durch die Analyse wird ein Beitrag zur Entwicklung einer Perspektive sorgender Hochschulen geleistet, in der diversitätsgerechte(re) Sorgebeziehungen und Sorgeverantwortungen in der Wissenschaft einbezogen werden.
Link zur Teilprojektseite: In Arbeit
Teilprojekt 3: „Sorgen im Vorzimmer: Hochschulsekretär*innen zwischen neuen Arbeitsanforderungen und alten Rollenbildern (SoVo)", Universität Köln

Das Teilprojekt „Sorgen im Vorzimmer: Hochschulsekretär*innen zwischen neuen Arbeitsanforderungen und alten Rollenbildern (SoVo)" rückt die Sorgeverantwortung, Sorgearbeit und Sorgebedarfe von Beschäftigten aus dem Bereich der sogenannten ‚wissenschaftsunterstützenden Tätigkeiten‘ in den Blick. Konkret widmet es sich der Gruppe der Hochschulsekretär*innen, die in allen Organisationsbereichen an Hochschulen tätig sind und von daher eine gute Querschnittsperspektive bieten. Gleichzeitig handelt es sich um ein Berufsbild, das einerseits durch seine fast ausschließlich weiblichen Mitglieder hochgradig vergeschlechtlicht erscheint und angesichts der niedrigen tariflichen Eingruppierung wenig wertgeschätzt wird, an das jedoch andererseits im Zuge hochschulischer Reorganisationsprozesse und Verwaltungsmodernisierung neue Anforderungen gestellt werden. Auf der Grundlage qualitativer Befragungsdaten geht das Projekt der Frage nach, ob und wie Hochschulsekretärinnen ihre Arbeit als Sorgearbeit erleben und wie sie diese vor dem Hintergrund des Spannungsfeldes von institutionellen Anforderungen, vergeschlechtlichten Berufsbildern und subjektiven Leistungsverständnisse bewältigen.
Link zur Teilprojektseite
Teilprojekt 4: "Hochschulpolitiken der dokumentierten Sorge im Lichte der Diversitätsgerechtigkeit. Eine diskursanalytisch-intersektionale Betrachtung des organisationalen Wissens (DoSo)", Hochschule Fulda

In dem Teilprojekt „Hochschulpolitiken der dokumentierten Sorge im Lichte der Diversitätsgerechtigkeit (DoSo)" wird untersucht, ob und wie die Sorge(verantwortung) von und in der Hochschule normativ verhandelt wird. Die qualitative Studie basiert auf einer diskursanalytisch-intersektionalen Analyse zentraler Steuerungsdokumente, um diversitätsgerechtere Bedarfe und Maßnahmen für eine ‚fürsorgliche Hochschule‘ zu formulieren.
Die analysierten Steuerungsdokumente umfassen Zielvereinbarungen der Hochschulen, Vereinbarungen, Leitbilder, Selbstverpflichtungen, Satzungen, Personalentwicklungspläne sowie Frauen-, Gleichstellungs- und Diversitypläne, gegebenenfalls auch Finanzpläne. Es wird untersucht, inwiefern und für welche Adressat*innengruppen Sorgeverantwortung übernommen wird und für wen nicht. Um die dokumentierte Sorgeordnung zu rekonstruieren, wird nach Ein- und Ausschlüssen entlang der Differenzdimensionen wieRace, Klasse, Geschlecht und Körper gefragt (Degele/Winker 2007).
Link zur Teilprojektseite: in Arbeit