Shisha-M
Motive und Hintergründe für den Konsum von Shishas
Der Konsum von orientalischen Wasserpfeifen (Shishas) ist seit spätestens 2006 nicht mehr nur unter migrantischen Populationen ein Thema, sondern auch unter deutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Allgemeinen verbreitet - was sich auch u.a. durch die zunehmende Etablierung von Shisha-Bars und -Läden niederschlug. Über die Ergebnisse der jüngeren Prävalenzforschung zum Tabakkonsum hinausgehend ist über die Konsumgewohnheiten und Motive der Shisha-Konsumierenden bisher nichts bekannt. Darüber, wie das gestiegene Interesse am Shisha-Rauchen zu begründen ist, lässt sich bislang mangels systematischer Studien nur mutmaßen: Dabei dürfte u.a. das Angebot unterschiedlicher Geschmacksrichtungen, der soziale Faktor beim gemeinsamen Konsum, aber auch die vergleichsweise geringe, sozial kompatible psychoaktive Wirkung sowie ein vermutetes eher geringes gesundheitliches Risiko eine Rolle spielen.
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekt „Motive und Hintergründe für den Konsum von Shishas (Shisha-M)“ wird das Institut für Suchtforschung Frankfurt am Main (ISFF) in Kooperation mit dem Centre for Drug Research (CDR), Ursachen, Kontextfaktoren und Zusammenhänge für den Konsum von Shishas in diversen sozialen Umfeldern in Deutschland untersuchen.
Die Forschungsergebnisse dienen als Grundlage für die Erstellung von Empfehlungen zur universellen und selektiven Prävention, inkl. Tipps zur Schadensminimierung. Nachdem die vorläufigen Empfehlungen mit relevanten Expert:innen diskutiert und überarbeitet wurden, werden die endgültigen Empfehlungen an Präventionsfachkräfte im gesamten Bundesgebiet übermittelt. Außerdem sind Fachveröffentlichungen und -präsentationen geplant.
Entsprechend beschäftigt sich die Studie mit einem bislang hierzulande sehr wenig erforschten Thema mit dem wesentlichen Ziel, zielgruppenspezifische Empfehlungen aussprechen zu können, die von Präventionsfachstellen an besonders gefährdete Teilpopulationen gerichtet werden können. Auf diese Weise kann der zu erwartenden Zunahme negativer gesundheitlicher Folgen vor dem Hintergrund der jüngst zu beobachtenden Zunahme des Konsums alternativer Tabakprodukte wie der Shisha unter der Gruppe junger Erwachsener, angemessen begegnet werden.
Laufzeit: 01.10.2022 – 30.09.2023
Projektleitung: Prof. Dr. Heino Stöver, Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich “Soziale Arbeit und Gesundheit“
Verbundpartner:innen: Centre For Drug Research (https://www.uni-frankfurt.de/CDR)
Mitarbeitende: Dr. Bernd Werse (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Dr. phil. Gerrit Kamphausen (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Larissa Hornig (Frankfurt University of Applied Sciences), Paolo Richter, Sharleen Waibel
Berichte: Abschlussbericht und Veröffentlichungen in peer-review Journals
Förderung: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Gesamtvolumen: 32.092,19 €
Im WiSe 2021/22 startet der Master-Studiengang "Suchttherapie und Sozialmanagement in der Suchthilfe M.A." an der Frankfurt University of Applied Sciences.
E-learning on prison health are offered under: HarmReduction.eu
Der jährlich erscheinende "Alternative Drogen- und Suchtbericht" wird u.a. mit Mitarbeiter*innen des ISFF als mitverantwortliche Redakteur*innen erstellt. Unter alternativer-drogenbericht.de können Sie die kompletten Berichte einsehen und herunterladen.
Aktuell ist der 10. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2023