Veranstaltungen
Ein zentrales Anliegen des Kompetenzzentrums ist der Austausch und die Vernetzung zwischen Forschenden, Studierenden, der Praxis Sozialer Arbeit, der Sozialpolitik und der Öffentlichkeit.
Am KomSI finden regelmäßige Forschungswerkstätten für Studierende sowie Nachwuchsforscher/innen statt. Es gibt Vorträge und Workshops zur inhaltlichen und methodischen Weiterbildung.
Hier finden Sie eine Übersicht aktueller Veranstaltungen am KomSI.
Internationales Engagement
Promovierende und promotionsnahe Personen der Hochschule hatten im November 2024 die Möglichkeit, die Forschungsförderstrukturen der Europäischen Union vor Ort in Brüssel kennenzulernen. Die Forschungskoordinatorin des KomSI, Frau Dr. Ruokonen-Engler, nahm ebenfalls an der Reise teil und konnte eine der Promovierenden, Nadine Woitzik vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, gewinnen, über ihre Eindrücke zu berichten.
Exkursion nach Brüssel für Promovierende – ein Bericht aus Perspektive einer Promovendin - Nadine Woitzik
Als Promovendin am Fachbereich 4 Soziale Arbeit und Gesundheit hatte ich die Chance im Rahmen des vom Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK) aufgelegten Landesprogramms HESSEN HORIZON vom 18. - 20. November 2024, an der jährlich stattfindenden Delegationsreise der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) nach Brüssel teilzunehmen. Mit insgesamt sieben weiteren Promovierenden und promotionsnahen Personen aus den anderen Fachbereichen der Hochschule startete die Reise am Montagmorgen für den Großteil unserer Gruppe unter Leitung von Frau Dr. Lyudmila Lyubenova (Referentin EU/International, Abteilung Forschung Innovation Transfer) und Herrn Dr. Dominik Wolf (Referent Promotionsförderung, Abteilung Forschung Innovation Transfer) am Frankfurter Hauptbahnhof. Als Berufspendlerin stieß ich erst in Heimatnähe ab Bahnhof Montabaur zur Gruppe und stellte dort mit Freude fest, dass ich bereits einige der Mitreisenden kannte. Nach rund zwei Stunden und einem Umstieg erreichten wir unser Ziel und brachten zunächst unser Gepäck ins zentralgelegene Hotel. Im Anschluss hatten wir die Möglichkeit zu einem kurzen Mittagessen und nutzten diese Pause auch zum gegenseitigen Kennenlernen und Vernetzen. Da ein Teil der Mitreisenden keine deutschen Muttersprachler*innen waren, verlief die Kommunikation in unsere Gruppe zum größten Teil auf Englisch. Im Austausch mit den anderen Promovierenden war es spannend, mehr über die unterschiedlichen Promotionsprojekte zu erfahren. Obwohl es keine Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Dissertationsthemen gab, war es jedoch bereichernd zu erfahren, dass die Herausforderungen im Promotionsverlauf häufig dieselben waren. Vor Ort wurde unsere Gruppe von Herrn Johannes Bade (Referatsleiter Angelegenheiten des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Ansprechpartner für Hochschulen, Wissenschafts- und Kulturorganisationen) in der Vertretung des Landes Hessen bei der EU betreut, der uns auch am ersten Nachmittag dort empfing. In seinem anschließenden Vortrag berichtete Herr Bade von den Aufgaben und Tätigkeiten der Hessischen Landesvertretung in Brüssel und erzählte von den aktuellen Entwicklungen des EU-Forschungsrahmenprogramms HORIZON EUROPE. Dabei machte er zunächst die Zusammenhänge der Forschungspolitik auf den unterschiedlichen Ebenen (national, europäisch und international) deutlich und zeigte im weiteren Verlauf auch auf, welchen strategischen Plan das EU-Forschungsrahmenprogramm verfolgt. Nach diesem offiziellen Teil begab sich unsere Gruppe mit Herrn Dr. Wolf für eine kurze Stadtführung in die Brüsseler Altstadt, wo es auch die landestypischen Schokoladenspezialitäten zu erwerben gab. In abendlicher Stimmung bewunderten wir die faszinierende Architektur der Brüsseler Altstadt, bevor wir zum Abendessen in eine alte Markthalle gingen. Das Gastronomiekonzept dort war sehr spannend, denn es gab ein vielfältiges Angebot von Street Food-Ständen mit Spezialitäten aus unterschiedlichen Ländern und Kontinenten (z.B. Mexico, Indien, Afrika etc.). Am nächsten Morgen waren wir wieder zu Gast in der Landesvertretung Hessen und konnten dort bei einem Vortrag von Herrn Leistenschneider mehr über seine Aufgaben als Länderbeobachter erfahren. Es war spannend zu hören, wie durch seine Tätigkeit die Informationen aus den Sitzungen auf EU-Ebene von Brüssel nach Berlin kommen und dort für politische Entscheidungen verwertet werden können. Im Anschluss an seinen Vortrag ging es bei Starkregen zum EU-Parlament, wo wir zum einen mit einer Audioguide-Führung mehr über die Arbeit des EU-Parlaments erfahren konnten und zum anderen auch die Möglichkeit hatten, von der Galerie in den Plenarsaal zu blicken. Nach der anschließenden Mittagspause liefen wir für einen weiteren Vortrag zurück zur Hessischen Landesvertretung. Hier berichtete nun Herr Dr. Manfred Rosenstock in seiner Rolle als Stellvertretender Leiter des Referats Nachhaltige Entwicklung, Grüne Finanzen & Wirtschaftsanalyse der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission über das Thema Grünes Wissen und Grüne Forschung. Nach einer kurzen Pause startete an diesem Tag unser Abendprogramm in der Vertretung des Freistaat Bayern bei der EU. Dort konnten wir einer interessanten Podiumsdiskussion zum Thema „DVGSVO in Zeiten der Digitalpolitik – Wie gelingt ein digitales Europa?“ folgen. Bei dem anschließenden Stehempfang mit einem leckeren bayerisch/österreichischen Buffet bot sich die Möglichkeit mit anderen Besuchenden der Veranstaltung in Austausch zu kommen und somit auch mal über den eigenen Tellerrand zu schauen. Am Freitag, dem letzten Tag unserer Reise, besuchten wir noch das Haus der europäischen Geschichte, eine imposante Ausstellung auf sechs Etagen über die Entstehung und Entwicklung Europas. Die sehr unterschiedlichen Exponate nahmen einen mit auf eine Reise durch unterschiedliche Zeitepochen, unterstützt wurde die Führung durch Informationen per Audioguide. Gegen Nachmittag ging es dann wieder mit dem Zug zurück nach Hause. Aus meiner Sicht ist es Frau Dr. Lyudmila Lyubenova und Herrn Dr. Dominik Wolf gelungen, ein sehr ansprechendes Programm für die dreitägige Reise zu organisieren. Zum einen bot mir das vielfältige Programm die Möglichkeit, erste Einblicke in Forschungsförderung sowie hochrelevante politische Prozesse auf EU-Ebene zu bekommen und eine Idee zu entwickeln, welche beruflichen Wege auch in diesem Kontext zukünftig möglich wären. Zum anderen konnte ich meine Vernetzung zu anderen Promovierenden an der Frankfurt UAS weiter ausbauen und stärken.
Für interessierte Promovierende, die aus einer Peerperspektive weiterführende Informationen zu dieser Reise haben möchten, stehe ich unter folgender E-Mail-Adresse: nadine.woitzik(at)fb4.fra-uas. gerne zur Verfügung. de
Online-Tagung des Forschungsverbunds GERDEA zum institutionellen Umgang mit rechten Angriffen gegen die Wissenschaft
Rechte Angriffe auf die Grundlagen demokratisch verfasster Gesellschaften gehen auch an den Hochschulen nicht vorbei. Als Akteur:innen im politischen Raum positionierten sich verschiedene Universitäten und hochschulpolitische Verbände in den letzten Monaten ungewohnt offen und klar gegen rechte Abschiebungsfantasien und für eine offene Gesellschaft. Zugleich sind die Hochschulen selbst und mit ihnen einzelne Forschende immer wieder im Fokus rechter Angriffe.
Workshop Dr. Nicole Brown zu kreativen Ansätzen in der Datenerhebung und Datenauswertung
Internationale Diskurse zu qualitativen Forschungsmethoden sichtbarer machen: das KomSI empfing Dr. Nicole Brown (University College London) für einen Workshop zu kreativen Ansätzen in der Datenerhebung und Datenauswertung
Das Kompetenzzentrum Soziale Interventionsforschung (KomSI) konnte Dr. Nicole Brown, Associate Professor und Head of Research Ethics and Integrity des renommierten Institute of Education als Gast in Frankfurt begrüßen. Für die International Week des FB4 (Soziale Arbeit und Gesundheit) reiste Brown mit einem Koffer voller künstlerischer Materialien an, die sie selbst in ihrer Forschung und Methodenkursen einsetzt. So konnten Teilnehmende des Workshops konkret ausprobieren, wie sich kreativ-partizipative Ansätze in ihrer Umsetzung anfühlen: am Donnerstag wurde mit LEGO® die eigene Forschungslaufbahn modelliert, um danach zu reflektieren, welche Potentiale, aber auch praktischen und ethischen Herausforderungen das Erheben von Daten durch solche spielerischen Ansätze hervorruft. Am Freitag konnten Teilnehmende im Verfassen von Gedichten aus mitgebrachten Interviewtranskripten eine neue Perspektive als kreativ-künstlerisch auswertende Forscher einnehmen.
Beide Tage machten deutlich, wie Konventionen der Forschungsdatenanalyse besonders in internationalen Methodendiskursen herausgefordert werden. Brown, die als Expertin zu diesem Thema auch ihr neuestes Buch Photovoice Reimagined vorstellte, benennt diese Entwicklung spezifisch als creative turn in den Sozialwissenschaften. So wie z.B. der narrative turn, spatial turn, oder zuletzt auch der participatory turn in den englischsprachigen Sozialwissenschaften als Paradigmenwechsel bezeichnet wurden, sind kreative Ansätze immer mehr auch als eigene Forschungszugänge anzuerkennen. Das Team des KomSI wollte hier bewusst genau diese Diskussionen zu methodischer Innovation in den Vordergrund rücken, die in Deutschland oft nur als Randerscheinung zu den etablierten Forschungsdesigns besprochen werden. Michaela Köttig, Professorin im FB 4 und Sprecherin des KomSI hierzu: „Was in anderen Ländern, wie bspw. den UK schon viel stärker etabliert ist, können wir nach diesem Workshop auch im Kontext der Forschung in der Sozialen Arbeit einsetzen. Wir haben in vielen Forschungsfeldern mit vulnerablen Zielgruppen zu tun, die wir mit kreativen Forschungsmethoden auf sehr unterschiedlichen Ebenen ansprechen können. Frau Brown hat uns eine Fülle kreativer Datenerhebungs- und Auswertungsmethoden aufgezeigt, die uns neue Wege in der Forschung eröffnen.“
Um andersartige Zugänge zur sozialwissenschaftlichen Forschung sichtbarer zu machen, konnte auch das Angebot der Brown Bag Sessions genutzt werden. Für dieses neue Netzwerkformat, organisiert von Sabrina Khamo (Forschungspromotorin des FB4), wurde ein Wanderschäferwagen auf dem Campus installiert. Dr. Christian Hanser, PostDoc im KomSI, vermittelte den Gästen der International Week, wie der Einsatz des Wagens einen kreativen Ansatz in seiner eigenen kunstbasierten Promotion ermöglichte. Ob durch LEGO®, Gedichte, oder öffentliche Begegnungsräume in einem Tiny House: kreative Forschungsansätze laden uns ein, Forschung freier zu denken und anders auf mögliche Teilnehmer*innen zuzugehen.
Das KomSI bietet regelmäßig Netzwerktreffen über Themen der qualitativen Forschung an und hat eine Forschungswerkstatt im Kontext Promotion initiiert, die fachbereichsübergreifend allen Promovierenden der Frankfurt University of Applied Sciences offen steht. Kontakt: christian.hanser(at)fb4.fra-uas. de
Fachtagung Fall(bei)Spiele: Fälle mehrdimensional denkendes Fallarchivs Soziale Arbeit
Vergangene Veranstaltungen
Das Kompetenzzentrum Soziale Interventionsforschung (KomSI) organisiert im Rahmen der International Week des Fachbereichs 4 einen Workshop zu Qualitativen Methoden mit Dr. Nicole Brown (University College London). Donnerstag 16. Mai: 15:00 – 18:30 Uhr (FRA-UAS Gebäude 2) und Freitag 17. Mai: 10:00 – 13:30 Uhr (FRA-UAS Gebäude 2)
Anmeldungen/ Rückfragen zum Workshop: Christian.hanser(at)fb4.fra-uas. de
Nicole Brown ist Associate Professor und betreut in ihrer Rolle als Head of Research Ethics and Integrity am Institute of Education (UCL) forschungsethische Fragen. Zu ihren Veröffentlichungen zählen: Creativity in Education: International Perspectives (UCL Press), Photovoice Reimagined (Policy Press), Making the Most of Your Research Journal (Policy Press), Embodied Inquiry: Research Methods (Bloomsbury), Lived Experiences of Ableism in Academia: Strategies for Inclusion in Higher Education (Policy Press).
https://www.nicole-brown.co.uk/
Das Programm (in English language) und weitere Infos zum Download hier.
Was:
Viktoria Parisot (Universität Wien)
Vortrag: Doing Divorce. Ein familiensoziologischer Zugang zu Scheidungsakten aus praxeologisch-diskursanalytischer Perspektive.
Wann: 20.Januar 2023, 10:00 – 11:30 Uhr
Wo:
Online via Zoom: https://fra-uas.zoom.us/j/91561840380
Meeting-ID: 915 6184 0380, Meeting-Kennwort: 066116
Inhalt:
Anhand von qualitativen Fallstudienwird der Frage nachgegangen, wie Scheidung in Scheidungsakten von verschiedenen Akteur*innen wie Ehepartner*innen, Richter*innen oder Anwält*innen hergestellt und legitimiert wird. Dabei werden die Scheidungsakten nicht nur aus der Perspektive des Wandels der rechtlichen Rahmenbedingungen betrachtet, sondern auch nach den alltäglichen Praktiken des (Un)Doing Marriage in Partnerschaften befragt.
Zur Person:
Viktoria Parisot ist Soziologin und promoviert am Institut für Soziologie der Universität Wien im Rahmen eines Projektes zu gerichtlich dokumentierten Praktiken ehelicher Partnerschaftsauflösung im Zuge von zivilrechtlichen Scheidungen seit 1945.
Die Veranstaltung steht allen Hochschulangehörigen offen.
Was: Tagung
Wann: 11. bis 14. September 2023
Die wachsenden globalen, sozialen und ökologischen Herausforderungen, mit denen moderne Gesellschaften konfrontiert sind, haben einige Trends der letzten Jahre deutlich beschleunigt. Soziale Unternehmen und Genossenschaften sind gefordert, ihre Krisenfestigkeit und Anpassungsfähigkeit zu erhöhen. Digitalisierung, Innovationen, neue Finanzierungsinstrumente, kluge Nachwuchsförderung, Partizipation und Wirkungsnachweise sind ebenso unabdingbare Bestandteile hierfür, wie Beiträge zur ökologischen Nachhaltigkeit, Demokratiebildung und zum Erhalt des sozialen Friedens.
Gemeinsam mit dem größten internationalen Forschungsnetzwerk zum Themengebiet, dem EMES-Netzwerk (Emergence of Social Enterprises), richtet das Kompetenzzentrum Soziale Interventionsforschung (KomSI) der Frankfurt UAS vom 11. bis 14. September 2023 die 9. EMES-Konferenz aus.
Die Veranstaltung zum Thema „Act locally, change globally: Social enterprises and cooperatives for more resilient economies and societies”verfolgt das Ziel, den multidisziplinären, methodisch diversen internationalenKorpus theoretischen und empirischen Wissens zu den Themen Soziale und Genossenschaftliche Unternehmen, Soziales und Genossenschaftliches Unternehmertum, SozialeÖkonomie und Solidarökonomie weiter auszubauen und sich den aktuellen Aufgaben unserer Welt zu stellen.
Nähere Informationen finden Sie auf der Website der Tagung.
Was:
Vortrag (15:30 – 16:30 Uhr)
Prof. Dr. Boris Traue (Universität Luxemburg)
Subjektivierung und Moralökonomie. Zur Entstehung wohlfahrtsbezogener Wissensbestände
und
Methodenworkshop (17:00- 18:30 Uhr)
Prof. Dr. Boris Traue (Universität Luxemburg) und Stefan Röhrer (IAB Nürnberg)
Empirische Subjektivierungsforschung. Theoretische Rahmungen, Forschungsstrategien und zeitdiagnostische Aspekte
Wann: Freitag, am 9. Dezember, 15:30 – 18:30 Uhr
Wo:
Raum 418 (HoST)
oder
per Zoom: https://fra-uas.zoom.us/j/91561840380
Meeting-ID: 915 6184 0380, Meeting-Kennwort: 066116
Inhalt:
Im Rahmen eines Vortrages wird das Zusammenspiel zwischen institutionellen Rahmenbedingungen, Akteurshandeln und Subjektivierung am Beispiel von Hartz IV-Empfängerinnen erläutert.
Um der Komplexität der Fragestellung gerecht zu werden, werden diskurs-, institutionen- und biographieanalytische Verfahren miteinander verflochten. Diese methodische Herangehensweise können die Teilnehmenden im Rahmen eines Workshops anhand von empirischen Beispielen und gemeinsam durchgeführten Auswertungsschritten näher kennenlernen.
Zu den Personen:
Prof. Dr. Boris Traue ist Soziologe und Leiter des Institute for Social Research and Interventions der Universität Luxemburg. Den Fokus seiner Forschungstätigkeit bildet die Subjektivierungsforschung, wobei er sich mit der Rolle von psychosozialen Interventionen, mit medial vermittelten Veränderungen gesellschaftlicher Beziehungen, sowie der Relevanz von Alltagspraxen auseinandersetzt. Es entsteht dabei ein komplexes Bild von der Macht von Institutionen, Technologien und kollektiven Handlungsmustern bei der Gestaltung des Wissens und der Handlungsfähigkeit von Individuen.
Stefan Röhrer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich „Erwerbslosigkeit und Teilhabe“ des IAB in Nürnberg. Er befasst sich mit wohlfahrtsstaatlichen und migrationsgesellschaftlichen Anforderungsprofilen sowie der Ausbildung von diskursiver Handlungsfähigkeit im Zuge von Subjektivierungsprozessen. Seit 2020 promoviert er am Institute for Social Research and Interventions der Universität Luxemburg.
Die Veranstaltung steht allen Hochschulangehörigen offen.
Was:
Vortrag: „Children and Families in Vulnerable Conditions“
und
Methodenworkshop: „Participative Research Methods with Vulnerable Groups: Photo Voice, Thematic Drawing, Episodic Interviews“
Wann: Donnerstag, am 17. November, 13:30 – 16:30 Uhr
Wo: Raum 163, Gebäude 2
Inhalt:
Im Rahmen eines Vortrages werden die Ergebnisse eines Forschungsprojektes über die Auswirkungen von Prekarität und Gewalt auf den Alltag von Kindern und Familien in brasilianischen Favelas erläutert.
Anschließend können die Teilnehmenden im Rahmen eines Workshops die Methoden der Datenerhebung und Analyse, auf denen die Ergebnisse der Forschung basieren, anhand von empirischen Beispielen und gemeinsam durchgeführten Auswertungsschritten näher kennenlernen.
Zur Person:
Dr. Priscila Susin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre for Social and Economic Analysis der Universität PUCRS in Porto Alegre, Brasilien und Postdoctoral Fellow am Center for Research & Development in Human Factors and Resilience (HFactors, PUCRS). Sie hat Psychologie und Sozialwissenschaften studiert und in Sozialwissenschaften promoviert.
Ihre Forschungsarbeiten fokussieren städtische Verhältnisse und soziale Ungleichheit in Brasilien aus interdisziplinärer Perspektive, mit Schwerpunkt auf alleinerziehenden Frauen in besonders prekären Wohnverhältnissen.
Priscila Susin arbeitet vorwiegend mit biographischen, ethnographischen und visuellen Methoden. Sie ist Mitglied des Forschungsausschusses „Biographie und Gesellschaft“ der ISA und Co-Koordinatorin des gleichnamigen Ausschusses im brasilianischen Soziologieverband.
Der Vortrag steht allen Hochschulangehörigen offen.
Für den Workshop ist die Teilnehmendenzahl auf 30 begrenzt. Anmeldungen werden unter der Adresse komsi(at)fb4.fra-uas. angenommen. de
Was: Online-Vortrag "Mixed Methods"
Wann: Mittwoch, 8.12.2021, 16:00 Uhr - 17:30 Uhr
Inhalt: "Integration is the challenge" (Bryman, 2006) - Im Vortrag wird es darum gehen, wie diese Herausforderung gemeistert werden kann. Nach der Klärung einiger grundsätzlicher Fragen wie die Formulierung von Forschungsfragen, die Begründung von Mixed-Methods-Ansätzen und Samplingstrategien werden mehrere Strategien vorgestellt, wie qualitative und quantitative Daten und Resultate kombiniert werden können. Dabei werden vier Arten von Srategien unterschieden: resultatsbasierte, datenbasierte, transformationsbasierte Strategien sowie Strategien in sequenziellen Designs.
Zur Person: Dr. Stefan Rädiker ist freiberuflicher Berater und Dozent für Forschungsmethoden und hat zahlreiche Lehrbücher zur qualitativen und quantitativen Sozialforschung publiziert. Sein Anliegen ist es, die Anwendung von Forschungsmethoden strukturiert und leicht verständlich zu vermitteln. Webseite: www.methoden-expertise.de
Was: Online-Workshop "Einführung in Mixed Methods"
Wann: Freitag, 26.11.2021, 14-17 Uhr
Inhalt: Mixed Methods stellt aus methodischer Perspektive besondere Herausforderungen an das Design, die Datenanalyse und Ergebnisdarstellung empirischer Studien, da die quantitativen und qualitativen Forschungsstränge innerhalb einer Untersuchung fruchtbar miteinander verbunden werden müssen. In dem Workshop werden zunächst grundlegende Charakteristika von sowie zu explizierende Aspekte bei Mixed Methods Untersuchungen behandelt. Anschließend werden diese anhand von Studienbeispielen vertiefend betrachtet.
Zur Person: Dr. Martin Schastak ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung "Bildung und Entwicklung" am DIPF I Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation und forscht zum Themenkomplex Mehrsprachigkeit und Bildung. Seit 2017 gibt er Workshops zu Mixed Methods mit dem Ziel, die Chancen und Herausforderungen von Mixed Methods erfahrungsbasiert, adressaten- und praxisbezogen zu vermitteln.
Wenn Sie gerne am Workshop teilnehmen möchten, wenden Sie sich bitte an das KomSI.
Am 5. und 6. November 2020 fand die Jahrestagung des Kompetenzzentrums Soziale Interventionsforschung (KomSI) „Der Komplexität sozialer Fragen kontrovers begegnen - Soziale Interventionsforschung im Diskurs“ im Online-Format statt.
Die Tagung war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg! Über 120 Teilnehmende hatten die Gelegenheit, sich im Rahmen der Jahrestagung des Kompetenzzentrums für Soziale Interventionsforschung am 5. und 6. November 2020 virtuell zu begegnen, auszutauschen und Fragen der Interventionsforschung zu diskutieren.
Unter dem Titel „Der Komplexität sozialer Fragen kontrovers begegnen. Soziale Interventionsforschung im Diskurs“ bot das Programm acht Panels mit insgesamt 20 Einzelvorträgen von Wissenschaftler*innen der Sozialen Arbeit aus dem In- und Ausland. Die Themenfelder waren: Gewaltschutz und Gewaltprävention, Beratung, Bildung und Rehabilitation, Methoden der Interventionsforschung, Professionellenforschung, Qualifizierung der professionellen Praxis, Beziehungen zu Adressat*innen sowie Ethnografische Interventionsforschung.
Darüber hinaus wurden im Eröffnungsvortrag – gehalten von Prof. Dr. Regina Rätz (ASH Berlin) – die Narrative (Einzel- oder Familien-) Diagnose und Rekonstruktives Fallverstehen als Methoden einer dialogischen und beteiligungsorientierten Praxisforschung eingeführt. In einer zweiten Keynote stellte Prof. Dr. Peter Sommerfeld (Fachhochschule Nordwestschweiz) generelle Gesichtspunkte der Interventionsforschung in der Sozialen Arbeit und ihrer theoretischen Bezugspunkte zur Diskussion.
Im besonderen Blickpunkt war das Konzept der partizipativen Forschung mit und für die Praxis, als ein Modell der Interventionsforschung, das eine lange Tradition in der Sozialen Arbeit hat und aktuell eine Renaissance erlebt. Große Aufmerksamkeit fand auch die Präsentation des Frankfurter Fallarchivs Soziale Arbeit. Das Fallarchiv ist ein am KomSI angesiedeltes digitales Archiv, das aufbereitetes Fallmaterial aus der Sozialen Arbeit für Studium und Lehre, Forschung und Praxis zugänglich macht.
Obwohl die Tagung online stattfinden musste, konnte ein reger Austausch in verschiedenen Foren beobachtet werden. Das virtuelle Design der Tagung stieß bereits im Vorfeld auf sehr reges Interesse und viel Anerkennung. Das Feedback war durchweg positiv und die Teilnehmenden gaben die Rückmeldung, dass sie die Inhalte der Panels für ihre weitere theoretische sowie praktische Arbeit nutzen werden. In den Pausen konnten die Angebote des Campus Sport Programmes genutzt werden, was gerne in Anspruch genommen wurde.
Auch wenn das informelle Gespräch im kleinen Kreis am Stehtisch in den Pausen allen letztlich fehlte, endete die Tagung mit dem starken Wunsch nach einer Weiterführung der angestoßenen Diskussionen.
Der Workshop mit Prof. Dr. Stephan Wolff zum Thema Akten- und Dokumentenanalyse wird aufgrund der aktuellen Situation auf Sommer 2021 verschoben.
Am 1. November fand die erste Jahrestagung des KomSI zum Thema „Erforschung von Sozialen Interventionen – Intervenierende Sozialforschung“ mit etwa 150 Teilnehmer_innen statt. Im Zentrum stand der intensive Austausch mit Praxispartner_innen.
Die Tagung „Erforschung von Sozialen Interventionen – Intervenierende Sozialforschung“ widmete sich der Frage, in welcher Weise Forschung in den Handlungsfeldern sozialer Arbeit immer zugleich auch Interventionen in das jeweilige Feld umfast. Was passiert genau in der „erforschenden Situation“? Welche intendierten und nicht intendierten Effekte verbinden sich mit der Erforschung von Praktiken im Erbringungskontext sozialer Dienste? Ein wesentliches Anliegen des KomSI ist es, Praxisdialoge mit unterschiedlichen Akteuren (Fachverbände, Praxiseinrichtungen, Betroffenengruppen) anzustoßen und gemeinsam über die Formen von Erforschung Sozialer Arbeit zu reflektieren.
Die Tagung startete mit einer Keynote von Prof. Dr. Claus Reis mit dem Titel „20 Jahre im Gespräch mit Praxis – eine wechselvolle (Forschungs)geschichte“. Unter dem Motto "Forschung trifft Praxis" wurden 5 Workshops zu folgenden Themenfeldern durchgeführt: "Recht auf angemessenes Wohnen in Frankfurt", "Organisatorische Innovationen als soziale Interventionen", "Forschung zu Sexueller Bildung und Prävention sexualisierter Gewalt", "Wieso - Weshalb - Warum – Jugendarbeit erforschen?!", "Soziale Interventionsforschung als (kritische) Institutionenforschung".
Das Kompetenzzentrum Soziale Interventionsforschung der Frankfurt University führte in Kooperation mit dem EMES Forschungsnetzwerk vom 27.2. bis 1.3.2019 eine internationale Tagung zum Thema „Social Enterprise in Social and Health Services“ durch. Diese Tagung wurde vom European Cooperation in Science and Technology-Programm (COST) der EU unterstützt.
36 Wissenschaftler*innen aus 18 europäischen Ländern diskutierten an drei Tagen die Entwicklung Sozialer Unternehmen in Sozial- und Gesundheitswirtschaft, die Rolle von Sozialunternehmen (SE) in der nationalen Wohlfahrtserbringung, die Governance von Sozialunternehmen und ihren Umwelten sowie innovative Beiträge von Sozialunternehmen.
Am 28. Februar 2019 fanden zudem mehrere Foren zu „Research meets Practice“ mit Stakeholdern aus Wohlfahrtsverbänden sowie der Gründerszene in der Sozialen Arbeit zu aktuellen SE-Themen statt.
Weitere Informationen zur Tagung finden Sie unter: http://www.empowerse.eu/events/2nd-wg-2-meeting/
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an: KomSI(at)fb4.fra-uas. de
Eine aktuelle Presseinformation zur Forschungstagung finden Sie hier: Presseinformation
Kontakt
Kompetenzzentrum:
Soziale Interventionsforschung
Postanschrift:
Frankfurt University of Applied Sciences
Nibelungenplatz 1
60318 Frankfurt
Besucheranschrift:
HoST (House of Science and Transfer)
Gebäudeteil A, 4. Stock
Hungener Str. 6 (Büro 406/ Methodenlabor 418)
60318 Frankfurt