Prof. Dr.-Ing. Tine Köhler
Professorin für Landmanagement | Fachbereich 1
Videoporträt
Interview
"An der HAW darf man sehr kreativ in die Zukunft denken."
Frau Köhler, HAW-Professur und Forschung: Passt das zusammen?
Ja, das geht zusammen. HAWen forschen sehr viel angewandter als Universitäten und man ist als Professorin stärker am Projekt mit dran. Man kann selbst mitforschen und sich Gedanken machen. Hier in Frankfurt haben wir mit der Abteilung Forschung Innovation Transfer außerdem eine unglaubliche Ressource. Sie macht die Abrechnung, Korrespondenz mit dem Projektträger etc. und nimmt einem damit viel von der Verwaltungsarbeit ab, so dass man sich auf die Forschung konzentrieren kann.
Gibt es weitere Dinge, die die Frankfurt UAS zu einem guten Ort für Forschung machen?
Ja, speziell bei uns im Fachbereich 1. Wir sind ein Großfachbereich bestehend aus Architektur, Bauingenieurwesen, Geodaten- und Real Estate Management. Das macht es für die Forschung und Lehre interessant. Wir forschen vertrauensvoll über Fachgrenzen hinweg und kreieren zusammen neue Ideen.
Würden Sie die Frankfurt UAS als eine forschungsstarke HAW bezeichnen?
Wir haben forschungsstarke Bereiche, in denen wir das Promotionsrecht haben: in den Bereichen Mobilität und Logistik sowie Gesundheit und Soziales. Außerdem bauen wir derzeit zusammen mit anderen HAWen in Hessen ein Promotionszentrum für integrierte Ingenieurwissenschaften auf.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich in einer HAW-Professur zu verwirklichen?
Ich bin direkt nach dem Studium in die Praxis und dort hat mich mein Promotionsthema gefunden. Mein Doktorvater hatte irgendwann eine Stelle in der Wissenschaft für mich und da habe ich erfahren, wie toll Wissenschaft ist. Dann war ich an einem reinen Forschungsinstitut und habe gemerkt, wie sehr ich die Lehre vermisse. Das hier ist einfach die perfekte Mischung: sehr angewandt, realitätsnah und tolle Studierende.
Das heißt, es gibt eine Wechselwirkung zwischen Lehre und Forschung?
Ja, unbedingt! Gerade weil es angewandte Forschung ist, können wir viel von der Forschung in die Lehre transferieren und umgekehrt.
Welche Rolle spielt die interdisziplinäre Zusammenarbeit für Ihre Arbeit?
Die ist unheimlich wichtig! Einerseits, weil es tatsächlich das Projekt sehr viel anwendungsorientierter macht, wenn man möglichst viele Sichtweisen darauf hat. Und andererseits, weil wir an der Hochschule merken, dass wir sehr ähnlich und gut zusammenarbeiten können.
Tragen die Forschungsprojekte, die an der Frankfurt UAS vorangetrieben werden, zur Entwicklung von Gesellschaft oder Wirtschaft bei?
Ja, wir haben eine starke Verhaftung in der Region. Weil wir viel zum Thema Raum arbeiten, arbeiten wir mit Instituten und Menschen vor Ort zusammen und versuchen auf die Bedarfe der Metropolregion einzugehen.
Was würden Sie vermissen, wenn Sie nicht mehr an der Frankfurt UAS lehren und forschen würden?
Die Studierenden, die Buntheit. Wir sind ein extrem bunter Campus. Wir haben sehr viele Erstakademiker hier und die Leute haben Lust. Die Unkompliziertheit würde ich vermissen, die Möglichkeit weiter zu denken, die Kreativität. An der HAW darf man sehr kreativ in die Zukunft denken.
Vielen Dank für das Gespräch!