Diversity Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbands:
Wir sind zertifiziert!
Für unsere Hochschule ist Diversität ein essenzielles Thema. Mehr als die Hälfte unserer Studierenden hat einen Migrationshintergrund und mehr als ein Drittel sind Erstakademiker/-innen. Deswegen hat sich die Hochschule im Jahr 2017 für das Diversity Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft e. V. beworben. Wir haben seitdem an ca. zehn Zielen gearbeitet, indem wir Konzepte zu verschiedenen Handlungsfeldern geschaffen und so binnen zwei Jahren einen Strategieentwicklungsprozess erfolgreich vorangebracht haben. Am 18. Februar 2020 hat uns der Stifterverband das Zertifikat des Audits „Vielfalt gestalten“ verliehen.
Viel Arbeit durch hoch motivierte Kolleginnen und Kollegen
Im Rahmen der Organisationsentwicklung der Hochschule haben Mitglieder des Lenkungsausschusses die unterschiedlichen dezentralen Akteurinnen und Akteure im Bereich Diversität an der Hochschule vernetzt. Die vielfältigen, bereits vor dem Audit vorhandenen Maßnahmen wurden in den Audit-Prozess eingebunden. Durch Verknüpfung miteinander im Rahmen einer übergreifenden Strategie stärken sie sich gegenseitig. Mithilfe eines Kerndatenkataloges kann ihre Wirkung künftig besser überprüft werden. Noch offene Bedarfe sind erkannt und werden nun strukturiert bearbeitet. Viele Menschen, die an der Frankfurt UAS bereits seit langem daran arbeiten, heterogene Studierendengruppen zu unterstützen, haben durch den Audit-Prozess die Bedeutung von Vielfalt besser erkannt: „Wir sind in unserer Abteilung selbst ein bunter Haufen, jung und alt, mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen, und aus allen Ecken der Welt. Dieser Mix aus Lebenserfahrungen hilft uns, die Bedarfe von internationalen Studierenden, die Kinder haben, oder eine Behinderung, oder arbeiten müssen, besser zu verstehen und ihnen bestmögliche Services anzubieten, damit sie für ihr Studium gute Rahmenbedingungen vorfinden“, schildert Dunja Chapman, Mitarbeiterin der Abteilung Campus-IT, den gemeinsamen Erkenntnisprozess. Mehr Vielfalt motiviert die Mitarbeitenden verstärkt, sich für „Chancen durch Bildung“ zu engagieren.
Strategieprozesse bündeln
„Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) hat mit dem Audit und mit der Etablierung der Stabsstelle Diversity verschiedene strategische Prozesse miteinander verknüpft. Dies ist nötig, um den gesellschaftlichen Auftrag einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Kontext von ‚Diversität und Vielfalt als Normalität‘ noch gezielter umzusetzen als bisher“, erklärt Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt UAS. Ziel ist es, für die superdiverse Region Frankfurt/Rhein-Main eine praxisorientierte, anschlussfähige Ausbildung auf wissenschaftlicher Basis anzubieten. Zum einen wird im Studium Diversität als Chance genutzt und es werden Kompetenzen ausgeprägt, die für ein internationales Umfeld benötigt werden. Zum anderen werden in der Weiterbildung Menschen qualifiziert, mit Diversität umzugehen. Dabei ist die Chancengleichheit im Hinblick auf die Diversität der Hochschulangehörigen und auch der Studierenden ein Leitkriterium der Hochschulentwicklung.
Vielfalt sichert Demokratie
Die Frankfurt UAS versteht sich von jeher als Integrationsmotor in Stadt und Region. „Fakt ist, dass die Frankfurt UAS bereits seit ihrem Bestehen zehntausenden von Menschen einen wissenschaftlich basierten Zugang in zahlreiche Berufsfelder eröffnet hat, von dem Absolventinnen und Absolventen ebenso profitieren wie Unternehmen, Verwaltungen und Institutionen in der Metropolregion Rhein-Main“, fasst die Vizepräsidentin Frau Prof. Dr. Martina Klärle zusammen: „Nicht zuletzt sind erhöhte Teilhabe- und Gestaltungschancen für so viele Menschen ein wichtiger Beitrag zur Sicherung von gesellschaftlichem Zusammenhalt sowie zur Förderung von Demokratie und Zivilgesellschaft.“
Ein Programm des Stifterverbandes
Der Stifterverband hat im Rahmen des Programms „Ungleich besser! Verschiedenheit als Chance“ in Kooperation mit Dr. Daniela De Ridder (CHE Consult/CEDIN Consulting) und acht deutschen Hochschulen das Diversity Audit von 2010 bis 2012 entwickelt. Das Audit „Vielfalt gestalten“ will Hochschulen dabei helfen, Diversitätsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. „Vielfalt gestalten“ begleitet und berät die Hochschulen dabei, Strukturen, Angebote, Instrumente und Maßnahmen für diverse Studierendengruppen zu konzipieren, diese Gruppen in den Hochschulalltag zu inkludieren und zum Studienerfolg zu führen.
Das Diversity Audit wurde zunächst in der Abteilung Beratung und Strategie für Studium und Lehre von den Projektleiterinnen Dr. Sabine Geldsetzer und Monika Schröder in Abstimmung mit der Stabsstelle Diversity koordiniert und durchgeführt. Seit Januar 2019 ist die Projektleitung an die Leiterin der Stabsstelle Diversity, Dr. Vera Jost, übergegangen.
Weitere Informationen: https://www.stifterverband.org/diversity-audit