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Gendersensible Sprache: Begriffserklärungen

Auch bei dem Begriff cis geht es um eine körperliche Ebene, hier eben die Übereinstimmung von zugewiesenem Geschlecht und Geschlechtsmerkmalen; bezeichnet also die Übereinstimmung von körperlichen Merkmalen und dem Geschlecht, das einer Person bei der Geburt zugewiesen wurde (ihrem Geburtsgeschlecht)

≠ Geschlechterrolle! Auch cis Personen können „gendernonkonform“ sein (Mann sein und Rock tragen)

Quelle: nach L. Henseler

Kulturell tradierte Vorstellung von geschlechtstypischen Verhaltensweisen; heteronormativ-patriarchal geprägte, einander polarisierende Prinzipien von „männlich“ [= tapfer, stark, Vernunft, denken etc.] und „weiblich“ [= schwach, empfangend, Gefühl, etc]. Geschlechterrollen sind allerdings nicht nur bloße Klischees, sondern gehen mit Erwartungshaltungen und Sozialisationsweisen einher, die wiederum die Aufrechterhaltung von Geschlechterstereotypen und ihrer mittlerweile wissenschaftlich widerlegten, scheinbaren „Naturhaftigkeit“ perpetuieren.

Quelle: nach L. Henseler

Der Begriff „Geschlechtsidentität“ versucht verschiedene Aspekte der geschlechtlichen Identität, wie bspw. das geschlechtliche Zugehörigkeitsempfinden zu verdichten. Die Geschlechtsidentität ist Teil des Selbsterlebens von Menschen und entzieht sich somit (fast vollständig) objektiv messbaren Kriterien. Die Geschlechtsidentität kann vom sog. biologischen Geschlecht – oft sind damit primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale gemeint -  abweichen (siehe „trans*“). Die Geschlechtsidentität ist das Ergebnis „komplexen Zusammenwirkens körperlicher, seelischer und sozialer Faktoren, als auch das Ergebnis gewaltiger psychischer Abwehr- und Integrationsleistungen“ die „ebensowenig natürlich gegeben, wie auch ausschließlich das Produkt einer freien Wahl“ sind, (Becker 2018).  

Quelle: nach L. Henseler

"Menschen, die mit Variationen der körperlichen Geschlechtsmerkmale [Anmerkung Red.: Das betrifft sowohl Hormone, Genitalien, Chromosomen als auch Keimzellen] auf die Welt kommen. Das heißt, sie entsprechen nicht eindeutig den medizinischen Normen, die für das weibliche und das männliche Geschlecht festgelegt wurden. Inter* können eine Geschlechtsidentität als inter* haben, sie können aber auch eine weibliche, männliche oder nicht-binäre Geschlechtsidentität haben. Das Sternchen bei inter* steht für viele mögliche Selbstbezeichnungen."

Quelle: Gender-Wörterbuch: Alle Begriffe einfach erklärt (genderdings.de)

Versuch eines Sammelbegriffs für alle Menschen, die sich nicht eindeutig als „Mann“ oder „Frau“ identifizieren (körperliches Geschlecht und/oder soziale Rollenvorstellungen/Normen) 

= tin*, verwendet als Adjektiv = trans, inter, nicht binär

Quelle: nach L. Henseler

Menschen, die sich nicht mit der bei der anhand von körperlichen Merkmalen bei Geburt vorgenommenen Geschlecht identifizieren - kurz gesagt: Geschlechtszuweisung und Geschlechtsmerkmale stimmen nicht überein. Daraus resultiert ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Leiden (Dysphorie) an vorhandenen körperlichen Geschlechtsmerkmalen.

≠ „Geschlechterrolle“, Transition ist kein „Rollenwechsel“, sondern ein sehr individueller, keineswegs linearer, hauptsächlich auf körperlicher Ebene erfolgender Angleichungsprozess, kein „Umziehen, manche trans* Personen wünschen nur eine körperliche Angleichung (bspw. ohne rechtliche Veränderungen des Personenstandes), andere nur eine soziale Transition (bspw. anderer Namen + Pronomen)

Quelle: nach L. Henseler

Zentrale WebredaktionID: 9903
letzte Änderung: 20.04.2023