Gendermonitoring
Das Gendermonitoring dient als Kontrollinstrument der Gleichstellungsarbeit und verfolgt dabei das Ziel Geschlechterungleichheiten zunächst sichtbar zu machen und die Gleichstellung von Personen unterschiedlicher Geschlechter daraufhin zu erreichen. Da sich die gleichstellungspolitischen Ziele der Hochschule kontinuierlich weiterentwickeln, ist auch eine fortlaufende Überprüfung notwendig.
Der erstmalig 2021 erstellte, ausführliche Genderreport des Referats für Chancengleichheit und Diversity soll fortan jährlich erstellt werden. Der Report umfasst eine Bestandsanalyse der Bereiche Studierende, Beschäftigte, Promovierende sowie Gremien aus Genderperspektive. Hierbei wird der statistische Ist-Zustand mit der Entwicklung der letzten Jahre abgeglichen.
Genderreports ab 2021 verfügbar im hochschulinternen Bereich
Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS)
Einige Zahlen aus dem Genderreport 2022:
Studierende
- Frauen sind unter den Studierenden an der FRA UAS noch immer leicht unterrepräsentiert (44,6 %). Diese Zahl ist in den letzten Jahren relativ konstant geblieben. Nur der Fachbereich 1 konnte den Frauenanteil seit WS 15/16 nennenswert erhöhen (um 6,7 Pp auf 43 %), vor allem im Bachelor-Bereich.
- Studierende verteilen sich zahlenmäßig ungleich auf die Fachbereiche. Zwischen den Fachbereichen (21,1 % - 73,8 %) und zwischen einzelnen Studiengängen (6,8 % - 100 %) gibt es starke Unterschiede beim Frauenanteil.
- Der Frauenanteil ist in fast allen Fachbereichen in den Master-Studiengängen höher als in den Bachelorstudiengängen. Die einzige Ausnahme ist der Fachbereich 3, hier ist er deutlich niedriger als in den Bachelorstudiengängen (-10 Pp).
- Frauen beenden ihr Studium häufiger in der Regelstudienzeit (RSZ) und in der RSZ +1.
- Im Verhältnis zu den Studierendenzahlen schließen Frauen ihr Studium insgesamt häufiger erfolgreich ab als Männer (höherer Frauenanteil bei den Absolvent*innen (53,3 %) als bei den Studierenden (44,6 %).
Mitarbeitende
- Die Geschlechterverhältnisse bei den Mitarbeitenden sind insgesamt relativ ausgeglichen (53,2 % Frauenanteil), allerdings arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit und stellen somit etwas weniger VZÄ (51,3 %).
- 64 % aller Beschäftigten arbeitet in Vollzeit, davon 54 %Frauen und 75 % Männer. Etwa ein Viertel beider Geschlechtergruppen ist befristet beschäftigt.
- Beim wissenschaftsunterstützenden Personal sind die Frauen in der Mehrheit (62,8 %), im Vergleich zum Bundesdurchschnitt hat die FRA UAS allerdings ein ausgeglicheneres Geschlechterverhältnis (Frauenanteil bundesweit 70,9 %). Mehr als doppelt so viele Frauen als Männer des wissenschaftsunterstützenden Personals arbeiten in Teilzeit (46 % zu 20 %), ihr Anteil an den Teilzeitarbeitenden liegt bei 79 % in diesem Bereich und sie waren etwas häufiger in befristeten Arbeitsverhältnissen tätig (+5 Pp).
- Beim sonstigen wissenschaftlichen Personal sind die Geschlechterverhältnisse bei den hauptberuflich wissenschaftlich Mitarbeitenden (WiMis und LfbA) relativ ausgeglichen (48,8 % Frauenanteil), zählt man allerdings die nebenberuflich Mitarbeitenden (Lehrbeauftragte) dazu, liegt der Frauenanteil nur noch bei 36,2 %, das heißt, Frauen sind bei den Lehrbeauftragten deutlich unterrepräsentiert. Auch hier verteilen sich die Geschlechter ebenso wie bei den Studierenden sehr unterschiedlich auf die Fachbereiche (Fb2 28 %, Fb4 62 %). Am Fb3 sind die Frauen im Vergleich zu den Studierenden bei den wissenschaftlich Mitarbeitenden stark unterrepräsentiert (32,4 % zu 56,4 %), während am Fb 1 der Frauenanteil der WiMis höher liegt als der der Studierenden (50 % zu 43 %). Männer arbeiten im sonstigen wissenschaftlichen Bereich signifikant häufiger als Frauen in Vollzeit, dafür arbeiten Frauen häufiger in unbefristeten Arbeitsverhältnissen.
- Der Frauenanteil an den Professuren ist seit 2017 leicht gestiegen um 2,7 Pp auf 38,2 %. Die FRA UAS liegt damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 28 %. Auch hier sind beide Geschlechter sehr unterschiedlich auf die Fachbereiche verteilt (Fb2 nur 15,2 %, Fb 4 68,9 % Frauenanteil). Die leichte Steigerung des Frauenanteils ist größtenteils auf den Fb4 zurückzuführen und in geringerem Ausmaß auf den Fb1. Der Frauenanteil an den Vertretungsprofessuren war in 2022 etwas höher als an den regulären Professuren (42,4 %).
- Der Frauenanteil an den Promovend*innen lag 2022 bei 44%. Die absolute Zahl aller Promovierenden hat sich in 2022 auf insgesamt 100 erhöht.
Weitere Informationen zum Thema Gendermonitoring an Hochschulen finden Sie hier:
Themenseite „Gender-Monitoring an Hochschulen und Forschungseinrichtungen“ auf dem Portal des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS):
Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS)
Leitfaden Gender Monitoring für Fachhochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften:
Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e.V. (bukof)
„She Figures": von der EU alle drei Jahre veröffentlichte statistische Datensammlung zur Beteiligung von Frauen in der Wissenschaft in Europa:
Projekt Gender2020: Perspektiven und Strategien zur Förderung einer geschlechtergerechten Wissenschaftskultur
Gleichstellungsmonitoring „G7 Dashboard on Gender Gaps“ der G7 Staaten:
Themensammlung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zum Thema Geschlechtergerechtigkeit: https://www.oecd.org/gender/