Prof. Dipl.-Ing. Holger Marschner
ZIELE IM FOKUS
Mit ihrem Green-City-Konzept verfolgt die Stadt Frankfurt einen konkreten und ambitionierten Plan zum Ressourcen-, Klima- und Umweltschutz. Ein wichtiges Element ist dabei das Abfallmanagement. Mit der getrennten Sammlung von Restmüll, Bioabfall und Papier leistet die FES bereits einen erheblichen Beitrag zu den genannten Zielen. Für die FES gehört es indes zum Selbstverständnis, auch den Sammelprozess zu hinterfragen und nach alternativen Konzepten zu suchen.
Ein herkömmliches Müllauto wird mit Dieselkraftstoff betrieben und um es im Zuge der Luftschadstoffproblematik aus der Stadt zu verbannen, braucht es Alternativen. Das macht das Müllauto zum Forschungsobjekt für Ingenieur:innen der Frankfurt UAS.
Mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen testen sie in einem knapp dreijährigen Pilotprojekt die Potenziale eines innovativen erdgas-elektrischen Hybridfahrzeugs (HA-Projekt523/17-05). In der ersten Projektphase hat das Forschungslabor für Kraftfahrzeugtechnik ein herkömmliches Euro-VI-Dieselfahrzeug mehrere Wochen auf seiner Tour durch die Frankfurter Innenstadt begleitet. Dabei wurden mit mobiler Abgasmesstechnik sowohl die Schadstoffemissionen als auch der Verbrauch erfasst. Dadurch konnte der Beitrag des Müllsammelns an der innerstädtischen Schadstoffbelastung ermittelt und das Einsparpotenzial abgeschätzt werden. Und das ist durchaus beachtlich, denn um die Stadt Frankfurt sauber zu halten, braucht die FES jährlich mehrere Millionen Liter Diesel.
Die Erkenntnisse des Projekts sollen nun auf die gesamte Flotte der FES übertragen werden. Denn das hier untersuchte Müllauto ist nur eines von 65 Fahrzeugen, die täglich in Hausmüll aufnehmen. Hinzu kommen Fahrzeuge für weitere Abfallarten, die insgesamt jährlich bis zu 500.000 Tonnen Abfall in Frankfurts Müllheizkraftwerk entsorgen.