Zeitweilige Verstärkung aus Baden-Württemberg: Die Studentin Sonia Vincenti von der Hochschule Offenburg hat im Biomechanik-Labor ihre sechsmonatige Praxisphase absolviert und zum Ende des Wintersemester 2022/23 erfolgreich abschlossen. Vincenti belegt in Offenburg das 5. Semester des Bachelor-Studiengangs Biomechanik.
In ihrer Zeit in Frankfurt arbeitete die Studentin mit am Forschungsthema „Personalisierte Analysen am Bewegungsapparat – PerMotion“, bei dem es darum geht, wie sich X- und O-Beine bei Kindern optimal behandeln lassen. Anhand von Daten der Klinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Frankfurt erstellte Vincenti eine Parameterstudie zum Einsatz von Implantaten. „Je nachdem, welche Größe das verwendete Implantat hat, in welchem Winkel es eingesetzt wird oder welche Schrauben genutzt werden, kann die Behandlung der Patientinnen und Patienten unterschiedlich erfolgreich verlaufen“, erklärt sie. „Die Daten können Klarheit darüber geben, welche Faktoren eine Heilung am meisten begünstigen.“
Für die Studentin ergab sich auch Gelegenheit, bei einer Operation dabei zu sein. „Das war für mich unglaublich spannend“, sagt Vincenti. „Als Ingenieurin geht es mir um exakte Zahlen und Daten. Ärztinnen und Ärzte müssen aber in einer OP-Situation oft spontane Entscheidungen treffen, bei denen die Richtlinie eher ‚Pi mal Daumen‘ ist. Dieser Einblick hat mir zu einem breiteren Blick auf biomechanische Forschung verholfen.“ Auch für ihr späteres Berufsleben habe sie viel gelernt: „In den vergangenen Monaten konnte ich mich intensiv mit Computational Engineering und der Finite Elemente-Methode beschäftigen, für die Arbeit in der Industrie sind das wertvolle Tools.“
Möglicherweise wird Vincenti ins Biomechanik-Labor zurückkehren, wenn sie ihre Bachelorarbeit schreibt. Doktorandin Lucie Hucke hat die Studentin betreut und betont: „Sonia hat sehr gute Arbeit geleistet und ist uns jederzeit wieder herzlich willkommen.“