Umfassende Untersuchung für verbesserte Arbeitsbedingungen und Fortbildungsmöglichkeiten von Praxisanleitenden gestartet
Gut ausgebildete Pflegefachpersonen sind unverzichtbar für ein funktionierendes Gesundheitssystem. Mit dem Pflegeberufegesetz wurde die praktische Ausbildung gestärkt, um den steigenden Anforderungen im Pflegealltag gerecht zu werden. Praxisanleitende sind dabei maßgeblich dafür verantwortlich, die Qualität der praktischen Ausbildung sicherzustellen. Sie vermitteln den schulischen und hochschulischen Auszubildenden wichtige praktische Fähigkeiten und sind somit ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Pflegeausbildung. Um ihre Arbeitssituation genauer zu beleuchten und gezielte Verbesserungen zu entwickeln, ist nun die bundesweite Studie „SiPAL“ („Situation der Praxisanleitenden Personen in der beruflichen und hochschulischen Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann/zur Pflegefachperson sowie deren Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten“) gestartet. Die Studie wird von involas - Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik gemeinsam mit der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) sowie uzbonn – Gesellschaft für empirische Sozialforschung und Evaluation durchgeführt. Als Praxispartner wird das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein einbezogen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit der Frankfurt UAS und uzbonn den Auftrag vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhalten haben, uns in den kommenden drei Jahren intensiv mit der Arbeitssituation von Praxisanleitenden in der Pflegeausbildung zu befassen“, erklärt Heike Blumenauer, Projektleiterin bei involas.
„Bislang gab es noch kein Forschungsprojekt, das die Arbeitssituation von Praxisanleitenden derart systematisch und multiperspektivisch betrachtet.“, führt Barbara Laubach, Projektleiterin bei uzbonn, weiter aus.
Prof. Dr. Miriam Peters, Projektleiterin an der Frankfurt UAS und Professorin für Klinische Pflege ergänzt „Unser Ziel ist es, konkrete Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Arbeitsbedingungen und Fortbildungsangebote für Praxisanleitende zu entwickeln, um sowohl die Qualität der beruflichen Ausbildung als auch die akademische Pflegeausbildung zu fördern.“
Neben einem ausführlichen Literaturrückblick sowie einer umfassenden Bestandsaufnahme der Fort- und Weiterbildungsangebote für Praxisanleitende, werden mehrere Primärerhebungen stattfinden: involas und uzbonn erfassen im Rahmen von qualitativen Leitfadeninterviews und einer groß angelegten Online-Befragung die Perspektiven von Praxisanleitenden sowie beruflichen und hochschulischen Auszubildenden. Zudem sollen im Rahmen einer Beobachtungsstudie, die von der Frankfurt UAS durchgeführt wird, verschiedene Anleitungssituationen in der praktischen Pflegeausbildung detailliert untersucht werden.
„Dabei ist es uns besonders wichtig, die alltäglichen Herausforderungen der Praxisanleitenden authentisch abzubilden“, betont Prof. Dr. Jonas Hänel, Projektleiter und Professor für Pädagogik im Gesundheitswesen an der Frankfurt UAS. In diesem Kontext verweist Prof. Dr. Lisa Schmidt, Professorin für Pflegewissenschaft und ebenfalls Projektleitung an der Frankfurt UAS auf das übergeordnete Ziel von SiPAL: „Langfristig möchten wir nicht nur die Qualität der Pflegeausbildung verbessern, sondern auch die Berufszufriedenheit der Praxisanleitenden stärken – so können wir den gesamten Ausbildungsprozess positiv beeinflussen“.
Steckbrief zu SiPAL:
Das Projekt SiPAL wird im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) noch bis November 2027 umgesetzt. Die systematische und multiperspektivische Untersuchung der Arbeitssituation von praxisanleitenden Personen in der beruflichen und hochschulischen Ausbildung wird in Kooperation zwischen involas – Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik, der Frankfurt University of Applied Sciences und der uzbonn – Gesellschaft für empirische Sozialforschung und Evaluation durchgeführt. Weitere Informationen zu SiPAL unter www.bibb.de/pflege-sipal sowie unter www.frankfurt-university.de/?id=14744.
Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Prof. Dr. Miriam Peters, Tel.: +49 69 1533-4414, E-Mail: miriam.peters(at)fb4.fra-uas.; Prof. Dr. Lisa Schmidt, Tel.: +49 69 1533-4436, E-Mail: delisa.schmidt(at)fb4.fra-uas.; Prof. Dr. Jonas Hänel, Tel.: +49 69 1533-4481, E-Mail: dejonas.haenel(at)fb4.fra-uas. de
Kontakt: involas, Heike Blumenauer, Tel.: +49 69 27224-842 E-Mail: heike.blumenauer(at)involas. com
Kontakt: uzbonn, Barbara Laubach, Tel.: +49 40 41304781 E-Mail: laubach(at)uzbonn. de