Akademischer Festakt zur Begrüßung der 122 neuen Deutschlandstipendiat*innen an der Frankfurt UAS
Da ist die Maurerin und angehende Bauingenieurin, die sich gegen Vorurteile im Job durchgesetzt hat und neben dem Studium arbeitet. Der erste Akademiker in der Familie, der sich für Jugendliche mit Migrationshintergrund engagiert und Bestleistungen erbringt. Und da ist die „International Finance“-Studentin, die ursprünglich ohne Deutschkenntnisse und Schulabschluss nach Deutschland kam. Sie sind drei der 122 Studierenden der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), die im Förderjahr 2024/25 ein Deutschlandstipendium erhalten. Am 11. Februar 2025 fand die Urkundenverleihung im Rahmen eines akademischen Festaktes in der Johannes-Uthoff-Halle der Hochschule statt. Die vom Dezernat Marketing und Kommunikation der Hochschule organisierte Abendveranstaltung mit Netzwerkcharakter würdigte sowohl die Stipendiat*innen als auch deren Förderinnen sowie Förderer und bot mit einer Keynote der Gründerin Pia Büßecker Denkanstöße aus dem Gaming-Bereich.
Rund 180 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Hochschule und Gesellschaft nahmen am Festakt teil.
Mit Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, sprach in diesem Jahr ein hoher Vertreter der Stadtpolitik Grußworte. Als ehemaliger Student der Hochschule hat er auch eine persönliche Bindung zur Frankfurt UAS: „Ich freue mich, wenn leistungsstarke Menschen Verantwortung übernehmen und ermutige jede und jeden, selbstbewusst und zielstrebig ihren und seinen Weg zu gehen. Immer verbunden mit dem Blick auf das gesellschaftliche Miteinander. Mein Dank gilt allen Förderern, die Stipendien stiften. Förderprogramme sind wichtig, damit sich junge Menschen frei entfalten und zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern werden können“, so Josef.
Das Deutschlandstipendium-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist in der Hochschulwelt ein Förderinstrument, das nicht nur talentierte, sondern auch sozial engagierte Studierende mit außergewöhnlichen Lebensläufen unterstützt. Die Hälfte der jeweiligen Fördersumme kommt von Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen. Das Ministerium verdoppelt diesen Betrag. An der Frankfurt UAS unterstützen derzeit 40 Stipendiengeber*innen Studierende mit einem Deutschlandstipendium. Im Rahmen des Festaktes benannte Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Präsident der Frankfurt UAS, hier exemplarisch die Stiftung Giersch, das Unternehmen WISAG und die Stiftung HERR. „Sie und viele weitere engagieren sich für unsere Stipendiat*innen und fördern junge Talente. Sie bereichern unsere Lehre, unsere Forschung und sind auf diese Weise als Bildungs- und Entwicklungspartner*innen Teil unserer Hochschule und des Bildungsstandortes Frankfurt“, würdigte Schocke die Unterstützung.
55 Prozent Erstakademiker*innen unter den Geförderten
Ein Stipendium erhalten im Förderjahr 2024/2025 zu 55 Prozent Erstakademiker*innen. Viele der Stipendiat*innen müssten ihr Studium selbst finanzieren, manche Care-Aufgaben übernehmen, hob Schocke hervor. Dass sie dennoch fachliche Bestleistungen erbrächten, verdiene Applaus. Auch die internationale Herkunft der Stipendiat*innen von Marokko bis Indien würdigte er: „Diese kulturelle Diversität spiegelt unser Campusleben wider. Sie ist Ansporn und Herausforderung zugleich: Bei uns lernen und lehren wir den interkulturellen Umgang miteinander in eigens dafür eingeführten Lehrformaten.“ An die Gäste gerichtet betonte er den Wert der Vielfalt sowohl im Unternehmen als auch in der Demokratie. Das Rahmenprogramm der Urkundenverleihung ergänzte eine Keynote von Pia Büßecker, Co-Founder, CEO und CFO von The metagame AI GmbH, zum Thema „Brücken bauen und warum Engagement unser stärkstes Asset ist“. Sie bot Einblicke, wie Talente und Firmen mit Hilfe von Gaming zusammenfinden können und griff somit ein weiteres Anliegen der Veranstaltung auf: das gegenseitige Kennenlernen.
Gelegenheit dazu gab es etwa bei einer Vorstellungsrunde, die von Totinia Hörner moderiert wurde. Die Gäste konnten dabei die Bauingenieurwesen-Studentin und ausgebildete Maurerin, den Erstakademiker und „International Business Information Systems“-Studenten sowie die „International Finance“-Studentin näher kennenlernen. Die Veranstaltung bot aber auch nach dem offiziellen Teil viel Raum zum Netzwerken. Stipendiat*innen konnten so intensive Gespräche mit aktuellen Förderern und Förderinnen sowie Vertreter*innen der Dekanate und Studiengangsleitungen der Frankfurt UAS führen.
Im Jahr 2026 jährt sich die erstmalige Verleihung des Deutschlandstipendiums an der Frankfurt UAS zum zehnten Mal. Angesichts des kommenden Jubiläums zieht Ursula Klein, Referentin für das Deutschlandstipendium, eine positive Bilanz: „Wir haben mit zwei Stipendiat*innen angefangen und konnten unsere Zahlen stetig steigern. Zudem haben wir über die Jahre ein großes Engagement der Förderer erlebt, das mit Hinblick auf die Gewinnung von Fachkräften auch in Zukunft sowohl für die Wirtschaft als auch die Gesellschaft eine Win-Win-Situation ermöglicht.“
Kontakt:
Frankfurt University of Applied Sciences
Dezernat Marketing und Kommunikation
Referentin für Deutschlandstipendium
Ursula Klein
Tel.: +49 69 1533-2155
E-Mail: klein(at)hsf.fra-uas. de
Über das Deutschlandstipendium:
Das Deutschlandstipendium ist eine finanzielle und ideelle Förderung für leistungsstarke und sozial engagierte Studierende. Die monatliche Finanzierung von 300 Euro pro Geförderte*n wird jeweils zur Hälfte von privaten Stipendiengeber*innen, darunter Unternehmen, Verbände sowie Stiftungen, und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung getragen. Diese Unterstützung ermöglicht den Nachwuchskräften, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und sich auf ihr Studium und ihr ehrenamtliches Engagement zu konzentrieren. Die Stipendiengeber*innen profitieren, indem sie mit künftigen Fach- und Führungskräften in Kontakt treten und sich mit der Frankfurt UAS vernetzen. Weitere Informationen:
www.frankfurt-university.de/Deutschlandstipendium