Unsere Hochschule unterstützt Tutor*innen und Mentor*innen nicht nur fachlich sondern auch im Zuge ihrer Persönlichkeitsentwicklung.
Mit dem Projekt StudyCompass (vormals STEPS) unterstützt unsere Hochschule Interessierte in allen Phasen von der Studienorientierung über das Studium bis zum Start ins Berufsleben. Ein wichtiger Baustein sind dabei das studentische Tutoring und Mentoring, bei dem engagierte Studierende Kommiliton*innen unterstützen, die selbst noch fachlichen oder persönlichen Unterstützungsbedarf haben. Das studentische Tutoring/Mentoring ist dabei fester Bestandteil von StudyCompass und ist in das bestehende Beratungs- und Unterstützungsangebot unserer Hochschule eingebettet. Im Wintersemester 2023/24 haben zahlreiche Tutor*innen und Mentor*innen andere Studierende unterstützt und Hilfe zur Selbsthilfe gegeben – wichtige Kompetenzen hierfür erwarben sie über das gesamte Semester in speziell für sie eingerichteten Schulungen. Am 28. Februar, rechtzeitig zum Semesterende, konnten alle Beteiligten ein positives Fazit für die Einführung des neuen Schulungsangebots ziehen, welches auch im Sommersemester fortgeführt wird.
Tutor*in/Mentor*in oder SHK?
Während Fachtutor*innen fachliche Lernprozesse von Studierenden begleiten, unterstützen Mentor*innen die persönliche Entwicklung von Studierenden und arbeiten in beratungsähnlichen Settings. Daneben gibt es Tutor*innen und studentische Hilfskräfte (SHK), die vorrangig für die Information und Orientierung von Studierenden zuständig sind, etwa in der Erstsemestereinführung (ESE) zum Semesterstart. Eine klare Abgrenzung der einzelnen Kategorien ist jedoch in der Praxis kaum möglich. Aus diesem Grund erfolgt die Bezahlung der Tutor*innen, Mentor*innen und SHKs auch immer den Stundensätzen für studentische bzw. wissenschaftliche Hilfskräfte. „Sowohl die Tutor*innen als auch die Mentor*innen gestalten Lehr- und Lernprozesse aktiv mit und fördern den hochschuldidaktischen Perspektivwechsel von der Lehre zum Lernen“, erklärt Antonia Stürmer, die im Projekt StudyCompass für die Koordination der Qualifizierungsangebote für Tutor*innen und Mentor*innen zuständig ist. Dabei nehmen sie eine wichtige Scharnierfunktion zwischen den Studierenden und den Lehrenden ein und entlasten letztere, indem sie als wichtige Ansprechpersonen für ihre Kommiliton*innen zur Verfügung stehen, sie auf Augenhöhe unterstützen und Lernprozesse begleiten. Dabei profitieren nicht nur die Lernenden von den Tutorien, sondern auch die Tutor*innen selbst, da sie durch das Lehren eigene Lernprozesse vertiefen können.
„In unseren Schulungen werden die Tutor*innen und Mentor*innen nicht nur zu wichtigen Multiplikator*innen für Wissen, Vernetzung und Unterstützung ausgebildet, sondern erwerben zusätzlich wichtige soziale, fachliche und persönliche Schlüsselkompetenzen, die sie ebenso im späteren Berufsleben nutzen können. Die Rückmeldungen der Studierenden aus dem Wintersemester haben gezeigt, dass sie die Möglichkeit des Austausches auf Peer-Ebene sehr wertschätzen und durch die Schulungen Sicherheit für ihre Rolle als Tutor*in oder Mentor*in erlangen“, betont Stürmer.
Feedback von Studierenden
Saron Tesfay (Mentorin im Studiengang B.A. Soziale Arbeit)
Warum haben Sie sich für eine Stelle als Mentor*in beworben? Was ist Ihre Motivation?
Ich habe mich für die Rolle als Mentorin entschieden, da ich die Erstsemester auf ihrem ersten Schritt an der Hochschule unterstützen möchte. Meine eigene anfängliche Aufregung und Angst sind mir noch gut in Erinnerung, weshalb ich den Wunsch verspürte, anderen zu zeigen, dass es möglich ist, diese Herausforderungen zu meistern und ihnen auf ihrem Weg zur Seite zu stehen.
Was nehmen Sie selbst aus der Tätigkeit und den Schulungen mit?
Besonders erfüllend ist für mich die Erfahrung zu beobachten, wie sich meine Erstsemester wohlfühlen und einen gelungenen Start an der Hochschule erleben. Durch diese Tätigkeit habe ich zahlreiche Fähigkeiten erworben, um individuell auf die Bedürfnisse verschiedener Studierender einzugehen. Dies hat nicht nur dazu beigetragen, meine eigene Entwicklung voranzutreiben, sondern auch die Qualität der Unterstützung, die ich bieten kann, zu verbessern.
Würden Sie die Tätigkeit als Mentor*in auch anderen Kommiliton*innen weiterempfehlen? Wenn ja: Warum?
Ja, natürlich werde ich das weiterempfehlen. Die Erstis brauchen Unterstützung und Anleitung, aber die Mentor*innen werden auch von geschulten Menschen unterstützt, die sie leiten und kostenlos Workshops geben. Ich sehe es als eine Win-Win-Situation, von der sowohl die Erstis als auch die Mentor*innen gleichermaßen profitieren und auch Spaß haben können.
Jasem Alzrir (Tutor im Help Desk Physik und Physik-Vorkurs)
Warum haben Sie sich für eine Stelle als Tutor*in beworben? Was ist Ihre Motivation?
Ich habe mich entschieden, die Position als Tutor anzunehmen, da ich meine pädagogischen Fähigkeiten weiterentwickeln möchte. Ich bin überzeugt, dass dies eine großartige Möglichkeit ist, mein Wissen mit anderen zu teilen und ihnen beim Lernen zu helfen. Mein Engagement und meine Motivation treiben mich an, einen positiven Beitrag an der Hochschule zu leisten.
Was nehmen Sie selbst aus der Tätigkeit und den Schulungen mit?
Die Tätigkeit als Tutor hat mir bereits wertvolle Erfahrungen ermöglicht. Insbesondere habe ich gelernt, effektiv mit einer großen Anzahl von Studierenden umzugehen und dabei das Prinzip der minimalen Hilfe erfolgreich anzuwenden. Diese Erfahrungen haben meine Fähigkeiten im Umgang mit unterschiedlichen Lernbedürfnissen gestärkt.
Würden Sie die Tätigkeit als Tutor*in auch anderen Kommiliton*innen weiterempfehlen? Wenn ja: Warum?
Es macht mir Spaß, die Herausforderungen der Tutorrolle anzunehmen und einen positiven Einfluss auf den Lernprozess der Studierenden zu haben. Ich ermutige gerne meine Kommiliton*innen zur Tätigkeit als Tutor. Denn dadurch können sie nicht nur ihre finanzielle Situation verbessern, sondern auch den Informationsaustausch unter den Studierenden stärken.
Die nächsten Schritte
Für das Sommersemester 2024 wurden die bestehenden Schulungen weiterentwickelt und es wird erstmalig einen englischsprachigen Einführungsworkshop für Tutor*innen geben. Darüber hinaus wird ein Präsentationstraining für Tutor*innen stattfinden, in welchem Studierende lernen, selbstsicher vor Gruppen zu sprechen. Ebenso wird die Medienkompetenz der Tutor*innen stärker gefördert werden und ein Workshop zum Thema „KI und digitale Tools in der Tutorienarbeit“ angeboten. Das Format des Tutor*innentreffens wird ausgebaut, um den kollegialen Austausch zu stärken. Für individuelle Fragen und Beratung besteht weiterhin die Möglichkeit, einen Sprechstundentermin mit Antonia Stürmer zu vereinbaren. Außerdem wird im Moment ein Anerkennungs-Konzept in Form eines Tutoring-Zertifikats entwickelt , um die Tutorienarbeit weiter zu professionalisieren und die Qualität des Tutorings und Mentorings für alle Beteiligten noch weiter zu steigern. Ebenso soll die Kooperation mit internen und externen Stakeholdern wie z.B. die Mitarbeit im bundesweiten Netzwerk Tutorienarbeit künftig weiter vorangetrieben werden.
Nähere Informationen auf folgender Webseite: www.frankfurt-university.de/tutorienarbeit
Außerdem steht ein CampUAS-Kurs mit Materialien und kurzen Selbstlerneinheiten zur Verfügung: https://campuas.frankfurt-university.de/course/view.php?id=4060.
Kontakt
Antonia Stürmer
Koordinatorin Tutor*innenqualifizierung (Projekt StudyCompass)
E-Mail: antonia.stuermer(at)stuport.fra-uas. de