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Hans-Messer-Preis 2023: Erkennung von Maschinenverschleiß und physikalisches Klimamodell

Auszeichnung der IHK Frankfurt für herausragende Studienleistungen an der Frankfurt UAS geht an Tobias Biermann und Hendrik Weichel

Ausgezeichnete Forscher für die Praxis: Hendrik Weichel, Absolvent des Bachelor-Studiengangs Informatik der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), und Tobias Biermann, Absolvent des Master-Studiengangs Mechatronik und Robotik, erhalten den Hans-Messer-Preis 2023. Die Frankfurter Industrie- und Handelskammer (IHK) verleiht den Preis seit 1990 als Anerkennung für herausragende Studien- und Prüfungsleistungen an Studierende der Frankfurt UAS. Er ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert. Biermann wird für seine Master-Arbeit mit dem Titel „Implementierung und Optimierung einer Trainingsmethode für ein ANFIS-Netz zur Zustandsüberwachung“ ausgezeichnet. Weichel erhält den Preis für seine Bachelor-Arbeit zu „Quantification of Parameter Uncertainties in the FaIR Climate Model“. Beiden Absolventen bescheinigen ihre Prüfer ein außergewöhnlich hohes Niveau ihrer Abschlussarbeiten.

„Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften sind uns praxisnahe Lehre und Forschung ein besonderes Anliegen, und wir danken der IHK Frankfurt, dass sie herausragende Leistungen unserer Studierenden alljährlich mit dem Hans-Messer-Preis würdigt“, so Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Präsident der Frankfurt UAS. „Die diesjährigen Preisträger Herr Biermann und Herr Weichel, denen wir herzlich gratulieren, haben mit ihren Arbeiten zentrale Lösungen für die Anwendung in der Praxis entwickelt. Hierfür sowie für die Auszeichnung gratuliere ich ihnen im Namen der Hochschule herzlich.“

„Die Industrie- und Handelskammer möchte mit diesem Preis die Innovationsstärke und -freude der Metropolregion aufzeigen. Uns ist es ein großes Anliegen, Forschung und Wirtschaft enger zu verzahnen“, sagte Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main. „Wissens- und Technologietransfer ist für Wissenschaft und Wirtschaft eine ganz zentrale, gemeinsame Aufgabe: Er hilft, die Wettbewerbsfähigkeit am Standort zu sichern und insbesondere unseren Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften.“

Verschleiß an Maschinen im laufenden Betrieb erkennen
Tobias Biermann hat seine Masterarbeit in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF angefertigt. Im Zuge dieser Arbeit hat er mit Hilfe einer Kombination von Fuzzy Logik – einer Logik, die auch Zwischenwerte zwischen wahr und falsch erlaubt – und künstlicher Intelligenz – in diesem Fall einem sogenannten Adaptive-Network-Based Fuzzy Inference System (ANFIS) – Möglichkeiten zur Erkennung von Verschleiß an Maschinen im laufenden Betrieb untersucht. Hierbei wurden reale Daten eines Zahnstange-Ritzel-Kontakts einer Werkzeugmaschine verwendet. Der Ansatz ergänzt die inzwischen weitverbreiteten neuronalen Netze durch die ebenfalls etablierte Fuzzy Logik und ermöglicht so, die Ergebnisse einfach zu interpretieren. Biermann erhält den Preis insbesondere auch für die hohe praktische Relevanz seines Ansatzes, der in den Bereichen Predictive Maintenance und Condition Monitoring großes Anwendungspotential besitzt. Ebenso tragen Biermanns Wege zur ressourcenschonenden Implementierung und zur Reduktion der Rechenzeit bei. Vorgeschlagen für die Auszeichnung wurde Biermann von Prof. Dr. Karsten Schmidt, Professor für Mechatronik und Microcontrollertechnik, der die Masterarbeit betreute.

Physikalisches Klimamodell zur Quantifizierung von Unternehmensrisiken
Hendrik Weichel befasste sich in seiner Bachelorarbeit mit einem physikalischen Klimamodell, das beispielsweise zur Quantifizierung transitorischer Risiken, die mit dem Klimawandel einhergehen, herangezogen und auf das Geschäftsmodell von Unternehmen angewendet werden kann. Das Klimamodell kommt zur Unterstützung der grünen Transformation von Unternehmen insbesondere in der Finanzindustrie zum Einsatz. Weichel hat die in einem solchen Modell inhärenten Parameterunsicherheiten mit einem Ansatz der Bayes’schen Statistik, die Wahrscheinlichkeiten zur Aktualisierung von Wissen nutzt, modelliert und dieses anschließend in der Programmiersprache Python implementiert. Dieser Programmcode hat das Potenzial – unter einer Open-Source-Lizenz – in der Praxis einen wichtigen Beitrag zum Management von Klimarisiken zu leisten. Vorgeschlagen für den Hans-Messer-Preis wurde Weichel von Dr. Martin Simon, Professor für Data Science, der die Bachelor-Arbeit des Absolventen gemeinsam mit Prof. Dr. Jörg Schäfer, Professor für Maschinelles Lernen, Objektorientierte Programmierung und verteilte Systeme, betreut hat.

Hans-Messer-Preis
Der Hans-Messer-Preis wird jährlich zu Ehren des langjährigen IHK-Präsidenten und Ehrenpräsidenten Dr. Hans Messer vergeben, um den Know-how-Transfer zwischen Unternehmen und Hochschulen weiter zu intensivieren. Die Verleihung des Hans-Messer-Preises 2023 fand im Juni 2024 statt.

Kontakt
Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 2: Informatik und Ingenieurwissenschaften
Prof. Dr. Karsten Schmidt, Telefon: +49 69 1533-2219, E-Mail: schmidtk(at)fb2.fra-uas.remove-this.de
Prof. Dr. Martin Simon, Telefon: +49 69 1533-2590, E-Mail: martin.simon(at)fb2.fra-uas.remove-this.de
Prof. Dr. Jörg Schäfer, Telefon: +49 69 1533-3679, E-Mail: jschaefer(at)fb2.fra-uas.remove-this.de

Informationen zum Bachelor-Studiengang Informatik unter: www.frankfurt-university.de/informatik; mehr zum Master-Studiengang Mechatronik und Robotik unter: www.frankfurt-university.de/ma-mechatronik

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letzte Änderung: 23.11.2023