Haltung zeigen und Werte leben: Senat und Hochschulleitung der Frankfurt UAS positionieren sich gerade in diesen Zeiten deutlich zu gesellschaftlicher Verantwortung
Seien es jüngst die politisch motivierten Morde in Wien, an Kirchenbesuchern in Nizza und an einem französischen Lehrer in Paris, seien es in unmittelbarer Nachbarschaft die Morde in Hanau, sei es der Anschlag auf die Synagoge in Halle vor einem Jahr, seien es die Attentate und Morddrohungen gegen Politiker/-innen oder die zunehmend aggressiv geführten Auseinandersetzungen um aktuelle Corona-Maßnahmen: Die Polarisierung und Gewaltbereitschaft (nicht nur) innerhalb der deutschen Gesellschaft hat ein Maß angenommen, das Grund zur Besorgnis gibt. Dies nehmen der Senat und die Hochschulleitung der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) zum Anlass, in einem Beschluss mit dem Titel „Aufstehen für Demokratie und Menschenwürde“ ausdrücklich Stellung zu beziehen „gegen den zunehmenden Hass in der Gesellschaft, gegen sexistische und rassistische Herabsetzungen von Personengruppen und Einzelpersonen“.
„Eine solche Maxime ist für uns als Hochschule eigentlich selbstverständlich“, betonen Präsident Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich und Prof. Dr.-Ing. Hans-Reiner Ludwig, Mitglied der Arbeitsgruppe des Senats. In Zeiten jedoch, in denen Feindbilder, Ressentiments und sogenannte Verschwörungstheorien ein Klima erzeugen, das fanatisierte Täterinnen und Täter und extremistische Gruppen einlädt, die Grenzen der gewaltfreien Auseinandersetzung zu überschreiten, den gesellschaftlichen Frieden durch Gewalt zu stören und die freiheitliche Ordnung herauszufordern, gelte es, Haltung zu zeigen. „Dazu ruft die Hochschule ihre Mitglieder und Angehörigen nachdrücklich auf“, heißt es im Beschluss des Senats. Das 17-köpfige Gremium aus Lehrenden, Mitarbeitenden und Studierenden hat sich hierzu einstimmig positioniert.
„Die Frankfurt University of Applied Sciences hat sich zu ihrem öffentlichen Bildungsauftrag im freiheitlich-demokratischen und sozialen Rechtsstaat bekannt. Sie hat die freie Persönlichkeitsentfaltung jenseits ideologischer und wirtschaftlicher Vereinnahmung, die rationale und argumentative Auseinandersetzung sowie die Offenheit bei der Wahrnehmung von Interessen und der Festlegung von Wertungen zu ihren Grundwerten erklärt“, zitiert Dievernich das Leitbild der Hochschule. „Die Frankfurt UAS hat sich verpflichtet, jeder Form von Diskriminierung und Rassismus aktiv entgegenzutreten.“
„Dazu gehören“, so betont es der Senatsbeschluss, „der differenzierte und kritische Umgang mit Informationen und Wissensbeständen, aber vor allem der Respekt gegenüber allen Menschen und der wertschätzende Umgang miteinander, unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Abstammung, ihres Aussehens, ihrer Sprache, Heimat und Herkunft, ihres Glaubens und anderer religiöser oder politischer Anschauungen, ihrer sexuellen Orientierung und gegenüber Menschen mit Behinderungen.“
Dazu gehöre auch „eine demokratische und tolerante Streitkultur: Gründe wägen, Argumente schärfen, die Freiheit und Würde des anderen achten und, wo diese Grenzen überschritten werden, einander beistehen und füreinander eintreten.“
Hans-Reiner Ludwig verweist mit Nachdruck auf den abschließenden Passus des Senatsbeschlusses: „Die Frankfurt University of Applied Sciences erwartet von ihren Mitgliedern und Angehörigen, dass sie für diese Haltung einstehen: eine Haltung der Vernunft und Mäßigung, der Wissenschaft und Rationalität, der Demokratie und Freiheit, der Menschenwürde und des Rechts.“
Mit dieser klaren Botschaft zur Haltung sieht sich die Frankfurt University of Applied Sciences in guter Gesellschaft, beispielsweise mit der Eintracht Frankfurt, die sich ebenfalls gegen jede Form der Diskriminierung und des Rassismus stellt. „Wir wünschen uns, dass noch mehr Institutionen sichtbar aufstehen und sich gegen die Radikalisierung unserer Gesellschaft wenden. Die Mehrheit darf nicht länger schweigen“, so Dievernich und Ludwig übereinstimmend.
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Der Senatsbeschluss im Wortlaut ist hier nachzulesen: Senatsbeschluss