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Monterrey, Sarah R.

Hola!

Noch bevor ich angefangen habe zu studieren, wusste ich, dass ich unbedingt ein Semester im Ausland verbringen möchte. Da das Tourismusmanagement-Studium an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) dual ist, schränkt das die Auswahl der Gastuniversitäten leider ziemlich ein, da im Ausland exakt dieselben Module besucht werden müssen, die man auch in Deutschland gehabt hätte. Außerdem ist unser Semester kürzer als das der üblichen Studiengänge. Die Universidad Regiomontana (U-ERRE) hat sich als Gastuni hervorragend angeboten, weil es hier drei Tetramester pro Jahr gibt. Also habe ich mich dazu entschieden, zusammen mit zwei Freundinnen, ein Semester in Monterrey zu verbringen. Im Nachhinein war das eine tolle Entscheidung!

Die Organisation des Auslandssemesters verlief, auch dank der Hilfe aus den International Offices in Frankfurt und in Monterrey, problemlos. Am kompliziertesten gestaltete sich das Ausfüllen des Learning Agreements, aber auch das war nach einigen E-Mails und Vergleichen von Modul-Beschreibungen erstellt und unterschrieben.

In Mexiko angekommen mussten wir feststellen, dass unsere Kurse ausnahmslos auf Spanisch gehalten werden obwohl uns in Frankfurt versichert wurde, dass sämtliche Kurse des Tourismusstudiengangs auf Englisch angeboten werden. Im Nachhinein war aber auch dies kein unlösbares Problem. Da ich bereits Spanisch sprach, konnte ich den Vorlesungen gut folgen. Aber auch meine Kommilitoninnen, die kein Spanisch sprachen, haben alle Kurse erfolgreich bestanden. Prinzipiell ist das Niveau an der U-ERRE niedriger als an der Frankfurt UAS. Allerdings besteht in Mexiko Anwesenheitspflicht, alle vier Wochen ist Klausurenphase und es gibt ständig Hausaufgaben zu tun, die benotet werden und in die Endpunktzahl mit einfließen. Zu Beginn war das relativ anstrengend, da man es erstens nicht unbedingt gewöhnt ist ständig irgendetwas abgeben zu müssen und zweitens alles auf Spanisch zu verfassen war. Aber nach einiger Zeit dauerte es nicht mehr ganz so lange die Hausaufgaben zu erledigen und die meisten Professoren geben schon alleine für die Tatsache, dass man die Hausaufgabe gemacht hat Punkte. Im WS 2016/17 waren ca. 30 Austauschstudenten an der U-ERRE, viele davon waren Deutsche und ca. die Hälfte aller Deutschen kam aus Frankfurt. Eine weitere große Hilfe ist die Global Crew der U-ERRE. Diese besteht aus freiwilligen Buddies, die den Austauschstudenten zugeteilt werden, und bei jeglichen Fragen zur Stelle sind. Außerdem werden zusammen viele lustige Aktivitäten unternommen.

Eine weitere gute Möglichkeit um neue Leute kennenzulernen ist ISE. Dies ist eine Organisation für Austauschstudenten, welche kostenfreien Airport-Pick-Up und Housing-Service anbietet. Meine WG mit zwei mexikanischen Mädels hat mir ISE ebenfalls vermittelt. Ich kann es definitiv nur weiterempfehlen sich eine WG mit Mexikanern zu suchen, um seine Sprachkenntnisse zu verbessern und mehr in die mexikanische Kultur einzutauchen.

Monterrey ist eine sehr industrielle Stadt und relativ westlich, was auch an der Nähe zu den USA liegt. Die Stadt an sich ist nicht wunderschön, aber zum Studieren bestens geeignet. Es fehlt einem an nichts und es gibt einiges in und um Monterrey zu sehen. Hier ein paar Tipps: Obispado, Cerro de la Silla, Chipinque, la Estanzuela, Santiago, Cola de Caballo, la Huasteca und San Pedro (Nightilfe). Das Bussystem funktioniert gut und tagsüber kann man problemlos mit dem Bus fahren.

Und nun zum spaßigen Teil: dem Reisen. In Mexiko stehen einem alle Reisemöglichkeiten offen. Von Monterrey gibt es viele günstige Inlandsflüge, es gibt eine große Anzahl an Fernbussen und auch Touren von Reiseveranstaltern. Mir persönlich gefällt es am besten alleine bzw. mit Freunden zu reisen, da man dann selbst entscheiden kann, wo genau man hin möchte und wie lange man sich wo aufhält. Auch ein Auto zu mieten ist mit deutschem Führerschein kein Problem. Welche Orte haben mir am besten gefallen?

Besonders toll fand ich Oaxaca, Tequila, Cuatro Ciénegas, Guanajuato, Tulum, Akumal (hier kann man umsonst am Strand mit Schildkröten schwimmen, super als Tagesausflug von Tulum aus) und die Kupferschluchten. Diese sind viermal so groß wie der Grand Canyon und hier gibt es den bekannten Zug „el Chepe“, der durch die Schluchten fährt. Leider ist der nicht ganz so günstig, aber die Erfahrung ist es auf jeden Fall wert! Ich würde empfehlen den Zug von Los Mochis bis nach Posada Barrancas zu nehmen, denn das ist der schönste Teil der Strecke, und dort mindestens einen Tag und eine Nacht zu verbringen. Hier gibt es die längste Zip-Line der Welt mit einer atemberaubenden Aussicht! Von Posada Barrancas haben wir dann eine private Tour nach Creel gemacht und von dort aus dann den Bus nach Chihuahua genommen, da man so eine Menge Geld sparen kann und trotzdem nichts verpasst. Eine weitere Möglichkeit generell Geld zu sparen ist, wie auch in Deutschland, immer den (mexikanischen!) Studentenausweis dabei zu haben. Damit bekommt man viele Rabatte und zu einigen großen Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise Chichen Itzá, sogar kostenfreien Eintritt.

Abschließend kann ich also festhalten, dass es definitiv die richtige Entscheidung war mein Auslandsemester in Monterrey zu verbringen und ich jedem dazu raten kann. Traut euch, Mexiko ist wirklich nicht so gefährlich wie jeder wegen all der Vorurteile denkt!

Letztendlich möchte ich mich sowohl bei der FRA UAS, bei der U-ERRE und auch bei dem DAAD für das PROMOS-Stipendium und meine tolle Zeit in Mexiko mit vielen neuen Erfahrungen, die mir sicher für die Zukunft nützlich sein werden, bedanken!

¡Hasta luego!

Text und Bilder: Sarah Rieboldt

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