„besorgt.konservativ.rechts“ – Die „Neue Rechte“

Frankfurt am Main, 24. April 2017. Die Tagung „besorgt.konservativ.rechts. Interdisziplinäre Auseinandersetzungen mit neueren rechten Hegemoniebestrebungen“ hat zum Ziel, über „Neue Rechte“ zu informieren und den Menschen Gehör zu verschaffen, die von den Aktivitäten jener „Neuen Rechten“ betroffen sind. Daraus sollen Handlungsperspektiven für Politik, Zivilgesellschaft und die Soziale Arbeit entwickelt werden. Sie findet am 06. und 07. Mai 2017 an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) statt. In den Workshops und Panels werden Themen wie Antifeminismus, Rassismus, die Neue Rechte und alte Kontinuitäten, Antisemitismus, Soziale Arbeit und Bildungsarbeit sowie Rassismus gegen Sinti und Roma behandelt. Keynote-Speaker sind Andreas Kemper, Universität Münster, und Prof. Dr. Elisabeth Tuider, Fachgebiet Soziologie der Diversität an der Universität Kassel. Andreas Kemper gibt einen Überblick über Gruppierungen, die für autoritäre Ideologien der Ungleichheit stehen, und geht der Frage nach, für wen und warum sie attraktiv erscheinen. Elisabeth Tuider setzt sich damit auseinander, wie Sexualität und Geschlecht aktuell verhandelt und re-normiert werden, und mit welchen Strategien und Verkettungen dabei gearbeitet wird. Eine Anmeldung bis zum 29. April 2017 unter www.frankfurt-university.de/tagungneuerechte ist erforderlich; die Teilnahmegebühr beträgt 30 Euro, ermäßigt 10 Euro.

In der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation in Deutschland wird auf der einen Seite für eine offene und diverse Gesellschaft geworben, auf der anderen Seite sind im Jahr 2016 mehr als 3.500 Angriffe auf Migrantinnen und Migranten, sowie Demonstrationen gegen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und Erfolge rechter Parteien zu verzeichnen. Dies verweist auf Lücken in der Analyse und Handlungspraxis, denen bislang zu wenig Beachtung geschenkt wurde und die mit dieser Fachtagung gefüllt werden sollen: Die sogenannte „Neue Rechte“ und neuere rechte Akteurinnen und Akteure blieben bislang weitgehend unbeachtet. Es gelingt ihnen immer mehr, in gesellschaftspolitischen Diskursen mit ihrer Ideologie eine „geistige Meinungsführerschaft“ zu etablieren; sie dringen durch neoliberale Forderungen in Politik, Gesellschaft und die Felder Sozialer Arbeit ein.

Kontakt:

Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit
tagungneuerechte(at)fb4.fra-uas.remove-this.de

Weitere Informationen unter: www.frankfurt-university.de/tagungneuerechte

Einladung an die Medienvertreter/-innen:  

Gerne können Sie als Medienvertreter/-in an der Tagung oder ausgewählten Vorträgen teilnehmen. Wir würden uns über Ihre Anmeldung unter pressestelle(at)fra-uas.remove-this.de oder 069/1533-3047 sehr freuen. Auf Wunsch organisieren wir Ihnen auch eine Parkmöglichkeit.

Programm:

Samstag, 6. Mai 2017

  • 13:30 Uhr Begrüßung  
  • 14:00 Uhr Vortrag Die strategischen Netzwerke der Ungleichheitsideologien Rassismus, Sexismus, Klassismus, Andreas Kemper, Universität Münster  
  • 16:30 Uhr Workshop/ Panelphase (Teil 1); Parallelsitzung
    Panel 1 – Antifeminismus Gelebter Widerspruch? – Frauen in der neuen Rechten, Stefanie Lohaus Gabriele Kuby – Gender-Gegnerin im Namen Gottes, Lucius Teidelbaum
    Panel 2 – Neue Rechte und alte Kontinuitäten Praktische Auswirkungen Antifeministischer Debatten auf die Sexarbeit, Emy Fem Homonationalismus ist die deutsche Leitkultur. Intersektionale Perspektiven auf Gender-, Queer- und Migrationspolitiken, Zülfukar Çetin
    Panel 3 – Rassismus Aktuelle Ausformungen des Rassismus im neurechten Diskurs, Manuela Bojadzijev
    Panel 4 – Männlichkeit, Neue Rechte und Migration „Es waren nämlich nicht die Jungs, die hier geboren und aufgewachsen sind.“ (A. Schwarzer) – Männlichkeit, Neue Rechte und Migration, kritnet
    Panel 5 – Rassismus gegen Sinti und Roma vs. Antiziganismus Antiziganismus und Vergesellschaftung. Herausforderungen antiziganismuskritischer Bildungsarbeit, Tobias Neuburger und Bernd Grafe-Ulke  
  • 20:00 Uhr Tunay Önder liest „Migrantenstadl“

Sonntag, 7. Mai 2017

  • 10:00 Uhr Vortrag Diskursive Schauplätze Sexualität und Geschlecht – Zur Sorge um das „unschuldige Kind“, Prof. Dr Elisabeth Tuider, Universität Kassel, Fachgebiet Soziologie der Diversität
  • 13:00 Uhr Workshop-/Panelphase (Teil 2); Parallelsitzung
    Panel 1 – Völkische Reaktion und ökonomische Krisenlagen Antisemitismus als vereinendes Element gegenwärtiger Querfront-Politiken, Jonas Fedders und Kevin Culina Politische Krise und das Erstarken rechter Bewegungen – zur europäischen Dimension gesellschaftlicher Regression, Daniel Keil Aktuelle Forschungsbefunde im Bereich Antisemitismus, Julia Bernstein
    Panel 2 – Juristische Positionen Fördern und fordern statt Rechte für alle? Der Begriff der Integration im (Flüchtlings-)Recht, Maximilian Pichl
    Panel 3 – Soziale Arbeit – Bildungsarbeit Hooligans: Zwischen kulturellem Milieu und politischer Strategie, Robert Claus Pegida und Co., Danilo Starosta
    Panel 4 – Zur Politik und Geschichte der Neuen Rechten Laboratorium Schweiz: Zur Politik und Geschichte der Neuen Rechten, Dr. Stefan Paulus und  Roman Rutz
  • 15:30 Uhr Abschlussdiskussion
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