Unterstüzung bei Professionalisierungsprozessen von Akteur*innen in der Sozialen Arbeit ging am 20. März in neue Phase.
Am 20. März 2024 startete das Fallarchiv Soziale Arbeit (FaSozA), an dem auch Expertinnen der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) beteiligt sind, mit der Fachtagung „Fall(bei)Spiele: Fälle mehrdimensional denken“ in eine neue Phase, die auch mit dem Relaunch einer neuen Website einherging. Ziel des seit 2019 bestehenden Fallarchivs Sozialer Arbeit ist die Sammlung, analytische Aufbereitung und Zugänglichmachung von Fällen und Fallperspektiven aus dem Kontext der Sozialen Arbeit mit dem Anliegen, Professionalisierungsprozesse von Akteur*innen in der Sozialen Arbeit zu unterstützen. Es wird von Prof. Dr. Michaela Köttig, Prof. Dr. Larissa von Schwanenflügel und Julia Céline Thielges von der Frankfurt UAS, Prof. Dr. Nikolaus Meyer von der Hochschule Fulda und Diana Bruski, Prof. Dr. Cornelia Füssenhäuser, Prof. Dr. Davina Höblich von der Hochschule RheinMain entwickelt und umgesetzt.
Über 100 Studierende, Fachkräfte aus der Praxis wie auch Wissenschaft Sozialer Arbeit diskutierten auf der „Tagung Fall(bei)Spiele: Fälle mehrdimensional denken“ angeregt die Potenziale von Fall und Fallarbeit in der Sozialen Arbeit. Nach einer kurzen Vorstellung des Projekts Fallarchiv Soziale Arbeit und der neuen Website durch Julia Céline Thielges und Prof. Dr. Larissa von Schwanenflügel skizzierte Diana Bruski die Bedeutung von Fall und Fallarbeit in der Sozialen Arbeit im Eingangsvortrag.
Im Anschluss wurden die Möglichkeiten der Fallarbeit aus dem digitalen Fallarchiv illustriert. Entlang zweier Fälle wurde durch Inputs unterschiedliche Perspektiven auf die Fälle entwickelt, in Beziehung zueinander gesetzt und in ihrem Erkenntnisgewinn auf den Fall reflektiert. Dabei kamen folgende Perspektiven auf die beiden Fälle zum Einsatz: Lebensweltorientierung (Prof. Dr. Cornelia Füssenhäuser), Inklusion (Prof. Dr. Bettina Brettländer), Kooperation (Prof. Dr. Nikolaus Meyer), Recht (Prof. Dr. Susanne Dern), Beziehungsorientierung (Prof. Dr. Birgitta Gahleitner) mit dem ersten Fall am Vormittag sowie Gemeinwesenorientierung (Diana Bruski, M.A.), Rekonstruktion (Prof. Dr. Michaela Köttig), relationaler Konstruktivismus (Prof. Dr. Björn Kraus), Adultismuskritik (Prof. Dr. Anastasia Paschalidou), Partizipation (Prof. Dr. Larissa von Schwanenflügel) mit dem zweiten Fall am Nachmittag.
In der von Prof. Dr. Davina Höblich geleiteten Abschlussdiskussion entwickelte sich ein reger Austausch zwischen den teilnehmenden Studierenden, Fachkräften aus der Praxis wie aus der Wissenschaft Sozialer Arbeit. Neben Fragen der Falldarstellung, wurden die Potentiale, Herausforderungen und Funktion der Fallarbeit für die (weitere) Professionalisierung in der Lehre, in der Praxis sowie in Formaten der Fort- und Weiterbildung z.B. Theorie-Praxis-Dialogen und Workshops diskutiert.
Neben den Nutzungsmöglichkeiten des Fallarchivs wurde dabei auch der starke Wunsch nach weiterer Vernetzung z.B. in Form von Communties of Reflection, weiteren Tagungen, Workshops u.ä. deutlich. Mit der Tagung ist daher ein Auftakt zur Erweiterung des Fallarchivs mit neuen Fällen wie auch der Vernetzung gelungen.