Menü

»Wer schützt hier eigentlich wen?«

Online-Tagung des Forschungsverbunds GERDEA zum institutionellen Umgang mit rechten Angriffen gegen die Wissenschaft

Online-Tagung am 09. Oktober 2024

Rechte Angriffe auf die Grundlagen demokratisch verfasster Gesellschaften gehen auch an den Hochschulen nicht vorbei. Als Akteur:innen im politischen Raum positionierten sich verschiedene Universitäten und hochschulpolitische Verbände in den letzten Monaten ungewohnt offen und klar gegen rechte Abschiebungsfantasien und für eine offene Gesellschaft. Zugleich sind die Hochschulen selbst und mit ihnen einzelne Forschende immer wieder im Fokus rechter Angriffe. Immer häufiger richten sich derlei Anfeindungen in den letzten Jahren gegen Einzelpersonen, die mit ihrer Forschung in der Öffentlichkeit stehen.

Zeitgleich verschärfen sich auch wissenschafts-politisch Debatten, die schon seit Längerem brodeln: Die vielerorts polemisch geführten Debatten um eine ‚Cancel-Culture‘ und ein Verbot geschlechter-gerechter Sprache sorgen ebenso wie die offenen Angriffe gegen Wissenschaftler:innen für eine Verunsicherung unter Forschenden, Lehrenden und Studierenden, die eine Reaktion von Seiten der Institutionen notwendig erscheinen lassen.

Hier knüpft die Online-Tagung des GERDEA-Forschungsverbandes an und fragt: Gelingt es den Hochschulen, die Räume für Forschen, Lehren und Lernen gegen anti-demokratische Angriffe zu schützen? Was sind bewährte Konzepte – und wo gilt es nachzusteuern?

Die Tagung präsentiert empirische Befunde zur Dimension von Wissenschaftsfeindlichkeit und rechten Angriffen. Ein Blick auf die strukturellen Bedingungen an Hochschulen sowie bestehende Schutz- und Handlungskonzepte im Umgang mit rechten Anfeindungen gegen die Wissenschaft öffnet den Raum für die Diskussion anwendungsbezogener Handlungsperspektiven. Die Tagung möchte einen Blick über den universitären Tellerrand hinauswerfen und bezieht Perspektiven aus der Beratungspraxis gegen Rechtsextremismus und für eine offene Gesellschaft ein.

Während der Mittagspause besteht die Möglichkeit, das Beratungsangebot von „Scicomm-Support – Anlaufstelle bei Angriffen in der  Wissenschaftskommunikation“  kennenzulernen.

Programm der Online-Tagung am 09. Oktober 2024

9:30 – 10:00 Uhr

Eröffnung der Tagung

10:00 – 11:30 Uhr

Universitäten und Hochschulen im Umgang mit rechten Angriffen gegen die Wissenschaft

Forschung zur (extremen) Rechten: Herausforderungen und Bedarfe
GERDEA-Verbund

#LauteWissenschaft. Die Demokratieverantwortung der Wissenschaft - und welche Strukturen es dafür braucht.
Amrei Bahr & Kristin Eichhorn
(Universität Stuttgart)

11:45 – 13:15 Uhr (parallele Panels)

Wissenschaftsfeindlichkeit in Deutschland – Eine Bestandsaufnahme

Wissenschaftsfeindlichkeit in Deutschland: der Status-Quo, Erfahrungen und Umgang damit
Kristin Küter, Wissenschaft im Dialog, Projektleitung Scicomm-Support

Zum Umgang mit recht(sextrem)en Äußerungen im Kontext der Lehre in Fachbereichen Sozialer Arbeit
Julia Besche (HAWK Hildesheim/ Holzminden/ Göttingen)

Die Perspektive der Betroffenen

Leerstelle: Antisemitismus
Dani Kranz (DAAD Humboldt Chair, El Colegio de México)

Wer fördert hier eigentlich wen? - Vielfalt an deutschen Hochschulen und das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit
Anna Luther (Universität zu Lübeck) & Katharina Völsch (Universität Marburg)

14:15 – 15:45 Uhr zweite Panelphase

Werkstattberichte zum Umgang mit rechten Anfeindungen

Aufbau eines sicheren Instituts – Bericht aus dem Maschinenraum
Reiner Baur & Katharina Mayer (Universität Tübingen)

Von wo kommen die Angriffe – und wie ist damit umzugehen?
Christoph Haker (Universität Paderborn), Marie Müller-Elmau (Verfassungsblog) & Lukas Otterspeer (Universität Dortmund) 

16:00 – 17:00 Uhr

Bedrohte Wissenschaft – von Wissenschaftsfeindlichkeit bis extreme Rechte
Bundesverband Mobile Beratung e.V.

Beteiligte Institutionen

Viktoria RöschID: 14223
letzte Änderung: 22.11.2024