Nachfolge aus eigenen Reihen: Logistiker folgt auf Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich
Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) bekommt eine neue Leitung: Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke wurde am 14. Dezember 2022 zum neuen Präsidenten gewählt. Das 34-köpfige Wahlgremium der Frankfurt UAS wählte den 55-jährigen Schocke mit der erforderlichen Stimmenmehrheit. Derzeit leitet der Professor für Logistik und Produktionsmanagement den Fachbereich Wirtschaft und Recht der Frankfurt UAS. Der Nachfolger von Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich stammt also aus eigenen Reihen. Dievernich leitete die Hochschule von 2014 bis 30. Juni 2022. Schocke ist für sechs Jahre gewählt.
„Wir leben in Zeiten der globalen Unsicherheit. Klimawandel, Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Abhängigkeiten von totalitären Regimen sowie eine älter werdende Gesellschaft sind nur einige der Herausforderungen, mit denen wir uns beschäftigen müssen. Als Hochschule können wir nicht unmittelbar eingreifen. Aber wir können versuchen, positiven Einfluss zu nehmen. Wir bilden Menschen aus, die mit einem von uns geprägten Wertebewusstsein in die Welt hinausgehen. Wir forschen an Neuem, das Teil der nachhaltigen Zukunft sein wird. Wir können als Organisation Vorbild sein – nicht nur für Frankfurt und die Rhein-Main-Region, sondern auch national und international“, fasst Schocke die aktuelle Lage zusammen. „Als Hochschule übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung: institutionell und über die Persönlichkeit jedes und jeder einzelnen“, betont Schocke. Deshalb möchte er in Lehre und Weiterbildung weiterhin die Studierenden fundiert, praxisnah und im persönlichen Austausch auf die dynamischen Herausforderungen ihrer (künftigen) Berufstätigkeit vorbereiten. Die angewandte Forschung soll die Lehre noch stärker bereichern und weiterhin zur Lösung aktueller Probleme in Wirtschaft und Gesellschaft beitragen.
Schocke möchte den Campus weiterentwickeln zu einem hervorragenden Lehr-, Lern- und Arbeitsort, an dem sich alle wohlfühlen und optimale Bedingungen vorfinden. Hierzu gehört für ihn die Betreuungsrelation weiterhin kontinuierlich zu verbessern, die Bereitstellung einer zeitgemäßen Infrastruktur durch weitere Um- und Neubauten voranzutreiben und Digitalisierung in der Lehre zu nutzen, wann immer es sinnvoll ist. Online-Lehre soll strategisch zur Ergänzung und Verbesserung der Präsenz-Lehre eingesetzt werden. Als forschungsstarker Professor möchte sich Schocke zudem vor allem für eines einsetzen: „Das Deputat der Professorinnen und Professoren muss reduziert werden! Das Berufsbild der Professorinnen und Professoren wandelt sich: Neben der eigentlichen Lehrtätigkeit soll auch geforscht und publiziert werden; persönliche Weiterbildung wird ebenso erwartet wie die Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung. Diese erhöhten Anforderungen müssen sich in einem reduzierten Deputat für Professorinnen und Professoren an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften widerspiegeln. In die entsprechende hochschulpolitische Diskussion werde ich mich gerne und intensiv einbringen.“ Zudem sieht er den Schlüssel für exzellente Forschung in einer noch stärkeren interdisziplinären Vernetzung: „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit an Zukunftsthemen ist ein Wettbewerbsvorteil gegenüber Universitäten, die oftmals traditionell sehr disziplinär aufgestellt sind.“ Die existierenden hervorragenden Forschungsschwerpunkte könnten, auch auf Basis von neuen Schwerpunktprofessuren und unter Einbezug der heute schon agierenden Professorinnen und Professoren, bspw. in Richtung künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Entrepreneurship und gesellschaftliche Verantwortung ausgebaut werden. Dies sollte flankiert werden durch die Verstetigung der Mittelbaustellen oder den Aufbau weiterer Promotionszentren.
Dass er aus den eigenen Reihen stammt, sieht Schocke also großes Plus: „Ich kenne unsere Hochschule. Als Dekan bin ich seit drei Jahren in die strategischen Entscheidungen unserer Hochschule eingebunden – so etwa auch in die Umsetzung des Hochschulpakts und der Zielvereinbarung mit dem Land. Als Präsident kann ich somit unmittelbar – als Teil eines starken Präsidiums und auf der Basis einer hervorragenden Zusammenarbeit mit den Gremien im regionalen, nationalen und internationalen Umfeld – die nachhaltig strategische Weiterentwicklung der Hochschule vorantreiben.“
Schocke ist seit 2011 Professor für Produktion und Logistik an der Frankfurt UAS. Seit Oktober 2019 ist er als Dekan für den Fachbereich Wirtschaft und Recht verantwortlich. Vor der Tätigkeit als Dekan war Schocke vor allem im House of Logistics and Mobility (HOLM) am Flughafen Frankfurt aktiv. Schocke forscht im strategischen Forschungsschwerpunkt Logistik und Mobilität der Frankfurt UAS in den Gebieten Urbane Logistik, Luftfracht und Digitalisierung gemeinsam mit lokalen, regionalen und internationalen Partnern. Die Aktivitäten zur Urbanen Logistik sind im Research Lab for Urban Transport gebündelt, dem Schocke als Direktor angehört. Schocke studierte Wirtschaftsingenieurswesen an der TU Darmstadt und der Université Louis Pasteur / CNRS, Strasbourg (Frankreich). Zunächst war er 14 Jahre bei der Degussa AG tätig. 2007 wechselte er in die Hochschullandschaft als Professor für E-Commerce und SCM an die FH Worms.
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