Institut für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt University of Applied Sciences
Aktuelles aus dem ISFF
Cannabis-Modellprojekte in Frankfurt und Hannover: Verkauf von Cannabis in lizensierten Abgabestellen soll erprobt werden
Wissenschaftliche Begleitung durch Prof. Dr. Heino Stöver vom Institut für Suchtforschung (ISFF)
Als wissenschaftlicher Begleiter des Projekts ist es das Anliegen des ISFF, fundierte und verlässliche Daten zu erheben, die als solide Grundlage für eine zukunftsweisende und evidenzbasierte Drogenpolitik dienen können.
Das Projekt soll über fünf Jahre hinweg zeigen, wie der Verkauf von Cannabis unter streng kontrollierten Bedingungen sowohl den Jugend- und Gesundheitsschutz verbessern als auch das Konsumverhalten nachhaltig beeinflussen kann.
Mit einer bundesweiten Einführung von Fachgeschäften könnten wir eine entscheidende Wende schaffen: Durch transparente Aufklärung, geschultes Personal und die Gewährleistung sicherer Produkte, schaffen wir Vertrauen und minimieren die Risiken, die mit illegal erworbenen Substanzen einhergehen.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse des ISFF aus dieser Begleitforschung sollen wertvolle Hinweise liefern, wie ein solches Modell in Deutschland flächendeckend etabliert werden könnte.
2. Internationale Crack-Fachtagung
Crack in deutschen Großstädten – Strategien der Hilfe und Unterstützung
20.11.2024, 9:00 - 17:15 Uhr
Frankfurt University of Applied Sciences, Nibelungenplatz 1, Frankfurt/Main
Gebäude 4
Hörsaal H8
Veranstalter: Institut für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences und akzept e.V. (Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik)
Sind es neue, der Drogenhilfe noch nicht bekannte Konsumierende? Wie stellt sich der Crackkonsum in den Städten dar? Welche sozialarbeiterischen Hilfen werden geleistet? Was hat sich als Beispiel Guter Praxis erwiesen? Welche Beziehung besteht zwischen Substitution und Crackkonsum? Welche Erkenntnisse gibt es aus der pharmakologischen Forschung? Was wird im Off-Label – Use verschrieben? Wie stellt sich der kommunale Umgang mit Crackkonsumierenden dar? …
Auf all diese und noch weitere Fragen suchen wir Antworten auf der 2. Internationalen Crack-Fachtagung in Frankfurt!
Das vorläufige Programm finden Sie hier.
Informationen zur Anmeldung finden Sie auf der akzept-Website.
Herausforderungen für die Soziale Arbeit in der Suchthilfe / Challenges for social work in the treatment of drug use disorders SOLID Abschlusskonferenz / SOLID Final Conference
21.11.2024, 9:00– 18:15 Uhr
Frankfurt University of Applied Sciences, Nibelungenplatz 1, Frankfurt/Main
Gebäude 4 - H8
Wir feiern den Abschluss des SOLID I Projektes an der Frankfurt University of Applied Sciences.
SOLID – kurz für “Social work and strengthening NGOs in development cooperation to treat drug addiction” – ist ein internationales Projekt, das sich auf die Entwicklung der Sozialen Arbeit in der Drogenhilfe in Zentralasien und China richtet.
Die Veranstaltung wird zweisprachig (Deutsch/Englisch) stattfinden.
Für Simultanübersetzung und Catering ist gesorgt!
Die Teilnahme ist kostenlos.
Das Programm finden Sie hier.
Die Anmeldung erfolgt per E-Mail über das folgende Formular.
„Der große Rausch“ - Warum Drogen kriminalisiert werden. Eine globale Geschichte vom 19. Jahrhundert bis heute
Eine globale Geschichte vom 19. Jahrhundert bis heute
Datum: 06.12.2024
Uhrzeit: 19:30 - 22:00 Uhr
Ort: Frankfurt University of Applied Sciences, Gebäude 4, Raum 109/110
Die Historikerin Helena Barop hat nicht nur eine preisgekrönte Dissertation über die Geschichte der Drogenprohibition geschrieben, sondern im letzten Jahr auch ein ausgezeichnetes an die Allgemeinöffentlichkeit gerichtetes Buch mit dem o.g. Titel geschrieben. Die freie Autorin kommt am 6.12. nach Frankfurt, um Auszüge aus ihrem Buch vorzutragen und im Anschluss mit ausgewählten Expert*innen zu diskutieren.
Dass bestimmte Drogen nicht einfach nur verboten wurden, weil sie gefährlich sind, sondern dem globalen Prohibitionsregime eine komplexe Vorgeschichte zugrunde liegt, bei der Kolonialismus und Rassismus, Wirtschafts- und Geopolitik sowie weitere Faktoren eine entscheidende Rolle spielten, wirkt bis heute auf Vorstellungen und Umgang mit psychoaktiven Substanzen nach. Auch in der sozialarbeiterischen Praxis begegnet man Problematiken im Umgang mit Klient*innen, die ohne die strikten Drogenverbote vermutlich nicht auftreten würden. Daher sollen in der geplanten Podiumsdiskussion Konsequenzen aus den historischen Entwicklungen für Drogenpolitik, Hilfepraxis, Prävention und die Soziale Arbeit generell diskutiert werden.
Das Institut für Suchtforschung an der FRA-UAS möchte diese Abendveranstaltung sowohl für Angehörige der Hochschule (inklusive Studierende) als auch für die Allgemeinöffentlichkeit öffnen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
9. Gefängnismedizintage
Die 9. Gefängnismedizintage werden vom 5.-6.12. 2024 stattfinden. Weitere Informationen finden Sie hier.
7. Konferenz Tobacco Harm Reduction
Die 7. Konferenz Tobacco Harm Reduction wird am 26.03.25 in Berlin stattfinden.
Weitere Informationen folgen.
Wir über uns
Das Institut für Suchtforschung (ISFF) an der Frankfurt University of Applied Sciences wurde 1997 ins Leben gerufen von Prof. Dr. Volker Happel, Prof. Dr. Dieter Henkel und Prof. Dr. Irmgard Vogt. Es sieht seine Aufgabe darin, Sucht in ihren verschiedenen Erscheinungsformen sowie die mit Sucht in Zusammenhang stehenden Probleme und Aspekte zu erforschen. Das Institut fördert den Ausbau von interdisziplinären Beziehungen zu Kooperationspartnern auf regionaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Forschungsprozesse und -resultate sollen in Lehre und Studium Berücksichtigung finden und nutzbar gemacht werden.
Am 01.06.2024 hat Bernd Werse mit der Übernahme der Professur für Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Sozialwissenschaftliche Suchtforschung auch die Leitung des Instituts für Suchtforschung übernommen.
Bis März 2025 teilt er sich die Aufgabe mit seinem Amtsvorgänger Heino Stöver. Werse hat zuvor über zwei Jahrzehnte an der Frankfurter Goethe-Universität in zahlreichen sozialwissenschaftlichen Projekten zu Drogenthemen geforscht.
Ein wesentlicher Schwerpunkt ist dabei die Drogentrendforschung; das seit 2002 vom Drogenreferat der Stadt Frankfurt geförderte "Monitoring-System Drogentrends" (MoSyD) ist mit der Amtsübernahme am ISFF auch von der Goethe-Universität an die FRA-UAS umgezogen.
Das Projekt hat mit seinen jährlichen Erhebungen ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Forschungslandschaft, gerade was neue Entwicklungen im Substanzkonsum junger Menschen angeht. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Drogenkleinhandel, die Situation in 'offenen' urbanen Drogenszenen, Cannabisanbau und neue psychoaktive Substanzen.
Somit wird das Themenspektrum des ISFF um einige weitere Facetten ergänzt und ist für die kommenden Jahre gut aufgestellt.
Der neue ISFF-Leiter freut sich auf eine gute Zusammenarbeit mit bisherigen und neuen Kolleg*innen, Verbindungen zwischen Forschung und Lehre und eine enge Zusammenarbeit mit der sozialarbeiterischen Praxis.
Im Jahresbericht 2023/2024 erfahren Sie unter anderem mehr über die Forschungsprojekte, Veranstaltungen und Beitäge des ISFF.
Die neusten Aktivitäten des ISFFs finden Sie unter den folgenden Kanälen von Prof. Dr. Heino Stöver:
Downloads
Im WiSe 2021/22 startet der Master-Studiengang "Suchttherapie und Sozialmanagement in der Suchthilfe M.A." an der Frankfurt University of Applied Sciences.
E-learning on prison health are offered under: HarmReduction.eu
Der jährlich erscheinende "Alternative Drogen- und Suchtbericht" wird u.a. mit Mitarbeiter*innen des ISFF als mitverantwortliche Redakteur*innen erstellt. Unter alternativer-drogenbericht.de können Sie die kompletten Berichte einsehen und herunterladen.
Aktuell ist der 10. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2023
Archido
Das Archido ("Informations- und Forschungszentrum für Tabak, Alkohol, Medikamente, Drogen und Sucht") ist die größte deutschsprachige Präsenzbibliothek zum Zusammenhang "Drogen und Sucht". Es hält über 94.000 Titel aus Forschung, Praxis, Politik für Interessierte bereit. Das Archiv für Drogenliteratur (Archido) ist Teil des ISFF.
Es kooperiert mit Einrichtungen der Frankfurt University of Applied Sciences, mit Fachinstitutionen im Suchtbereich (Praxis & Forschung), Dachverbänden (z. B. akzept e. V. und DGS), sowie mit Bibliotheken, Archiven und Informationsdiensten in Deutschland und Europa.