Prof. Dr. Joachim Sandt von der Frankfurt UAS erhält einen Case Award von The Case Centre.
Wie kann mein stark wachsendes Start-Up Systeme und Strukturen professionalisieren und gleichzeitig so dynamisch wie am Anfang bleiben? Studierende der Wirtschaftswissenschaften können sich mithilfe von Fallstudien aus realen Unternehmen, so genannte „Cases“, in die Situation von Führungskräften hineinversetzen. Eine Fallstudie zu einem Matratzen-Start-Up, die Prof. Dr. Joachim Sandt von der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) entworfen hat, ist nun international so gefragt, dass sie bei den „The Case Centre Awards and Competitions“ 2024 in der Kategorie „Finance, Accounting and Control“ ausgezeichnet wurde.
Die Non-Profit-Organisation The Case Centre hat ihren Sitz in Großbritannien. Sie fördert den Einsatz von Fallstudien in der Lehre der Wirtschaftswissenschaften weltweit und bietet unter anderem eine Plattform an, auf der Lehrende Fallstudien international anderen Institutionen anbieten können. Im Jahr 2024 zeichnet sie aus diesem Angebot bei den „Case Centre Awards und Competitions“ Fallstudien in elf Kategorien aus, die im Vorjahr von den meisten Institutionen weltweit nachgefragt wurden. Prof. Dr. René Thiele, Vizepräsident für Studium und Lehre an der Frankfurt University of Applied Sciences, wertet den Preis für die Frankfurter Fallstudie als Beleg für die Praxisnähe der Hochschule: „Ich gratuliere Prof. Dr. Joachim Sandt zu dieser großartigen Auszeichnung. Sie steht ganz im Zeichen unseres Leitspruchs ‚Wissen durch Praxis stärkt‘. Fallstudien vermitteln Studierenden der Wirtschaftswissenschaften auf lebendige Art und Weise Schlüsselkompetenzen für verantwortungsvolle Positionen in Unternehmen. Es ist schön, dass die Expertise von Professor Sandt auf diesem Gebiet international Anerkennung findet.“
Mit der ausgezeichneten Fallstudie „From Bettzeit to Emma – The Sleep Company (A): Management and Control of a Rapidly Growing Start-up with OKR“ aus dem Jahr 2022 richtet Sandt, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensrechnung und -steuerung, den Blick auf ein Frankfurter Matratzen-Start-Up. Das Unternehmen, das heute „Emma – The Sleep Company“ heißt, sei ein perfekter Fall für die Lehre. „Studierende finden Start-Up Unternehmen sexy, ein Grund, warum die Fallstudie in der Lehre gut ankommt. Des Weiteren kennt und nutzt jeder das Kernprodukt – eine Matratze. Emma macht zudem viel Werbung über Fernsehen und soziale Medien. Da es sich um ein international tätiges Frankfurter Unternehmen handelt, war es mir zudem möglich, nach der Fallstudiendiskussion Führungskräfte von Emma zu Gastvorträgen einzuladen. Studierende sowie Absolvent*innen von unserer Hochschule arbeiten für Emma“, so Sandt.
Beim Entwurf der Fallstudie interviewte der Wirtschaftswissenschaftler einen der Gründer-CEOs, den CFO sowie andere Führungskräfte des Start-Ups. Sie begleitet das Unternehmen im Jahr 2019. Zu dieser Zeit gerät das Start-Up nach größerem Wachstum in folgendes Dilemma. Auf der einen Seite gilt es durch das starke Wachstum, Systeme und Strukturen zu etablieren, um Größenvorteile zu realisieren. Auf der anderen Seite soll die Unternehmenskultur des Start-Ups nicht verloren gehen. Ist das OKR (Objectives and Key Results) das richtige Steuerungssystem? Anhand der Fallstudie können Studierende Management-Optionen diskutieren.
Die Fallstudie bearbeiten inzwischen nicht nur Studierende der Frankfurt UAS in den Veranstaltungen „Aktuelle Entwicklungen im Controlling“ im Bachelor Betriebswirtschaft und International Business Administration sowie „Advanced Management Accounting and Control“ im M.Sc. Accounting and Finance. Über die Plattform von The Case Centre erwarben unter anderem Institutionen in Großbritannien, Österreich, Schweden und Spanien die Lizenz für die Lehre. Für diese große Reichweite wurde die Fallstudie in der Management-Kategorie „Finance, Accounting, and Control“ ausgezeichnet.
Den Aufstieg des heute weltweit agierenden Schlafunternehmens hat Professor Joachim Sandt mittlerweile weiter für die Lehre begleitet. Er entwickelte eine nachfolgende Fallstudie mit dem Titel „Emma – The Sleep Company (B): From OKR to Big Lever Workshops – Management and control of a €400 million revenue business”.
„The Case Centre Awards and Competitions”:
Die Organisation The Case Centre vergab 2024 Case Awards in 11 Kategorien für Fallstudien, die auf ihrer Plattform erhältlich sind. Ausgezeichnet wurden Fallstudien mit der größten internationalen Reichweite im Vorjahr in neun Management-Kategorien sowie der erfolgreichste „free“ Case und ein Gesamtsieger. Für die Auszeichnungen wurden Studien aus den fünf voraus gegangenen Jahren berücksichtigt. Eine Jury aus Experten zeichnete zusätzlich in sechs Wettbewerben Autor*innen und Lehrende für besondere Leistungen und herausragende Fallstudien aus. 2024 wurden Organisationen aus zehn Ländern von drei Kontinenten ausgezeichnet. Dieses Jahr wurden die Preise zum 34. Mal vergeben. Seit dem Jahr 2011 werden sie weltweit verliehen, zuvor auf europäischer Ebene.
Mehr Informationen: www.thecasecentre.org/winners2024
Mehr zur ausgezeichneten Fallstudie von Prof. Dr. Joachim Sandt: www.thecasecentre.org/FAC2024
Zur Person:
Prof. Dr. Joachim Sandt ist Professor für ABWL, insbesondere Unternehmensrechnung und -steuerung an der Frankfurt University of Applied Sciences. Zudem ist er Gastprofessor für die Executive MBA-Programme am bmi Executive Institute, Vilnius, Litauen, und an der Université catholique de Louvain - Louvain School of Management, Brüssel. Zu seinen Schwerpunkten in Forschung und Lehre gehören Unternehmenssteuerung, Controlling, Kennzahlen(-systeme) und Strategieimplementierung.
Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 3: Wirtschaft und Recht, Prof. Dr. Joachim Sandt, Telefon: +49 69 1533-3349, E-Mail: j.sandt(at)fb3.fra-uas.de
Weitere Informationen zum Fachbereich: www.frankfurt-university.de/fb3